Christoph Wienke (43)
Mitinhaber „Grober Unfug“ | Mitte
Die Wand schmückt ein großes Superman-Bild: ein Werbesticker von der Buchmesse des berühmten Zeichners Jim Lee, der schon höchstpersönlich im Comicladen „Grober Unfug“ signiert hat. Als dieser 1982 in Kreuzberg gegründet wurde, war Christoph Wienke noch klein, aber seine spätere Karriere bereits vorprogrammiert. Die ganze Familie war vom Comic-Virus infiziert. So wurde der Junge aus Ostberlin schon zu Mauerzeiten mit West-Comichelden wie Lucky Luke oder Asterix versorgt. Christoph Wienke, der seine Gärtnerlehre gerade mal einen Tag durchhielt, landete 1998 bei „Grober Unfug“. Heute verbringt der Quereinsteiger den Großteil seiner Zeit in einem wahren Comic-Epizentrum. Sein Reich ist die Dependance der Kreuzberger Filiale an der Torstraße. Das Angebot reicht von Jugendfreiem wie „Die kleine Raupe Nimmersatt“ bis hin zu Erotiktiteln wie „Druuna“ oder Jack-the-Ripper-Adaptionen. Auf Lager sind neben 5.000 Sammelbänden zahlreiche Neuerscheinungen und Klassiker, aber auch Raritäten. Wienke kennt sie alle. Comics zu lesen ist eben eine süße Sucht, die ihm beim Abtauchen und Abschalten hilft: „Vor allem, wenn es tiefgründige und gut erzählte Geschichten sind!“ Naja, Bestellungen aufgeben, das Sortiment erstellen, das muss auch sein. Nach Feierabend ist er als „Quitzi“ im Internet unterwegs. Er schreibt über Comics oder frönt seiner zweiten Leidenschaft und macht Straßenfotografien. https://groberunfug.de