Späte Tore
Mehrere Spiele der Berliner Vertreter in der Regionalliga Nordost standen im Zeichen später Treffer. Eine Ausnahme: die VSG Altglienicke, die am 27. Spieltag glatt mit 0:2 bei Lok Leipzig unterlag und diesmal nicht wie eine Woche zuvor auf Berliner Schützenhilfe setzen konnte. Im Gegenteil: Viktoria Berlin (Tor: Gunte) verlor gegen Energie Cottbus ebenso durch einen Foulelfmeter in der Nachspielzeit 1:2 wie Tennis Borussia (Tor: Oschmann) gegen Rot-Weiß Erfurt. Damit ist der Rückstand der VSG auf Erfurt (1.) bei einem Spiel weniger wieder auf neun Punkte angewachsen, zu den zweitplatzierten Cottbussern sind es auch schon sechs. Der Berliner AK hingegen nutzte die Nachspielzeit, um den entscheidenden Treffer zum 3:2-Sieg gegen den ZFC Meuselwitz durch Schneider zu erzielen – zuvor hatte man die 2:0-Pausenführung durch Seaton und Sussek aus der Hand gegeben. Einen wichtigen Zähler errang dazu der abstiegsgefährdete SV Lichtenberg 47 beim 1:1 in Chemnitz: Seidel war das Ausgleichstor gelungen – nach einer Stunde Spielzeit.
SC Staaken
Ende einer Ära
Der SC Staaken hat sich von Jeffrey Seitz (38) getrennt – damit geht nach fast sieben Spielzeiten bei der 1. Männer eine Ära zu Ende. Als erfolgreicher Jugendtrainer bei den Spandauern empfahl sich Seitz 2016 für die „höhere Aufgabe“ und führte den SC gleich in der ersten Saison zur Berliner Meisterschaft und zum Aufstieg in die NOFV-Oberliga Nord. Viele prophezeiten dem Verein ein schnelles Ende im überregionalen Fußball, da man weiter größtenteils auf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs setzte. Am Ende nie schlechter als Platz acht, hatte man bislang mit dem Abstiegskampf jedoch nichts zu tun. Das ist diese Spielzeit allerdings anders: Nach 26 Partien liegt der SCS auf dem 16. Rang und konnte nur eine seiner letzten 15 Begegnungen gewinnen. Nun sah sich der Verein zum Handeln gezwungen: „Mit dieser Maßnahme sollte noch mal ein Reizpunkt gesetzt werden, um vielleicht doch noch im Abstiegskampf zu bestehen“, hieß es in einer Mitteilung auf der Club-Homepage. Nachfolger von Jeffrey Seitz wird der langjährige Coach der U19, Thorsten Meyer.
Außenseiter-Sieg
Die Auslosung für das Halbfinale im Berliner Landespokal hatte jeweils einen Außenseiter mit einem Regionalligisten zusammengeführt. Im ersten Duell der Vorschlussrunde am Ostersonntag trafen dabei der TuS Makkabi (NOFV-Oberliga Nord) und Titelverteidiger FC Viktoria 1889 aufeinander. Die Partie startete furios – nach sieben Minuten waren bereits drei Tore gefallen. Makkabis schnelles 1:0 durch Özcin (3.) konnte Küc (5.) umgehend egalisieren, dann aber ging der Außenseiter dank eines Eigentors von Dehl wieder in Führung. Das Resultat sollte dann bis in die Nachspielzeit halten, ehe Özcin sogar das 3:1 gelang – der Favorit konnte durch Theisen zwar noch mal auf 3:2 verkürzen, musste letztlich aber die Segel streichen. Im zweiten Duell sah nach der Führung durch Reher alles nach einem Sieg des BFC Dynamo aus – doch der zwei Klassen tiefer spielende SV Sparta glich schnell aus und konterte am Ende den Favoriten zum sensationellen 5:1-Endstand aus. Das Endspiel wird am 3. Juni ausgetragen.
Neue Frauenabteilung
Im vergangenen November hatte die Mitgliederversammlung von Hertha BSC beschlossen, eine Abteilung für Mädchen- und Frauenfußball ins Leben zu rufen. Der Weg führt allerdings nur mit der Übernahme der Frauenabteilung des FC Hertha 03 zum Ziel. Das verkündeten Vertreter beider Vereine. Demnach sollen die insgesamt neun Teams der Zehlendorfer ab der kommenden Saison unter dem Banner von Hertha BSC antreten. „Wir freuen uns sehr darauf, die Mädchen- und Frauen-Teams ab Sommer auf unserem Weg mitzunehmen und in unseren blau-weißen Trikots mit der Hertha-Fahne um Punkte kämpfen zu sehen. Die Kooperation zwischen der großen und der kleinen Hertha ist ein sehr aufregender, aber auch sehr ernst gemeinter Prozess“, erklärte Präsident Kay Bernstein. Leiter des Projekts wird Ex-Hertha-Profi Sofian Chahed, der bereits bei Turbine Potsdam im Frauenfußball aktiv und zuletzt Nachwuchstrainer bei der „Alten Dame“ war.
