Amayas Eltern sind in jungen Jahren aus Marokko nach Deutschland gekommen. Sie sind vollständig in ihren neuen Lebensraum integriert, genauso wie ihre drei Kinder. Dennoch bereitet es der ganzen Familie Sorgen, dass Amaya mit 30 Jahren immer noch Single ist. Ihre jüngere Schwester ist bereits verheiratet, ihr jüngerer Bruder plant gerade im Rahmen der Familie, seiner Freundin einen Hochzeitsantrag zu machen. Das setzt Amaya unter Druck, denn vor allem ihre Eltern erwarten, dass sie möglichst bald islamisch heiratet und am besten Kinder bekommt.
Gerade erst hat sich ein Familienzerwürfnis wieder eingerenkt. Amaya hat fünf Jahre vorher gegen den Willen ihres Vaters die Schauspielschule besucht und diese auch noch mit Bravour abgeschlossen. Seither ist sie Star einer Daily Soap. Was den wohlmeinenden Eltern zunächst ein Dorn im Auge war, macht die ganze Familie nun stolz auf Amaya, die ihren eigenen, sehr westlich geprägten Lebensweg geht.
Um dem Erwartungsdruck der Familie nachzugeben, stimmt Amaya zu, dass ihre Mutter und ihre Schwester in einer muslimischen Version von Tinder für sie ein Profil anlegen, während sie heimlich selber eines bei Tinder angelegt hat.
Beide Profile führen zu Treffen, die in unterschiedlicher Weise so gar nicht das Richtige für Amaya sind. Die muslimische Version beschert ihr immerhin einen Freund fürs Leben. Statt eine Beziehung mit dem Idealtyp des Schwiegersohns aus Sicht ihrer Eltern einzugehen, verliebt Amaya sich in dessen besten Freund. Fortan beginnt eine tragisch-komische Beziehung, die Amaya immer wieder in Gefahr bringt, weil sie den Erwartungen ihrer Eltern gerecht werden will.
„Bissle Spätzle, Habibi?“ ist unbedingt lesenswert. Es ist ein Buch, das den Leserinnen und Lesern auf lustige Weise unterschiedliche Kulturen und Lebensansätze nahe bringt. Es ist dazu geeignet, ein Gefühl für Toleranz untereinander zu entwickeln. Gleichzeitig strapaziert es aufs Äußerste die Lachmuskeln.