VSG-Talfahrt hält an
Die VSG Altglienicke verabschiedete sich bereits vor dem 29. Spieltag der Regionalliga Nordost aus dem Aufstiegsrennen: im Nachholspiel am Mittwoch vergangener Woche handelte sich der bis dahin beste Berliner Vertreter mit dem 0:1 gegen den Berliner AK (Tor: Sussek) die dritte Niederlage in Folge ein. Die folgende Partie der Altglienicker bei Viktoria Berlin fand erst am Montagabend und damit nach Redaktionsschluss statt. Im Auswärtsspiel in Chemnitz hatte der BAK dann wiederum nicht viel entgegenzusetzen und unterlag glatt mit 0:3. Der BFC Dynamo hingegen machte durch den 2:1-Sieg gegen Erfurt (Tore: Breitfeld, Blum) Energie Cottbus zum neuen Spitzenreiter. Für die beiden abstiegsgefährdeten Berliner Regionalligisten lief es wiederum nicht gut: Trotz des zwischenzeitlichen Ausgleichs durch Reiniger unterlag Lichtenberg 47 am Ende mit 1:4 bei Lok Leipzig, während Schlusslicht Tennis Borussia im heimischen Mommsenstadion gegen Chemie Leipzig (0:2) bereits vor dem Pausenpfiff die beiden entscheidenden Tore hinnehmen musste.
BSC bleibt dran
Das Duell zwischen dem Tabellenführer und dem Abstiegskandidaten nahm am 29. Spieltag der Berlin-Liga den erwarteten Verlauf: So fertigte der SV Sparta den BSV Al-Dersimspor mit 5:0 ab. Neben Torjäger Hänsch, dem einmal mehr ein Doppelpack gelang, trafen Dujkovic, Al-Areed sowie Saberdest für die Lichtenberger. Verfolger Berliner SC hatte gegen den drittplatzierten SFC Stern 1900 hingegen ein dickeres Brett zu bohren, löste die Aufgabe durch einen 2:0-Sieg jedoch souverän. Damit bleibt der BSC mit zwei Punkten Rückstand (und einem Spiel mehr) dran an Sparta. Rang drei eroberte Hilalspor zurück, das auf eigenem Platz mit 2:0 gegen den TSV Rudow die Oberhand behielt – Liga-Topschütze Uzuner (26 Tore) traf zunächst vom Punkt, Alkan sorgte in der zweiten Halbzeit für die Entscheidung. Theoretischer Natur bleiben zumindest die Aufstiegschance der Füchse Berlin, die nach dem 3:0-Sieg gegen den bereits feststehenden Absteiger Stern Marienfelde weiter sieben Punkte Rückstand zu Platz eins haben.
BFV-Studie zu Gewalt
Der Berliner Fußball-Verband (BFV) hat eine umfangreiche statistische Aufarbeitung sportgerichtlich erfasster Gewaltvorfälle der Spielzeit 2021/22 in der Hauptstadt veröffentlicht. In dem Report wurden 1.936 Vorgänge untersucht, die in dem betreffenden Zeitraum erfasst wurden. Gemessen an rund 30.000 Spielen 2021/22 kam es so in weniger als 2,8 Prozent aller Partien zu mindestens einem Gewaltdelikt – die Studie bietet nun einen konkreteren Überblick hinsichtlich der Umstände dieser Vorfälle. BFV-Präsident Bernd Schultz erklärte: „Die Eindämmung von Gewalt- und Diskriminierungsvorfällen auf den Berliner Fußballplätzen ist ein zentraler Aufgabenbereich unserer Verbandsarbeit, den wir zukünftig noch weiter ausbauen werden – eine differenzierte Datengrundlage ist die Basis, um unsere bestehende Präventions- und Interventionsarbeit bedarfsorientiert und zielgerichtet zu optimieren.“
Die Studie ist online abrufbar: www.berliner-fussball.de.
NOFV-Oberliga Nord
Hertha 03 gewinnt
Nach nur einem Dreier aus den vorangegangenen sieben Partien hat sich der FC Hertha 03 mit einem 2:0-Sieg beim Regionalliga-Absteiger Optik Rathenow an der Spitze der NOFV-Oberliga Nord zurückgemeldet. Die Treffer von Stein und Obst im zweiten Durchgang sorgten für den Erfolg, die Aufstiegshoffnungen der Zehlendorfer bleiben nach dem 28. Spieltag bei 15 Punkten Rückstand auf Tabellenführer FC Hansa II (0:0 bei Abstiegskandidat SC Staaken) jedoch weiter abhängig vom Klassenerhalt der Rostocker Zweitligaprofis. TuS Makkabi siegte dazu 5:0 gegen den MSV Pampow (Tore: Özcin 3, Sakar, Conteh), auch Blau-Weiß 90 (2:0 in Frankfurt/Oder) und CFC Hertha 06 (2:1 gegen FCM Schwerin) waren erfolgreich. In langer Unterzahl kassierte der SV Tasmania gegen Union Fürstenwalde beim 1:2 (Tor: Bier) seine zweite Niederlage in diesem Jahr. Auch Eintracht Mahlsdorf zeigte sich beim RSV Eintracht nicht auf der Höhe, der Treffer von Weigelt reichte nur zum zwischenzeitlichen Ausgleich – am Ende stand jedoch eine 1:3-Niederlage.
