Hertha 03: Serie hält
Zuletzt hatte der FC Hertha 03 im „West-Berliner Klassiker“ bei Tennis Borussia 2012 gewinnen können – doch Freitag letzter Woche war es wieder so weit. Die Zehlendorfer verteidigten so ihre weiße Weste (sieben Spiele, 21 Punkte) und Platz eins in der NOFV-Oberliga Nord, ließen sich auch durch einen vergebenen Elfmeter und den folgenden Rückstand durch Nattermann nicht beirren. Stein drehte die Partie binnen fünf Minuten zum 1:2, und auch auf den erneuten TeBe-Ausgleich durch Liebich hatte Hertha 03 durch Polat in letzter Minute noch die passende Antwort zum 3:2-Sieg. Verfolger Lichtenberg 47 (jetzt 18 Punkte) blieb jedoch durch einen 2:1-Erfolg (Tore: Figurski Vieira, Reiniger – Dujkovic) im Bezirksderby beim SV Sparta (13 P.) auf Tuchfühlung. Weiter an Boden verlor hingegen TuS Makkabi (10 P.) beim 0:2 in Mahlsdorf (Tore: Zorn, Stephan), auch Tasmania (11 P.) enttäuschte beim 1:2 bei Hertha 06 (Tore: Opfermann – Kapan, El-Ahmar). So rückte der SC Staaken durch das 3:2 (Tore: Ufak, Jaekel, Martens) gegen TSG Neustrelitz auf Rang vier vor.
Preussen nutzt Patzer
Tabellenführer BFC Preussen bekam am 7. Spieltag der Berlin-Liga eine Steilvorlage von der Konkurrenz. Am Freitagabend hatten sich die ohnehin kriselnden Verfolger Füchse (jetzt 10 Punkte) und TSV Rudow (13 P.) beim 2:2-Unentschieden gegenseitig zwei Zähler abgenommen. Tags darauf zog der bisherige Tabellenzweite Türkspor (14 P.) beim schwach gestarteten Blau-Weiß 90 mit 0:1 den Kürzeren. Die Füchse konnten mit dem Punkt sogar noch zufrieden sein, denn nachdem die Rudower zur Pause durch Barcic und Maykowski bereits 2:0 geführt hatten, retteten die Treffer von Haubitz und Wilhelm in der Schlussphase noch einen Zähler. Türkspor wiederum ließ sich von den wackeren Blau-Weißen zunehmend den Schneid abkaufen – Schrades Freistoßknaller unter die Latte sorgte dann für den „Lucky Punch“. Am Sonntag löste Preussen seine Aufgabe beim Berliner SC durch ein 4:0 (Tore: Frank 2, Godinho, Breitkreuz) und kommt somit nun auf 19 Punkte.
Personalien
Der Berliner AK hat einen neuen Präsidenten: Auf der Jahreshauptversammlung des Regionalligisten wurde wie erwartet Arthur Taubert ins Amt gewählt. Nach langen Jahren auch der finanziellen Unterstützung hatten Ehrenpräsident Mehmet Ali und sein Sohn Ebubekir Han im Sommer ihren Rückzug bekanntgegeben. Zwischenzeitlich musste ein Interimsvorstand mit Burak Isikdaglioglu an der Spitze gewählt werden – der Jugendleiter des BAK bleibt als Stellvertreter Tauberts im Vorstand. Einen Trainerwechsel gab es beim Berliner Oberligisten CFC Hertha 06: Nach der 2:4-Niederlage bei Hertha 03 vor zwei Wochen kam es zur Trennung von Ekrem Asma – mit Murat Salar wurde umgehend ein Nachfolger benannt. Asma hatte das Team nach schwachem Start in der vergangenen Saison übernommen und Platz sechs erreicht. Einen späten „Königstransfer“ gab es außerdem für Ligakonkurrent Tennis Borussia: Mit dem vereinslosen Marvin Kleihs (29, zuletzt BFC Dynamo) konnten sie noch einen Spieler mit viel Regionalligaerfahrung gewinnen.
Regionalliga Nordost
Viktoria düpiert Jena
Am 7. Spieltag der Regionalliga Nordost verpasste der BFC Dynamo den großen Wurf knapp – bei Lok Leipzig waren die Berliner durch Dedidis 20 Minuten vor Schluss in Führung gegangen, mussten aber noch den 1:1-Ausgleich hinnehmen. Ein Ausrufezeichen setzte hingegen mal wieder Viktoria Berlin: die Himmelblauen, diese Saison bereits mehrfach als „Favoritenschreck“ in Erscheinung getreten, kamen zu einem 2:1-Auswärtssieg bei Carl Zeiss Jena und stürzten die Thüringer damit wieder tief in den Keller – Inaler und Günay trugen sich in die Torschützenliste ein. BFC und Viktoria liegen nun fünf Punkte hinter Spitzenreiter Greifswalder FC, der die Reserve von Hertha BSC 5:2 abfertigte (Tore: Abdullatif 2). Einen herben Rückschlag bedeutete für die VSG Altglienicke das 1:2 (Tor: Abu Alfa) zu Hause gegen Energie Cottbus – die Berliner sind damit schon zehn Punkte hinter Rang eins. Kein Treffer gelang einmal mehr Schlusslicht Berliner AK – ein frühes Gegentor im Kellerduell gegen den Chemnitzer FC sorgte somit für eine 0:1-Niederlage der Athleten.
