Mediathek
Kunst in kleinen Häppchen
Warum ballert Niki de Saint Phalle mit einem Gewehr auf ihre eigenen Bilder? Wieso erklärt Marcel Duchamp ein Pinkelbecken zur Kunst? Ist Maler-Genie Picasso ein egoistischer Macho? Und ist Paula Modersohn-Becker eine frühe Feministin – ohne es zu merken? In „Die Hauda & die Kunst“ von NDR Kultur – seit 26. Mai in der ARD Mediathek – gibt es Antworten und Art-Snippets vom Feinsten. Kulturjournalistin und Moderatorin Bianca Hauda liefert in jeder Folge der 30-teiligen Reihe Kunstwissen in kleinen bekömmlichen Happen: Porträts von Künstlerinnen und Künstlern, deren Bilder und Werke in deutschen Museen zu sehen sind – von Rembrandt über van Gogh bis hin zu Louise Bourgeois. Dazu gibt es Hintergrundwissen, Geschichten und Skandale aus der Kunstwelt für alle, die Kunst lieben, für alle, die nicht mehr ganz genau wissen, wie das mit Monet und den Seerosen nochmal war und für alle, die Lust auf Kunst to go haben. Bianca Hauda erklärt Kunst mit unverblümtem Ton und auch mal kritisch durch die feministische Brille beäugt – zeitgemäß und lässig. Die ersten fünf Folgen von „Die Hauda & die Kunst“ wurden am Freitag, 26. Mai, in der ARD Mediathek veröffentlicht. Ab sofort erscheint dort jeden Freitag eine neue Folge.
Stromloses Szenario
Es ist eine Möglichkeit, die bedrohlich erscheint und doch oft vernachlässigt wird: der Blackout, ein großflächiger Stromausfall. Ohne Strom geht es fast nirgends mehr, so ist der „Blackout“ zum Schlagwort geworden für die Bedrohung einer immer komplexer werdenden Lebenswelt. Peter Erlhofer setzt die große Unbekannte in seinem neu erschienenen Buch mit Fakten ins Licht. Er beleuchtet mögliche Szenarien einer vielleicht drohenden Katastrophe. „Uns fehlen Erfahrungswerte für die meisten neuen Krisen, erst recht für einen Blackout. Dabei wäre ein Blackout, ein ungeplanter großräumiger und langandauernder Totalausfall von Strom, internetgestützter Kommunikation und den Versorgungssystemen, die größte nichtkriegerische anzunehmende Katastrophe“, heißt es dort. Das Buch „Blackbox Blackout: Fragen zur Komplexität von Stromausfällen – Wege zur Resilienz“ ist im Geistkirch Verlag erschienen. Auf 832 Seiten wird mit 33 Grafiken und Diagrammen das Thema ausführlich erläutert.
Kulturverführung vom 2. Juni 2023
Kino: Mancher Mensch kann wunderbar erzählen. Mancher Mensch kann wunderbare Filme drehen. Volker Schlöndorff kann beides. Er kommt nach Saarbrücken. Die Französische Literaturwissenschaft an der Universität des Saarlandes und das Kino Achteinhalb machen es möglich. Das Kino im Nauwieser Viertel wird mir schon langsam unheimlich. Es kommt in meiner Kolumne sehr oft vor. Zu Recht. Außerdem hat man das Kino für sein Programm des Öfteren schon ausgezeichnet. Zu Recht. „Eine Liebe von Swann“, ein von Marcel Proust inspirierter Film von 1983, wird gezeigt. Der Film erfordert eine große Leinwand. Literatur, Malerei, Tanz, Fotografie, Film – die Künste beeinflussen einander. Bei diesem Film, finde ich, lässt sich das besonders gut wahrnehmen. Manches Filmstill des Kostümfilms erinnert mich an Manet. Alles dreht sich um die Liebe. Das Thema Nummer eins. Das Thema Nummer zwei ist der Tod. Und ja, manchmal führt die Liebe zum Tod. In der Literatur. Im Film. Und wie ist es in der Geschichte „Eine Liebe von Swann“? Verrate ich nicht. „Eine Liebe von Swann“, Mittwoch, 14. Juni, 19 Uhr, Einführung und Moderation: Prof. Dr. Patricia Oster-Stierle, Lehrstuhl für Französische Literaturwissenschaft an der Universität des Saarlandes, Filmgespräch mit Volker Schlöndorff, Kino Achteinhalb, Nauwieserstraße 19, 66111 Saarbrücken, www.kinoachteinhalb.de.
Theater: Wünschen Sie bisweilen eine Reset-Taste zu finden? Hamlets Vater wurde ermordet. Mit der Liebe klappts nicht. Ihn quält die Angst vor Verfolgung. Sein Staat Dänemark scheint marode. Hamlet versteckt sich vor der Problemanhäufung in einem Kellergewölbe. Und findet? Eine Reset-Taste! Was nun? Ich kann es nicht verraten, weil ich es nicht weiß. Uwe Keller hat sich das Stück, inspiriert von Shakespeares Hamlet, ausgedacht. „Hamlet reset“, Donnerstag 8. Juni, 19.30 Uhr, Eintritt: 15 Euro, 10/5 Euro ermäßigt, Theater im Viertel-Studiotheater e. V., Landwehrplatz 2, 66111 Saarbrücken, Telefon 0681-3904602, E-Mail: info@dastiv.de, https://dastiv.de.
Ausstellung: Den vier Elementen – Erde, Wasser, Feuer, Luft – widmet sich das Saarlandmuseum. In der eben eröffneten Ausstellung steht das „Feuer“ im Fokus. Dieses „Feuer“ konnte mich noch nicht entfachen. Während meines Schreibens war die Ausstellung nämlich noch gar nicht eröffnet. Trotzdem trage ich das Feuer weiter und verrate, dass Werke aus der grafischen und fotografischen Sammlung gezeigt werden. „Element – Feuer“, Saarlandmuseum – Moderne Galerie, „Museum After Work – Kuratorenführung mit Dr. Roland Augustin“, Mittwoch, 7. Juni, 18 Uhr, Teilnahmegebühr 6,50 Euro zzgl. Eintritt; Bismarckstraße 11–15, 66111 Saarbrücken, Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 18 Uhr, Mittwoch: 10 bis 20 Uhr, www.modernegalerie.org. Michaela Auinger