Es war schon mal langweiliger. In der Landespolitik wird derzeit munter diskutiert, die Themen geben es auch her. Ob G9 und überhaupt Schulpolitik, ob Klimaschutz oder Energie, es gibt reichlich Vorlagen für Debatten. Dabei bleibt ein ums andere Mal der Eindruck haften, dass wir kurz vor dem Untergang stehen. In bildungs- und schulpolitischen Debatten gehört das ohnehin als Dauerszenario dazu. Würde es fehlen, bliebe vermutlich das ungute Gefühl, dass irgendwas an der Debatte nicht stimmen könnte. Das gilt im Übrigen ziemlich unabhängig davon, für welches Anliegen mit welcher Position gerungen wird.
Die Rückkehr zu G9 hat offenkundig reichlich Kreativität freigesetzt, was in der zusätzlichen Zeit jetzt unabdingbar endlich den Schülerinnen und Schülern nahezubringen sei. Angesichts der jetzt zwingend für erforderlich gehaltenen Fächer könnte leicht die Frage aufkommen, was bislang eigentlich bei G8 so getrieben wurde. Was für die Gestaltung des künftigen G9 nicht viel weiterhilft.
Das müsste nach der Ansicht einiger schon vor dem Start zum Untergang verurteilt sein, wäre das Land doch mit den geplanten Jahreswochenstundenzahlen auf einem Absteigerplatz. Alleine das Wortmonster könnte einen schon schrecken. Ob es stimmt, mögen die beurteilen, die sich dazu berufen fühlen. Eltern, Lehrer, Verbands- und Gewerkschaftsvertreter, Bildungsexperten, also schon einige, die je für sich klar haben, was wohl das Beste sei für Schülerinnen und Schüler – oder heißt es korrekter: zu Beschulende?
Was die so davon halten mit Blick auf ihre Jahreswochenstunden sei mal dahingestellt. Die machen sowieso, was sie wollen, selbst wenn sie es nicht sollen, vor allem mit ihren Tablets.
Kurzum: Schuldebatten sind seit jeher ein sehr spezielles Feld. Und können auch schon mal ganz anders laufen. Wie beim Besuch des Bundespräsidenten in Völklingen. An dessen „Kaffeetisch kontrovers“ wurde zwar gar nicht sonderlich kontrovers verhandelt, aber das lag wohl daran, dass ihnen allen ein Thema besonders am herzen gelegen hat, das sie dem Staatsoberhaupt mitgeben wollten: „Bildung, Bildung, Bildung“. Womit die am Kaffeetisch die Basics meinten, um die es in der Schule gehen sollte, und dabei weniger die, na, Sie wissen schon, Jahreswochenstunden im Blick hatten.