SC Potsdam droht Play-off-Aus
Der Deutsche Volleyball-Vizemeister bei den Frauen, der SC Potsdam könnte völlig unerwartet bereits im Play-off-Viertelfinale die Segel streichen. Spiel eins der Serie Best-of-3 gegen den VfB Suhl ging in der heimischen MBS-Arena ernüchternd glatt in 72 Minuten mit 0:3 verloren. Sportdirektor Toni Rieger dazu: „Es wird jetzt echt schwer, den Schalter umzulegen. Wir müssen es irgendwie schaffen, unsere Spielerinnen wachzurütteln.“ Am 15. April versucht der SCP, in Suhl die Serie auszugleichen und in Spiel drei am 19. April am Potsdamer Luftschiffhafen doch noch in die Vorschlussrunde einzuziehen. Derweil hat sich erst am Osterwochenende geklärt, wer Gegner der BR Volleys im Männer-Halbfinale ist. Es sind die SWD Powervolleys Düren. Spiel eins der Serie Best-of-5 fand schon am 12. April (nach Redaktionsschluss) in Berlin statt. Spiel zwei ist am 15. April in Düren angesetzt, Spiel drei wieder in der Max-Schmeling-Halle am 19. April.
Weiter Chancen aufs Final 8
Der deutsche und der französische Wasserball-Rekordmeister trafen am 4. April in der Wasserball-Champions-League aufeinander. Für Gastgeber Spandau 04 als Fünften galt es, mit einem Sieg am vierten Gruppenplatz und damit dem Einzug ins Finalturnier der besten acht Teams Europas dranzubleiben. CN Marseille (6.), der das Hinspiel in Frankreich souverän mit 14:7 gewonnen hatte, machte es den Berlinern extrem schwer, doch nach wechselvollem Verlauf gewann Spandau verdient 11:9. Ein wertvoller Erfolg, denn der Tabellenvierte Dubrovnik spielte in Budapest nur 12:12 unentschieden.
Alba-Frauen vor k. o., Männer meisterlich
Der Play-off-Run der Basketballerinnen von Alba Berlin droht zu Ende zu gehen. Im ersten von drei möglichen Halbfinalspielen unterlagen die Aufsteigerinnen in die DBBL am Ostersonntag bei den Rutronik Stars Keltern mit einem Endstand von 62:75. Im zweiten Spiel am 14. April in der Sömmeringhalle steht Alba also schon mit dem Rücken zur Wand. Doch für Manager Marco Baldi ist bereits das Erreichen der Play-offs ein „toller Erfolg. Damit, dass es uns sogar jetzt ins Halbfinale führt, hätte wirklich keiner gerechnet.“ Die Alba-Männer zeigten sich derweil in meisterlicher Form. Vergangene Woche Dienstag in Berlin ergab eine Kombination aus einem nicht zu beherrschenden Christ Koumadje, der mit seinen 2,21 Meter für Alba am Brett machen konnte, was er wollte, überragender Berliner Defense und Mangel an Zielwasser bei den Würzburg Baskets ein extrem einseitiges Spiel, das allein deswegen nur 76:47 ausging, weil die Berliner vom Gas gingen. Auch zwei Tage später beim letzten Euroleague-Auswärtsspiel der Saison trat Alba überzeugend auf und schlug Panathinaikos Athen 88:84. Am Ostersonntag kam die BG Göttingen in die Mercedes-Benz-Arena. Für die Hinspielniederlage in Göttingen revanchierten sich die Berliner mit einem hart erkämpften 91:78 und bleiben BBL-Spitzenreiter.
Handball
Füchse knapp hinter Kiel
41:9 Punkte haben sie beide, der THW Kiel aber das um 20 Treffer bessere Torverhältnis gegenüber den Füchsen Berlin. Die Hauptstädter mussten am Gründonnerstag beim TSV Hannover-Burgdorf ganz dicke Bretter bohren. Sie führten zwar die meiste Zeit, konnten sich aber erst ganz zum Schluss mit 33:32 durchsetzen. Füchse-Rechtsaußen Robert Weber fand: „Wir wollten diese Punkte unbedingt, sie sind überlebenswichtig im Titelkampf.“ Korrekt, denn die Kieler remisierten am Ostersonntag zu Hause nur 34:34 gegen den SC Magdeburg. Nach den beiden Viertelfinals in der European League gegen die Kadetten Schaffhausen in der Schweiz am 11. April (nach Redaktionsschluss) beziehungsweise in Berlin am 18. April geht es am 23. April für die Füchse in der Bundesliga weiter. Dann mit einem Heimspiel gegen die Rhein-Neckar-Löwen.
