Alba verliert Führung
Vergangene Woche Dienstag trat Alba Berlin als BBL-Spitzenreiter beim engsten Verfolger Telekom Baskets Bonn an. Vor der Partie sagte Berlins Chefcoach Israel González: „Bonn ist das beste Team dieser BBL-Saison. Zu Hause haben sie bisher noch nicht einmal verloren.“ Und das änderte sich an diesem Tag auch nicht. Alba fand überhaupt nicht ins Spiel. Von einem Rückstand von 17 Zählern schon zu Beginn des zweiten Viertels kamen die Berliner noch einmal bis auf zwei Punkte heran drei Minuten vor Schluss, aber im mit 6.000 Fans ausverkauften Telekom Dome reichte es nicht für mehr. Bonn übernahm durch das 84:77 die Tabellenführung, die in den Play-offs gleichbedeutend mit Heimvorteil in allen Entscheidungsspielen ist. Am 30. April konnte sich Alba somit schon einmal warmspielen für eine mögliche Viertelfinalserie ab dem 14. Mai gegen Ratiopharm Ulm. Diese Aufgabe löste der Deutsche Meister mit Bravour. Das 91:79 gegen die Ulmer war nie in Gefahr.
Netzhoppers insolvent
Harter Schlag für hochklassigen Volleyball in der Hauptstadtregion: Vergangene Woche Dienstag stellte Männer-Bundesligist Netzhoppers KW-Bestensee einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Der Club vermeldete, seit Jahresbeginn habe sich die wirtschaftliche Lage insbesondere im Bereich der Energiekosten bedeutend verschlechtert. Bereits im Januar hatte die Teammanagerin die Netzhoppers verlassen. Trainer Tomasz Wasilkowski zeigte sich gegenüber dem „Tagesspiegel“ traurig und enttäuscht. Der Club hoffe aber, auch in der neuen Saison in der Bundesliga anzutreten. Derweil hat Frauen-Bundesligist SC Potsdam den SSC Palmberg Schwerin im Halbfinale ausgeschaltet. Mit 3:0 ging am 26. April daheim auch Spiel zwei der Serie an den SCP, der es in der Endspielserie im Modus Best-of-5 mit Allianz MTV Stuttgart zu tun bekommt. Stuttgart gewann die Serie gegen den Dresdner SC ebenfalls in zwei Matches.
Spandaus Männer im Finale
Auch in diesem Jahr werden die Wasserfreunde Spandau 04 wohl nicht das Final-8-Turnier der LEN Champions League erreichen. Beim Heimspiel gegen die Ungarn von OSC Budapest gewannen die Berliner keines der Spielviertel und kassierten eine 7:11-Schlappe. Zwei Spiele vor Schluss sind die fünf Punkte Rückstand auf den Vierten Jug Dubrovnik kaum noch aufzuholen. In den deutschen Playoffs hingegen gewann Spandau am 29. April zu Hause mit 15:6 auch das zweite Halbfinale gegen die White Sharks Hannover. Spandaus Finalgegner ab dem 17. Mai ist wieder Waspo Hannover. Spandaus Frauenteam hat die Hauptrunde nach einem 23:7-Sieg bei Blau-Weiß Bochum am 30. April auf Rang eins abgeschlossen und steht damit direkt im Halbfinale. Dort warten entweder der Eimsbütteler TV Hamburg oder Waspo Hannover.
HBL
Drux fällt über Monate aus
Füchse-Rückraumschütze Paul Drux trat in der Länderspielpause der HBL vergangene Woche Donnerstag mit der deutschen Auswahl gegen Schweden an – und riss sich ohne gegnerische Einwirkung die rechte Achillessehne. Damit fällt er mindestens ein halbes Jahr aus. Im Rennen um den ersten Meistertitel der Club-Geschichte ist das natürlich auch eine veritable Schwächung für die Füchse, aber „Das ist eine absolute Tragödie in allererster Linie für Paul. Es tut mir im Herzen weh“, so Geschäftsführer Bob Hanning. Gute Nachricht: Das Frauenteam des Vereins, die Spreefüxxe, nimmt weiterhin Kurs auf den Aufstieg in die Bundesliga. Am 29. April verdrängten sie vor gut 1.000 Zuschauer in der Sömmeringhalle Frisch Auf Göppingen durch ein 30:19 von Tabellenplatz zwei und würden derzeit an der Aufstiegsrelegation teilnehmen.
TVH steigt auf
Die Handballer des TV Homburg haben vorzeitig den Aufstieg in die Dritte Liga geschafft. Die Saarländer gewannen am Sonntag mit 30:23 in Eckbachtal und sicherten sich damit die Meisterschaft. Bester Torschütze im Team von Trainer Steffen Ecker war Yves Kunkel. Er steuerte elf Treffer zum Sieg seiner Mannschaft bei. Zur Halbzeit lagen die Homburger mit 15:8 in Führung. Der TV führt die Tabelle mit 53:1 Punkten an. Zweiter sind die SF Budenheim mit 46:8 Punkten. Drei Spieltage vor dem Ende der Saison liegen die Saarländer uneinholbar vorne. Der Verein hatte vor der Saison für Aufsehen gesorgt, als er den langjährigen Bundesliga-Profi und früheren Nationalspieler Yves Kunkel ins Saarland lockte. Der TV Homburg wird seit einiger Zeit von Dr. Theiss Naturwaren unterstützt. In der kommenden Saison kommt es nun zum Kräftemessen mit der HG Saarlouis um die Position der Nummer eins im Land.