Hector beendet Karriere
Der ehemalige Nationalspieler Jonas Hector hat am Samstag sein Karriereende verkündet. Der 32-jährige Saarländer absolvierte insgesamt 43 Länderspiele und seit 2012 mehr als 300 Pflichtspiele für die Kölner.
Die Entscheidung über sein Karriereende gab er nach dem 3:1-Sieg mit dem 1. FC Köln bei der TSG 1899 Hoffenheim bekannt. „Er hat der Mannschaft in der Kabine bekannt gegeben, dass er im Sommer mit dem Profi-Fußball aufhören wird“, berichtete FC-Trainer Steffen Baumgart am Samstagabend. „Nach meiner Familie war es mir wichtig, als Erstes meine Mannschaft, das Trainerteam und den Staff zu informieren. Für den Moment möchte ich nicht mehr sagen, als dass ich unheimlich dankbar für das bin, was wir beim FC zusammen haben“, teilte Hector via Twitter mit.
Lahm muss gehen
Saarlandligist Borussia Neunkirchen hat sich von seinem Trainer getrennt. Thorsten Lahm hatte erst Ende September die Aufgabe vom zurückgetretenen Peter Rubeck übernommen. „Die Gründe liegen in der sportlichen Situation und im Nichterreichen der gemeinsamen Ziele. Die Mannschaft um Kapitän Marco Dahler wird sich bis zum Ende der Saison selbst organisieren“, wird der Vorsitzende Alexander Kunz in einer Mitteilung des Vereins zitiert (ausführlicher Bericht folgt). Neunkirchen steht derzeit im Mittelfeld der Tabelle, dabei wollte der Traditionsclub im Kampf um die Spitze mitmischen. Während der Hinrunde hatte bereits der ursprüngliche Trainer Peter Rubeck den Verein aus gesundheitlichen Gründen verlassen.
Regionalliga
Wenzel entlassen
Timo Wenzel ist am Montag als Cheftrainer des Regionalligisten FC 08 Homburg freigestellt worden. Co-Trainer Sven Sökler wird als Interimstrainer vorerst die Verantwortung für die Mannschaft übernehmen. Der FCH hatte am Samstag zu Hause gegen den TSV Steinbach mit 0:3 verloren und damit alle Aufstiegschancen verspielt.
Sportvorstand Michael Koch und erster Vorsitzender Hans Gassert: „Leider stellt sich die sportliche Situation in den letzten Wochen nicht so dar wie gewünscht. Menschlich bedauern wir diese Entscheidung sehr, aber sportlich gesehen ist ein Wechsel nötig, um wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden.“ Timo Wenzel hatte den FC 08 Homburg im März 2021 nach der Freistellung von Vorgänger Matthias Mink übernommen. In der vergangenen Saison scheiterte er mit seiner Mannschaft nur knapp am Saarlandpokal-Sieg im Finale gegen die SV 07 Elversberg. Nach einem guten Saisonstart in die laufende Runde der Regionalliga Südwest war in den vergangenen Wochen allerdings ein sportlicher Abwärtstrend zu erkennen.
Mit Lukas Quirin (Foto) hat der FCH seinen ersten Neuzugang für die kommende Saison zu vermelden. Der 23-Jährige kommt vom Ligakonkurrenten 1. FSV Mainz 05 II. In der Jugend spielte Quirin zunächst für den SV Geislautern, ehe er sich 2009 der Nachwuchsabteilung des 1. FC Saarbrücken anschloss.
Trauer um Eike Emrich
Der Saar-Sport trauert um Eike Emrich. Der frühere Leiter des Olympiastützpunktes Saarbrücken und Hauptgeschäftsführer des Landessportverbands (LSVS) starb am vorigen Donnerstag im Alter von 65 Jahren nach schwerer Krankheit. 1977 kam der gebürtige Rheinland-Pfälzer an die Saar-Uni unter anderem zum Studium der Sportwissenschaft. Er promovierte später im Fach Soziologie und lehrte in Saarbrücken. 1988 wurde er Leiter des Olympiastützpunktes Saarland, der vier Jahre später mit dem Verband in Rheinland-Pfalz fusionierte. Für den Landessportverband (LSVS) arbeitete er bis zum Jahr 2000. Von 2004 bis 2005 war Emrich zudem Vizepräsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Im Jahr 2000 wurde er auf den Lehrstuhl für Sportentwicklung an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main berufen, 2005 nahm er unter mehreren Rufangeboten das der Universität des Saarlandes wahr und übernahm den Lehrstuhl für Sportökonomie und Sportsoziologie. Sportminister Reinhold Jost würdigte in einer Mitteilung „Verdienste und Lebensleistung“ des Verstorbenen. Eike „gehörte zu den herausragendsten Persönlichkeiten der deutschen Leichtathletikszene. Er war ein brillanter Wissenschaftler und Soziologe, aber auch Integrationsfigur“, sagte Jost.