Sie hat alles verloren. Ihre Mutter ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Ihre große Liebe durch einen rassistischen Mord. Ihr einziges Baby muss sie weggeben, weil sie es nicht ernähren kann. Die Farm, auf der sie aufgewachsen ist, wird wegen eines Stausees geflutet. Das einzige was Victoria bleibt, ist die alte Pfirsichplantage ihres Vaters.
Nach dem Tod ihrer Mutter wächst Victoria unter freudlosen Bedingungen auf der Farm ihres Vaters am Gunnison River in Colorado auf. Mit ihnen lebt der kriegsversehrte Onkel und ihr Bruder Seth. Keiner unternimmt etwas gegen den zunehmenden Verfall der Familie. Auch die Farm ist heruntergekommen.
Mit 17 Jahren begegnet Victoria einem jungen Mann indianischer Herkunft. Wilson Moon wird ihr Liebhaber. Sie erwartet von ihm ein Kind. Trotz seiner jungen Jahre lehrt Wilson sie das Leben: Ruhe, Gelassenheit und den Blick auf den gegenwärtigen Moment. Alles, was Victoria später braucht, um weiterleben zu können.
Nach dem Mord an Wilson flieht Victoria in die Wildnis der Berge, um ihr ungeborenes Kind vor rassistischen Übergriffen zu schützen. Bald nach der Geburt muss sie sich von dem Baby trennen, damit es überleben kann. Noch einmal kommt sie zur Farm zurück. Mit dem Tod ihres Vaters kehrt Victoria ihrer Vergangenheit den Rücken und lässt alles hinter sich.
Der Gunnison River, der ihre neue Heimat mit der alten verbindet, wird zum Symbol ihrer Geschichte. Sie findet Trost im Rhythmus und in der Verbundenheit mit der Natur. Aber die Sehnsucht, ihr Kind wiederzufinden, bleibt tief in ihr verborgen.
Die Geschichte geht unter die Haut. Autorin Shelley Read hat mit ihrem Debütroman eine unglaublich kraftvolle Erzählung geschrieben. Von einer Frau, die aufhört, sich anzupassen und mutig ihr eigenes Leben aufbaut mit dem, was ihr geblieben ist. Es ist eine Geschichte voller Widerstandskraft und Trotzmacht, um das unabänderliche Schicksal zu bewältigen und dem Fluss des Lebens zu folgen.