Nach 30 Jahren bekommt der Kultfilm „Manta Manta“ einen Nachfolger. „Manta Manta – Zwoter Teil“ läuft seit dem 30. März im Kino.
Es gibt Filme, die haben sich in das Gedächtnis einer Generation gebrannt. „Manta Manta“ von 1991 gehört zu diesen Filmen – wer in den frühen 1990er Jahren jung war, erinnert sich mit Sicherheit noch an die damals allgegenwärtigen Witze über den Opel Manta. Und vor allem: über seine Fahrer. Fast zeitgleich kamen im Jahr 1991 zwei Filme ins Kino, die das Phänomen der Manta-Witze aufgriffen: „Manta – Der Film“ von Peter Timm und vier Wochen später die Bernd-Eichinger-Produktion „Manta, Manta“, bei der Wolfgang Büld Regie geführt hatte. Beide Filme waren damals sehr erfolgreich. Aber interessanterweise ist es „Manta Manta“, der auch mehr als drei Jahrzehnte später noch in den Köpfen präsent ist. Mit „Manta Manta – Zwoter Teil“ kommt nun ein Nachfolger in die Kinos. Regie führte Til Schweiger, der im ersten Teil eine der Hauptrollen spielte. Herausgekommen ist ein ganz anderer Streifen, über weite Strecken ein typischer Schweiger-Film, in dem es unter anderem um Familien geht. Bis der schreiend gelb lackierte Manta aus dem ersten Teil auftaucht, dauert es dann auch rund eineinhalb Stunden.
Zu den Höhepunkten des Films gehören die Dialoge zwischen Bertie (Till Schweiger) und seiner Ex-Frau Uschi (Tina Ruland). Die sind spitz wie im ersten Teil, und das Zusammenspiel der beiden funktioniert auch nach mehr als 30 Jahren noch sehr gut. Sehenswert ist auch Michael Kessler als Klausi, der keine Gelegenheit auslässt, sich lächerlich zu machen. Neu zum Team dazugestoßen sind unter anderem Moritz Bleibtreu, Nilam Farooq, Wotan Wilke Möhring, Axel Stein und Luna Schweiger.
Nach den Ereignissen des 1991er-Films hat Bertie tatsächlich als Rennfahrer Karriere gemacht. Das aber ist schon Jahre her. Inzwischen betreibt er eine Autowerkstatt und eine Kart-Bahn. Klausi arbeitet in der Werkstatt. Mit Uschi hat Bertie zwei Kinder: Mücke (Luna Schweiger), die bei ihrem Vater in der Werkstatt wohnt, und Daniel (Tim Oliver Schultz), der bei Uschi und ihrem neuem Partner wohnt, einem neureichen Schnösel.
Ein Rennen soll Berties Werkstatt retten
Bertie hat Schulden, der Verkauf seines Grundstücks droht. Um das nötige Geld aufzutreiben, hat er eine Idee: Er will ein Classic-Rennen fahren – und mit der Siegerprämie seine Schulden bezahlen. Er hat einen Monat Zeit, einen alten Opel Calibra dafür in Schuss zu bringen.
Für alle, die die Zeit der Manta-Witze nicht erlebt haben: Der Opel Manta – der von 1970 bis 1988 gebaut wurde – ist ein sportlicher Mittelklasse-Wagen, der vom Design her an die amerikanischen Muscle Cars erinnert. Anfang der 1990er-Jahre gab es eine Tuning-Szene, die die verhältnismäßig günstigen Mantas extrem aufmotzte: Sie wurden tiefergelegt, bekamen Sportsitze, Hosenträgergurte, Spoiler und Breitreifen. Und eine übertrieben laute Stereoanlage, vorzugsweise der Marke Kenwood. Der klischeehafte Mantafahrer, um den es in den Witzen ging, war ein bisschen unterbelichtet und total auf sein Auto fixiert. Die Witze funktionierten dann nach dem Muster: „Treffen sich zwei Manta-Fahrer: ‚Du, ich hab mir ‚nen Duden gekauft.‘ – ‚Und, schon eingebaut?‘“
Auch wenn der neue Film ganz anders ist: Es lohnt sich auch, noch einmal „Manta Manta“ von 1991 anzuschauen. Der Film war vermutlich auch deshalb so beliebt, weil er die Klischees aus den Witzen aufgriff und mit ihnen spielte. So war der von Til Schweiger gespielte Bertie ein prolliger Typ, immer mit einem lockeren Spruch auf der Lippe. Zum Beispiel: „Ich brauch kein Abitur. Ist doch sowieso alles nur Luxus.“ Und seine Freundin Uschi war Frisöse, wie man Friseurinnen damals nannte. Der Film erzählt aber auch die Geschichte um eine Clique: Über einen, der etwas gebildeter ist als seine Kumpel (Gerd, damals gespielt von Stefan Gebelhoff) und über einen, der so richtig doof ist und in seine Rolle als Mantafahrer erst hineinwachsen muss (Klausi; unvergessen die Szene, in der er in seine nagelneuen Cowboystiefel pinkelt). All diese Ereignisse spielen sich innerhalb von zwei Tagen ab. Und wenn am Ende des Films im Morgengrauen alle beisammenstehen und das Lied „Wind of Change“ von den Scorpions zu hören ist, dann hat man das Gefühl, dass die Figuren alle irgendwie auf einen guten Weg gefunden haben.