Niederlage zum Abschluss
Der 1. FC Saarbrücken Tischtennis hat am letzten Spieltag der Bundesliga-Hauptrunde beim TTF Ochsenhausen eine Niederlage einstecken müssen. Die Saarländer unterlagen am Sonntag mit 1:3. Der FCS TT war ohne seine Leistungsträger Patrick Franziska, Darko Jorgic und Takuya Jin angetreten. Im ersten Spiel unterlag Cedric Nuytinck der Ochsenhausener Nummer eins Simon Gauzy mit 0:3. Danach holte Manav Vikash Thakkar für den FCS TT einen Punkt mit einem 3:2 gegen Can Akkuzu. Im Anschluss verloren Tomas Polansky gegen Samuel Kulczycki (0:3) und Thakkar gegen Gauzy (2:3). Der FCS TT trifft im Halbfinale der Bundesliga-Play-offs abermals auf die TTF Ochsenhausen. Das Hinspiel findet an diesem Freitag in Saarbrücken statt. Im zweiten Halbfinale stehen sich der SV Mühlhausen und Titelverteidiger Borussia Düsseldorf gegenüber. Die Meisterschaftsentscheidung in der 1. Tischtennis-Bundesliga fällt am 9. Juli. Das Finale wird in diesem Jahr in Düsseldorf ausgetragen. Im vergangenen Jahr hatte der FCS TT im DM-Finale eine knappe 2:3-Niederlage gegen Rekordmeister Düsseldorf hinnehmen müssen.
Badminton
BCB wird Deutscher Meister
Der Titel ist wieder dort, wo er nach gefühltem Empfinden auch hingehört. Vor heimischer Kulisse, getragen von den Begeisterungsstürmen der rund 650 Zuschauer, holten sich die Badminton-Asse des 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim den im Vorjahr unglücklich verlorenen Meistertitel zurück: In einem hochklassigen Finale bezwang der BCB Titelverteidiger 1. BC Wipperfeld glatt mit 4:0.
Es war bereits die elfte Meisterschaft für die Saarbrücker, die sich damit eindrucksvoll für die bittere Vorjahresniederlage revanchierten. In eigener Halle war die Zeit jetzt reif für die Revanche. „Dass wir das erste Herrendoppel gewonnen haben, ist unfassbar“, sah BCB-Präsident Frank Liedke im Auftakt des Finals den ganz entscheidenden Schritt hin zur elften Meisterschaft innerhalb von gerade mal 18 Jahren. Ruben Jille und Johannes Pistorius wuchsen im Duell mit der deutschen Vorzeige-Paarung, den Olympiateilnehmern Mark Lamsfuß und Marvin Seidel, förmlich über sich hinaus und rangen ihre Gegner nach fünf hart umkämpften Sätzen mit 6:11, 9:11, 11:9, 11:9 und 11:9 nieder und sorgten damit für einen perfekten und natürlich enthusiastisch gefeierten Auftakt. „Dass das erste Herrendoppel tatsächlich gewonnen hat, war mit die größte Überraschung und hat uns zusätzlich Schwung verliehen”, sagte Stine Küspert, die im Anschluss mit Isabel Lohau im Damendoppel nichts anbrennen ließ. Beide bezwangen ihre Gegnerinnen Line Hojmark Kjaersfeldt aus Dänemark und die Estin Kristin Kuuba glatt in drei Sätzen 11:9, 11:6. 11:8. In den beiden folgenden Herreneinzeln sollte dann bereits frühestmöglich die Entscheidung fallen: Der Däne Mads Christophersen, der bereits im Halbfinale den Vorzug vor Daniel Nikolov bekommen hatte, rechtfertigte seine Nominierung mit einem ganz souveränen 11:1, 11:8, 11:6 über Wipperfelds Finnen Iikka Heino.
Den Schlusspunkt im am Ende doch sehr klaren Finale besorgte der Niederländer Mark Caljouw – und wie schon am Vortag beim 4:0 über Dortelweil, als er gegen Kai Schäfer einen 0:2-Satzrückstand noch umbog, erwies sich Caljouw gegen den schwedischen Olympiateilnehmer Felix Burestedt erneut als extrem nervenstark. Nach dem 4:11, 11:2, 12:10, 7:11 und 14:12-Erfolg des Niederländers brachen beim BCB alle Dämme. Die Bekanntgabe, dass die Badminton-Europameisterschaften 2024 im kommenden April in Saarbrücken stattfinden, versüßte den ohnehin schönen Tag noch ein bisschen mehr.