Zweite Liga
Erneute Pleite
Der FCK verliert am 27. Spieltag der 2. Bundesliga bei Eintracht Braunschweig mit 0:1 (0:0). Es ist schon die fünfte Auswärtspleite in Serie, ein Treffer gelang dem Team von Dirk Schuster dabei nicht. Es will einfach nicht mehr flutschen. Nachdem der 1. FC Kaiserslautern in der Vorrunde noch ohne Auswärtsniederlage geblieben war, kassierten die Roten Teufel in Braunschweig somit den nächsten Rückschlag. Das entscheidende Tor schoss Anthony Ujah in der 76. Minute. Jean Zimmer sprach nach dem Spiel im ARD-Interview von einer „extrem bitteren“ Niederlage. „Es war klar: Wer das erste Tor macht, hat eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, das Spiel zu gewinnen. Wir verlieren vor dem Tor zu einfach den Ball. Vielleicht war es Foul, vielleicht auch nicht“, haderte der FCK-Kapitän. Und dennoch wäre die Niederlage vermeidbar gewesen. „Da fängst du einen. Und danach hast du noch Riesenchancen, die du nicht machst“, sprach Zimmer die Möglichkeiten auf den Ausgleich an. Zimmer forderte mehr Kaltschnäuzigkeit von seinem Team. „Wir müssen einen Tick effizienter sein. Ich glaube schon, dass wir in den Spielen Chancen auf Tore hatten. Die haben wir nicht gemacht und dann wird es auswärts eben schwer. Leider schaffen wir es momentan auch nicht, zu null zu spielen“, sagte der 29-Jährige. Überschattet wurde die Partie von einer offenbar schwereren Verletzung von Immanuel Pherai. Der Braunschweiger Spielmacher wurde in der 55. Minute vom Platz getragen, nachdem ihn Verteidiger Kevin Kraus mit dem Schienbein am Kopf getroffen hatte. Für die Roten Teufel kommt es nun zu einem Topspiel. Sie erwarten am Samstag um 20.30 Uhr den Hamburger SV.
Mal wieder Derby
Die beiden Halbfinalbegegnungen im Saarlandpokal stehen fest: Der Drittligist SV Elversberg tritt demnach gegen den Oberligisten SV Auersmacher an. Der 1. FC Saarbrücken ist zum dritten Mal in Folge zu Gast beim Erzrivalen FC Homburg. Das ist das Ergebnis der Auslosung des Saarländischen Fußballverbandes (SFV). Beide Halbfinalspiele sollten eigentlich am 26. April ausgetragen werden. Da das Auswärtsspiel der SV Elversberg gegen den MSV Duisburg am vergangenen Samstag allerdings abgesagt und inzwischen auf den 25. April verlegt wurde, muss die Begegnung voraussichtlich an einem anderen Termin ausgetragen werden. Wann genau, soll nach Angaben des SFV in Kürze festgelegt werden – denkbar ist die Woche davor oder danach. Das Finale des Saarlandpokals ist für den 3. Juni im Saarbrücker Ludwigsparkstadion angesetzt.
Halbfinale gelost
Titelverteidiger RB Leipzig tritt im Halbfinale des DFB-Pokals beim Bayern-Bezwinger SC Freiburg an. Die Partie ist eine Neuauflage des Finals 2022: Im vergangenen Jahr gewann Leipzig im Elfmeterschießen des Endspiels gegen Freiburg. Das zweite Duell um den Einzug ins Finale bestreiten der VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt. Das ergab die Auslosung durch Handball-Bundestrainer Alfred Gislason und Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund. Die Halbfinale finden am 2. und 3. Mai statt, das Finale im Berliner Olympiastadion steigt am 3. Juni.
FCH gewinnt
Mit einem Sieg gegen den VfB Stuttgart II hat Regionalligist FC Homburg seine Serie an verpassten Chancen endlich überwunden. Vor heimischer Kulisse gewannen die Saarländer mit 2:0. Der Nachmittag begann im Waldstadion mit einer Schweigeminute: Norbert Busch, seit vergangenem Sommer offizieller Fan-Beauftragter, war nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 68 Jahren verstorben. Danach ging es los. Anders als bei der ereignisarmen Partie gegen Walldorf hatten sowohl Homburg als auch Stuttgart gleich eine ganze Reihe von Torchancen, und das auf Homburger Seite auch ohne den verletzten Innenverteidiger Lukas Hoffmann, der sich am Dienstagabend in Walldorf einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Die anfangs starke Partie flachte jedoch nach etwa zehn Minuten ab, und es dauerte bis zur 65. Minute, bis die FCH-Fans endlich für das lange Warten belohnt wurden. Aus dem Nichts traf Joel Gerezgiher von außen nach einer Hereingabe von Thomas Gösweiner zum 1:0. Drei Minuten später holte Gösweiner selbst zum Doppelschlag aus – 2:0. Stuttgart blieb dagegen machtlos. Durch die zeitgleichen Niederlagen von Ulm und Offenbach rückt der FC Homburg damit bis auf vier Punkte an die Tabellenspitze heran und sortiert sich mit 49 Punkten auf Platz drei ein. Am Samstag geht es nun zum Tabellenführer nach Ulm.