Die „Dhrontal-Wackentour" ist eine Wanderung, die auf einsamen Hunsrückpfaden die Zeit vergessen lässt. Der eindrucksvolle Blick von den Wiesen über die Hunsrückhöhen entschädigt für Strapazen eines langen Aufstiegs.
Laut einer Urkunde von 1255 vermachte der damalige Vogt zu Hunolstein seiner Gemahlin Beatrix einen Hof zu Drogene als Witwensitz. Nach dem Tod des Vogts zog Beatrix in das Hofgut im Tal der Dhron.
Vom Parkplatz in der Hauptstraße folgen wir dem Richtungspfeil durch die Hauptstraße nach rechts. Am Ortsende queren wir die Kreisstraße, um anschließend nach links weiterzuwandern. Nachdem wir die Brücke über die Dhron überquert haben, folgen wir rechts einem schmalen Pfad. Hier ist der offizielle Beginn der Wandertour. Der erste heftige Anstieg steht bevor.
Zwischen Gräfendhron und Horath sind wir auf Wald- und Wiesenwegen unterwegs. Ab und an plätschert das glasklare Wasser eines Hunsrückbachs direkt neben uns. Im weiteren Verlauf – meist stetig bergan – durchwandern wir ein breites Seitental.
Bevor wir die Straße Richtung Horath überqueren, lohnt ein Blick zurück über die Hunsrückhöhen. Vor allem im Morgenlicht, wenn Dunst und Nebel aus den Tälern steigen, verwandelt sich die Landschaft in eine märchenhafte Atmosphäre. Die Konturen der schier unzähligen Höhen und Kuppen des Hunsrücks verschwimmen ineinander, sind nur schemenhaft zu erkennen. Als ich an einem sonnigen März-Tag auf der Traumschleife unterwegs war, konnte ich mich kaum sattsehen an diesem wundervollen Gemälde, das vom Idarwald über den Erbeskopf bis zum Horizont reicht. Für mich der beeindruckendste Blick über den Hunsrück, den ich je gesehen habe.
Pause im Biergarten mit Ausblick
Nach der Überquerung der Straße durchstreifen wir ein kleines Waldstück, um auf der anderen Seite des Waldes einen weiteren Fernblick zu erleben. Von den Höhen oberhalb des Naturdenkmals „Drei Eichen" öffnet sich die Landschaft Richtung Moseltal. Bis weit in die Eifel reicht der Blick.
Während der Wanderung verläuft die Wackentour auf einigen Passagen parallel mit dem Wegekreuz-Wanderweg. Der elf Kilometer lange Themenweg beginnt in Horath und bringt den Wanderer zu zehn Wegkreuzen, die aus unterschiedlichsten Gründen aufgestellt wurden.
Oberhalb von Horath führt uns der Weg über Wiesen zur weitläufigen Anlage des Familien-Hotels „Hochwald". Eine Pause im Biergarten mit Blick über die Hunsrückhöhen sollte man sich nicht entgehen lassen.
Anschließend geht es bergab. Am Naturdenkmal „Guckelstein", einem riesigen Quarzitfelsen, wird es dann richtig steil. Im Abstieg durch Laubwald folgen weitere imposante Dhrontalwacken. Der letzte Teil der Wanderung folgt dem Lauf der Dhron. In den steilen Hängen liegen unzählige Wacken, an einigen Stellen finden sich gigantische Felsformationen.
Bachaufwärts über Wiesen und Waldwege kommen wir nach etwa vier Kilometern wieder am Ausgangspunkt in Gräfendhron an.