Motorsport
Gelungener Auftakt
Opel-Junior und ADAC Saarland Förder-Pilot Timo Schulz (23, Siersburg) und sein Beifahrer Michael Wenzel (46, Mehlingen) haben im ADAC Opel Rally Junior Team einen Einstand nach Maß hingelegt. In seinem Corsa Rally4 feierte das saarländisch-pfälzische Duo bei der als Testveranstaltung für Schotter-Neuling Schulz gedachten Rally Székesfehérvár in Ungarn den ersten Klassensieg. Nach zehn tückischen Schotter-Wertungsprüfungen lag die Opel-Besatzung als beste Crew eines zweiradgetriebenen Fahrzeugs 27,1 Sekunden vor dem Peugeot 208 Rally4 der Einheimischen Herczig/Varga und sicherte sich damit den Sieg in der mit 15 Fahrzeugen stark besetzten RC4-Kategorie. „Erster Start im Corsa Rally4, erste Rallye mit neuem Team und neuem Beifahrer, meine erste Schotter-Rallye überhaupt, und dann gleich ein Sieg – besser hätte es nicht laufen können“, freute sich Schulz, der nach seinem Titelgewinn im ADAC Opel e-Rally Cup ins ADAC Opel Rally Junior Team aufgestiegen war. „Natürlich wissen wir, dass die ganz großen Kaliber noch auf uns warten, aber das war eine perfekte Vorbereitung für die ersten drei Schotter-Events der Junior-Europameisterschaft. Die äußeren Bedingungen bei der Rally Székesfehérvár waren nicht einfach, aber wir konnten sie meistern, uns kontinuierlich steigern und einige Dinge ausprobieren. Der Corsa Rally4 ist gelaufen wie ein Uhrwerk, wir fühlen uns im Team sehr wohl. Dieses tolle Ergebnis, das ich so gar nicht erwartet hätte, macht Hoffnung auf die bevorstehenden Aufgaben in der JERC.“ Der Auftakt zur Junior European Rally Championship (JERC) geht vom 19. bis zum 21. Mai während der Rally Poland über die Bühne.
Williams verklagt
Die Formel-1-Saison 2019 war nicht nur sportlich eine herbe Enttäuschung für Williams – nun droht auch noch ein juristisches Nachspiel. Der britische Rennstall wurde von seinem ehemaligen Sponsor „Rokit“ auf umgerechnet 136 Millionen Euro Schadenersatz verklagt. Williams soll den Geldgeber bei der Vertragsunterzeichnung „betrügerisch getäuscht“ haben. So habe das Team ein konkurrenzfähiges Auto versprochen, die damalige Führungsriege um Claire Williams habe dabei „die Tatsache verschwiegen, dass Williams Engineering nicht genug Geld für die Weiterentwicklung des Autos hatte“. Rokit sei daraus ein großer Imageschaden entstanden. Williams weist die Vorwürfe zurück und möchte die Angelegenheit über den vorgeschriebenen Rechtsweg klären. Sportlich hat das Team jedoch keine guten Argumente, es war die bis dahin schwächste Saison des einst so erfolgreichen Rennstalls in mehr als 40 Jahren in der Formel 1. Williams fuhr dem restlichen Feld deutlich hinterher und ergatterte nur einen einzigen Punkt – beim Großen Preis von Deutschland. Schlechter war Williams nur in der folgenden Corona-Saison 2020, als das Team ohne Punkte blieb.
Kiel wieder vorne
Sieg verpasst, Spitze erklommen: Rekordmeister THW Kiel hat im spannenden Titelrennen der Handball-Bundesliga die Pole Position übernommen. Dafür genügte der Mannschaft von Trainer Filip Jicha im packenden Spitzenspiel gegen den SC Magdeburg am Ostersonntag ein 34:34 (18:21), der SCM als Titelverteidiger bleibt hinter den Füchsen Berlin Dritter. „Wir haben einen Punkt verloren. Ich hatte das Gefühl, dass wir die bessere Mannschaft waren“, sagte SCM-Coach Bennet Wiegert bei Sky: „Wir müssen hier mehr mitnehmen.“ Kiels Patrick Wiencek zeigte sich ebenfalls „nicht zufrieden. Wir hatten in der ersten Halbzeit keine Kompaktheit in der Abwehr. Wir lassen zu Hause zu viele Punkte liegen“.
Die Kieler führen die Tabelle neun Spieltage vor dem Saisonende mit 41:9 Punkten an. Punktgleich dahinter folgen die am Wochenende spielfreien Berliner. Magdeburg, das schon ein Spiel mehr absolviert hat, liegt zwei Minuspunkte dahinter (41:11). Die Rhein-Neckar Löwen (37:15) allerdings dürften sich durch ihr 37:42 (18:24) gegen den VfL Gummersbach aus dem Titelrennen verabschiedet haben.