Lautern siegt weiter
Vor über 40.000 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion hat der 1. FC Kaiserslautern seine Erfolgsserie fortgesetzt. Die Mannschaft besiegte am Sonntag in der 2. Fußball-Bundesliga Hansa Rostock mit 3:1 (2:1) und ist nun seit sechs Pflichtspielen ungeschlagen. Damit verbesserte sich die Mannschaft von Trainer Dirk Schuster auf den vierten Tabellenplatz. „Die Gemengelage mit den Punkten, die wir zuletzt geholt haben, fühlt sich gut an. Es ist unsere Pflicht, diese Welle jetzt weiterzureiten. Aber dabei auf dem Boden zu bleiben“, sagte FCK-Trainer Dirk Schuster nach der Partie.
Chaos bei 1860
Der Sieg gegen Halle tritt mal wieder in den Hintergrund. Bei 1860 München brennt erneut der Baum. Es war durchaus ein kleines Erdbeben, das das Fanportal „Sechzger.de“ mit einem am Mittwoch veröffentlichten Artikel unter der Überschrift „Transferphase Sommer 2023: Kritik an Marc-Nicolai Pfeifer?“ an der Grünwalder Straße ausgelöst hatte. So ist von einem „unwürdigen Transfergebaren“ und „Ungereimtheiten“ die Rede, zudem wird behauptet, dass der frühere Türkgücü-Boss Max Kothny bei Spielerverpflichtungen im Hintergrund mitgewirkt und ein angeblicher Berater von Trainer Maurizio Jacobacci Spieler dazu angehalten habe, ihre Berater zu wechseln, um den Weg für einen Wechsel zu den Löwen freizumachen. Der Bericht schlug derart hohe Wellen, dass sich die Geschäftsführung der Löwen dazu veranlasst sah, eine Stellungnahme zu veröffentlichen. In dieser ist von „gänzlich haltlosen“ Anschuldigungen die Rede. Sämtliche in diesem Artikel erhobenen Vorwürfe würden „jeglicher Grundlage“ entbehren und das Ansehen der handelnden Personen und des TSV 1860 München beschädigen. „Zum Schutze der Profifußball-Firma behält sich die TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA rechtliche Schritte gegen die Betreiber des Fan-Portals und Verfasser von Folgeartikeln vor.“ Gegenüber „dieblaue24“ hat Kothny zudem dementiert, die Zeit dafür gehabt zu haben, einen Kader bei den Löwen „zu bauen“.
Nächster Sieg
Die Formkurve des FC 08 Homburg zeigt in der Regionalliga Südwest weiter stark nach oben. Das 5:0 (3:0) gegen den FC-Astoria Walldorf vor 1.648 Zuschauern war bereits der zweite spektakuläre Sieg am Stück. Schon eine Woche zuvor hatten die Saarländer bei der Zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart deutlich 8:1 gewonnen. Seit mittlerweile sechs Begegnungen ist der ehemalige Bundesligist ungeschlagen. Gegen Walldorf stellten Markus Mendler (7., Foulelfmeter), Philipp Hoffmann (13.) und Fabian Eisele (17.) schon früh die Weichen auf Sieg. Zu Beginn der zweiten Hälfte schraubte der zur Pause eingewechselte Phil Harres (47./69.) mit einem Doppelpack das Ergebnis weiter in die Höhe. In Stuttgart hatte Harres als Joker sogar vier Tore beigesteuert. In der Tabelle verbesserte sich der FCH mit jetzt 13 Zählern auf den siebten Rang. Walldorf bleibt mit acht Zählern auf einem Abstiegsplatz.
Türkei
Kuntz gefeuert
Stefan Kuntz hat sich nach seinem Aus als Trainer der türkischen Fußball-Nationalmannschaft mit emotionalen Worten verabschiedet. „Einer meiner größten Träume war es, während der Heim-EM in Deutschland an der Seitenlinie als Trainer der türkischen Nationalmannschaft zu stehen – leider bleibt das jetzt nur noch ein unerfüllter Traum“, schrieb Kuntz auf seiner Website. Er wünsche der türkischen Auswahl und „vor allem dem türkischen Volk, dass unsere erfolgreiche Arbeit fortgeführt wird und die Mannschaft sich für die kommende Europameisterschaft in Deutschland qualifiziert“.
Am Mittwoch hatte der nationale Fußballverband (TFF) nach einer Sitzung mitgeteilt, dass man sich vom langjährigen deutschen U21-Nationaltrainer nach der 2:4-Testspielniederlage am Dienstag trennt. Der 60 Jahre alte Kuntz hatte im September 2021 einen Vertrag für drei Jahre als türkischer Nationaltrainer unterschrieben.