Kerstin Polte (47)
Regisseurin, Drehbuchautorin | Schöneberg
Kerstin Polte liebt das Bunte. Bunt wie der regenbogenfarbene Aufkleber auf der alten Kladde, in der sie ihre Drehbücher aufbewahrt. Die hat ihr Glück gebracht. 2016 kam ihr preisgekrönter Dokumentarfilm „Kein Zickenfox" über das größte Frauenblasorchester der Welt ins Kino. Ihr erster Kinospielfilm „Wer hat eigentlich die Liebe erfunden?" – ein Frauen-Roadmovie mit Corinna Harfouch und Meret Becker wurde unter anderem mit dem bayerischen Filmpreis ausgezeichnet. Immer mit dabei hat sie ihr dickes Notizbuch, in dem sie mit dem Kugelschreiber ihres Vaters Ideen notiert. Die besten Einfälle kommen ihr im Café oder im benachbarten Park. Hier laufen lustige Leute herum: ganzkörpertätowierte Hundebesitzer, Sportler oder Flaschensammler. Schon als Kind begann sie, Geschichten zu schreiben. Mit zwölf wollte sie als Bundeskanzlerin die Welt verändern. Nach dem Abitur begeisterte sie sich für das Filmemachen und absolvierte in Kanada, Karlsruhe und Zürich ein Studium in Drehbuch und Regie. Inzwischen gibt sie selbst Filmseminare. „Politik" macht die in der Queer Media Society aktive Filmemacherin trotzdem, indem sie Geschichten erzählt – fern von herkömmlichen Geschlechterklischees. Kerstin Polte feiert Erfolge unter anderem mit der ZDF Coming-of-Age-Serie „Becoming Charlie". Sie schlägt die Kladde mit dem Regenbogen-Aufkleber auf. Die Arbeit an ihrem nächsten Kinofilm „Blindgänger" wartet. https://www.kerstinpolte.com