Lage um Lage zu mehr Wärme und Behaglichkeit. Das Geheimnis des Strick-Layerings liegt darin, sich auf wunderbar kuschelweiche und zugleich extrem stylishe Art und Weise an kalten Tagen warm einzuhüllen.
Kaum zeigt sich das erste Eis auf den Hausdächern und Pflanzen, wird in einem der Wunsch wach, sich einfach ins Bett einzukuscheln und auf den Frühling zu warten. Wer dazu keine Zeit hat, der wählt eine kuschelige Alternative: Strick-Layering. So vielseitig, so flauschig, so einfach umzusetzen. Wie praktisch, dass auf diese Weise viele tolle Strick-Trends gleichzeitig getragen werden können. Deshalb zunächst ein kleiner Überblick über die heißesten Kuschelbegleiter für den Winter:
Gerippter Look im Retro-Flair
Breton-Pullover sind längst mehr als ein Geheimtipp, denn sie sind überall zu sehen. Sie sind lässig und schick zugleich, dabei aber absolut zeitlos. Typisch für diesen Pullover ist sein maritim anmutendes Muster aus dunkelblauen oder schwarzen Streifen auf weißem Grund. Günstig gibt es diesen Allzeit-Trend bei H&M oder Mango. Teuer geht es natürlich auch, dann bietet Ami Paris ein wunderschönes Edel-Exemplar. Zuschlagen sollten echte Fans klassischer Mode hier auf jeden Fall, denn Breton-Strick ist immer wieder zu sehen. Wem das Muster etwas zu simpel und schlicht ist, für den sind Fair-Isle-Pullover eine gute Alternative. Den Namen haben sie von der schottischen Shetlandinsel erhalten, die ebenso heißt. Und das nicht ohne Grund, denn genau hier sind zum Ende des 19. Jahrhunderts die ersten Exemplare ihrer Art entstanden und sicherten den Insulanern damit eine solide Einnahmequelle. Bis heute ist das so geblieben, auch wenn sich längst große Label der Strickweise bedienen und ähnliche Muster launchen. Schöne Beispiele hierfür wären Weekend Max Mara oder Roberto Collina, wenn es extra edel zugehen soll. Als Einstieg in das spezielle Muster bietet es sich an, zunächst einen unifarbenen Pullover mit leichten Applikationen um den oberen Kragenbereich zu wählen. Schockverliebte können tief eintauchen ins Musterthema und entscheiden sich für ein Allover-Fair-Isle-Modell. Muster-Häkelstrick-Optiken sind natürlich auch fernab der schottischen Inseln zu entdecken, zum Beispiel bei Suncoo in fließendem Regenbogen-Farbverlauf oder bei Acne Studio im Pastell-Wollmix.
perfekt kombinieren lässt, zeigt Designerin Molly Goddard - Foto: picture alliance / Photoshot
Dazu passen entweder Jeans oder aber Rippstrick-Leggins, ein weiterer Winter-Trend. Die Leggins verbreiten durch ihren gerippten Look echtes Retro-Flair. Der Schnitt sollte high waisted sein, an den Beinen darf der Schlag nicht fehlen. Das wirkt wie eine Zeitreise zurück in die späten 70er-Jahre. Besonders praktisch an den Leggins ist, dass sie sich wirklich vielseitig kombinieren lassen. Mit einem Pullover drüber vermitteln sie pure Gemütlichkeit und sind tolle Freizeitbegleiter. Eine Volantbluse mit Blazer darüber macht sie schick für das Büro. Für Einsteiger empfehlen sich günstige Varianten von Mango oder NA-KD. Schön teuer geht es natürlich auch, zum Beispiel bei Nanushka. Wem eine Leggins allein nicht ausreicht, der bekommt das Ganze auch als Jumpsuit. Der wirkt sehr entspannt, wenn er sich an die Herbst-Farbpalette anlehnt und unifarben bleibt. Schöne Ganzkörperanzüge finden sich hier bei Even&Odd oder auch Only. Beide Modelle sind locker geschnitten und aus feinmaschigem Strick gearbeitet. Dadurch schmiegt sich das Material sanft an den Körper an. Ein Schlaufenband über der Hüfte zaubert im Nu eine tolle Silhouette. Der Vorteil an Jumpsuits wie diesen ist in erste Linie, dass man sich morgens keine großen Gedanken um den perfekten Look machen muss. Ein Griff in den Kleiderschrank reicht, schon stimmt das Outfit und das für einfach jede Gelegenheit.
