Wie viele Asylsuchende und Menschen auf der Flucht gibt es im Saarland? Das saarländische Innenministerium veröffentlicht regelmäßig die aktuellen Zahlen.
Das Saarland verzeichnet im Augenblick so hohe Flüchtlingszahlen wie noch nie. Im Jahr 2022 sind 18.508 Personen im Saarland registriert worden, davon flüchteten alleine 14.208 aus der Ukraine. Auf die Kommunen verteilt wurden davon 16.322 Personen, 14.044 aus der Ukraine. Menschen von dort müssen übrigens keinen Asylantrag stellen.
Im Saarland selbst wurden dann 3.620 Asylanträge gestellt. 2.690 erhielten einen positiven Bescheid, dürfen also bleiben und werden als Flüchtlinge anerkannt, 192 nicht. Die meisten Antragsteller kamen aus der Ukraine, Syrien, Afghanistan und der Türkei. Wer nicht bleiben darf, muss wieder gehen: 120 Personen wurden 2022 abgeschoben. 63 Menschen reisten jedoch freiwillig wieder in ihre Heimat und erhielten dafür unterstützende Maßnahmen – Beratung, medizinische und einmalige finanzielle Unterstützung –, die ihnen beim Start in ihrem Herkunftsland behilflich sein sollen. 112 reisten ohne diese Hilfen freiwillig wieder aus. Differenzen bei den Zahlen ergeben sich daraus, dass Verfahren nicht abgeschlossen sind oder andere Verfahren eingeleitet wurden.
Platz in der Landesaufnahmestelle ist für 1.200 Personen gleichzeitig. Die derzeitigen Baumaßnahmen im Ankerzentrum Lebach, in dem Flüchtlinge und Asylbewerber zunächst unterkommen, erhöhen aber nicht die Kapazitäten, sondern sollen nur veraltete Gebäude ersetzen und den Kinderhort vergrößern. Im Februar waren in der Landesaufnahmestelle 945 Personen registriert. Das Land nahm in diesem Monat 191 Asylbewerberinnen und -bewerber auf, 576 Geflüchtete aus der Ukraine.
So viele Flüchtlinge im Saarland wie noch nie
Das Containerdorf, das auf dem ehemaligen Bergwerksgelände in Ensdorf errichtet wurde, soll bis zu 300 Flüchtlinge aufnehmen, die im Idealfall dort nur wenige Wochen verbringen sollen, und laut Innenministerium die Verteilungssituation im Land etwas entlasten. Die Kosten für die Container und den Betrieb des Dorfes: 9,7 Millionen Euro. Der Saarländische Flüchtlingsrat aber befürchtet, dass Flüchtlinge dauerhaft dort leben müssen, so wie manche Flüchtlinge in Lebach, von denen 2021 etwa die Hälfte mehr als ein Jahr in der Aufnahmestelle bleiben mussten.
Gelder, damit Länder und Kommunen das akute Aufkommen an Geflüchteten und Asylbewerbern stemmen können, kommen vom Bund. Dieser hat 2022 insgesamt 3,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt, 2023 sind insgesamt 2,75 Milliarden Euro Hilfe zugesagt. Das Saarland erhält davon im laufenden Jahr laut saarländischem Städte- und Gemeindetag rund 33 Millionen Euro. Welches Bundesland wie viele Flüchtlinge aufnehmen muss, bestimmt der „Königssteiner Schlüssel“. Maßgeblich sind hierbei die Bevölkerungszahl und das Steueraufkommen des Bundeslandes.