Wem Hosen nicht liegen, der kann sich natürlich auch für ein Strickkleid oder einen Rock entscheiden. Hier sind von Mini bis Maxi aktuell alle Längen und Schnitte angesagt. Wer sich für einen Minirock oder ein kurzes Strickkleid entscheidet, der sollte die Beine in warme Strumpfhosen hüllen. Braun, Beige oder Grau sind hier ideal. Besonders angesagt sind Röhrenröcke. Die schmiegen sich wie eine zweite Haut an den Körper. Dementsprechend eignen sie sich für all jene, die Beine und Po perfekt in Szene setzen möchten. Irgendwann war das doch auch schon mal da? Genau, in den 90er-Jahren. Wie schön, dass man sich endlich wieder an ihnen erfreuen kann.
Hautenge Minikleider und XXL-Sweatshirts
In Kombination mit einem Body oder engen Rollkragenpullover wirken die Röcke besonders elegant. So eng sie aussehen, so überraschend bequem sind sie dank ihres hohen Stretchanteils. Zu finden sind die Newcomer der Saison zum Beispiel bei Esprit und Stylestore. Wem der enge Schnitt nicht zusagt, für den halten die Fashion-Label eine Alternative bereit, nämlich weich fließende Feinstrick-Röcke mit ausgestelltem Saum. Hier darf es mal ein Faltenrock sein wie aus Großmutters Kleiderschrank, dann wieder ein verspieltes Exemplar mit lustigen Fransen. Die Auswahl ist riesig, genauso wie das Preissegment. Von Breuninger bis zu Shein ist alles dabei, was das Modeherz höherschlagen lässt. Je feiner der Strick, desto schwingender der Rock. Das gilt auch für die Strickkleider. Die Auswahl schwankt von hautengen Minikleidern mit spannenden Cut-outs über Karo-Modelle im Brit-Chic bis hin zu XXL-Sweatshirt-Kleidern. So passt sich das Kleid nicht nur jeder Figur, sondern auch jedem Style perfekt an. Mal locker und leger, dann wieder superelegant. Hier macht der Strick-Winter einfach Spaß.
Das Besondere am Strickstoff ist seine vielfältige Haptik. Mal grob und ungestüm, dann wieder zart und unscheinbar. Wunderschön wirkt der Lagenlook, wenn Unter- und Oberteile aus unterschiedlichem Strick gefertigt sind. Das macht es optisch interessanter. An besonders kalten Tagen darf gern noch ein XXL-Strickmantel oder ein bequemer Cardigan den Allover-Stricklook komplettieren. Angesagt sind laut Modezeitschrift „Elle“ gleich drei Varianten der Cardigans: Der ersten Version fehlt ein ganzes Stück Saum, Cropped Cardigans sind streng genommen eher taillierte Strickjacken. In Pastell oder einfachem Weiß, vielleicht mit eingestickten Blumen am Revers wirken sie sehr verspielt und feminin. Dazu eine high waisted Leggins oder ein Röhrenrock kombiniert und schon geht es raus an die frische Luft. Günstige Modelle gibt es unter anderem bei s.Oliver und Hess-Natur, erheblich teurer wird es bei Altuzarra. Wem Cropped-Cardigans zu kurz sind, der greift zum kompletten Gegenteil, den Long-Cardigans. Schön bis über den Po reichend und mit einer großen Knopfleiste verziert darf dieses Basic-Teil jetzt in keinem Kleiderschrank fehlen. Wer mag, der entscheidet sich für auffällig unauffällige Varianten aus grobem Strick. Mehr Tiefe erreicht der Cardigan, wenn er mit aufgenähten Taschen oder kleinen Stickereien verziert ist. Grundsätzlich passen die langen Varianten der Strickjacke über allem gut drüber, sogar über Strick-Jogginghosen, die heimlichen Stars entspannter Lesestunden auf dem heimischen Sofa. Bequeme Strick-Jogger waren bereits vor einigen Jahren ein großes Mode-Thema und sind spätestens seit der Homeoffice-Welle wieder voll da.
Kombinationen mit feinen Tops sind besonders schön
Genauso wie ein weiterer Trend aus der Vergangenheit: nostalgische Strickjacken mit durchgängiger Knopfleiste aus den 90er-Jahren. Da würde Modeikone Carrie Bradshaw aus der Neuauflage von „Sex and the City“ sicher sofort zustimmen, dieses Teil muss Frau haben. Besonders schön wirkt der feine Strick, wenn er mit einem dünnen Top darunter kombiniert wird. Sonst trägt der Stoff möglicherweise unschön auf. Darunter dürfen Hosen oder Röcke sich ein munteres Stelldichein geben. Damit springen Strickjacken in jedem Fall auf den absolut angesagten Vintage-Zug auf und leisten Strickleggins, Röhrenröcken, Cut-out-Kleidern, engen Rollkragenpullovern und Pullundern damit Gesellschaft. Wie schön, dass die Trends sich alle perfekt kombinieren lassen und dann einen kuschelweichen und warmen Gesamtlook ergeben.