Kultur
ClassicCard ist ein Erfolg
Vor einem Jahr startete die ClassicCard, ein in Deutschland einzigartiges Kultur-Angebot für Berlinerinnen und Berliner bis 30 Jahre. Durch günstige Konditionen und einfache Verfügbarkeit sollten junge Menschen für klassische Musik begeistert werden. In nur einem Jahr konnten 11.984 ClassicCard-Mitglieder gewonnen und 66.921 Tickets für die zahlreichen Veranstaltungen der Partner verkauft werden.
Zehn Berliner Klassik-Institutionen haben die ClassicCard-App gemeinsam entwickelt: die Berliner Philharmoniker, die Deutsche Oper Berlin, die Komische Oper Berlin, das Konzerthaus Berlin, die vier Ensembles der Rundfunk Orchester und Chöre gGmbH Berlin – mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, dem Rundfunkchor Berlin und dem Rias Kammerchor Berlin –, das Staatsballett Berlin und die Staatsoper Unter den Linden.
Konzerte kosten im Vorverkauf mit der ClassicCard 13 Euro, Oper und Ballett 15 Euro; ab zwei Stunden vor Veranstaltungsbeginn jeweils acht und zehn Euro. Damit erhalten junge Menschen die günstigsten Preise bei allen teilnehmenden Veranstaltern. Weitere Vorteile der ClassicCard sind das Browsen, Buchen und Verwalten der Veranstaltungen in der App.
Gefördert wurde das Projekt von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, jetzt Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Märkisches Museum wird saniert und modernisiert
Leergeräumt ist es schon, jetzt steht der Baustart im Märkischen Museum unmittelbar bevor. Das Bauwerk im Köllnischen Park mit dem charakteristischen Turm wurde von Ludwig Hoffmann entworfen und 1908 als damals hochmodernes Museum eröffnet. Nun wird es saniert und modernisiert, mit neuer Technik, zeitgemäßen Ausstellungsflächen und mehr Barrierefreiheit. 2028 soll es wieder öffnen. Dann wird auch der knapp 60 Meter hohe Turm dauerhaft für das Publikum zugänglich sein. Für Kultursenator Joe Chialo ist das ein entscheidender Schritt hin zu einem lebendigen Museums- und Kreativquartier am Köllnischen Park. „Nach Ende der Baumaßnahmen wird hier ein neues kulturelles Herz der Berliner Mitte entstehen – mit einem zeitgemäß ausgestatteten Stadtmuseum und neuen Flächen im Marinehaus.“ Gefördert wird das Projekt von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.
Kulturverführung vom 10. November 2023
Bibliothek: Am 11. November kann von 10 bis 19 Uhr in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) ausgiebig geschmökert werden, wenn der Freundeskreis der Bibliothek wieder zum großen Buchverkauf einlädt. Die Bücher – für wenig Geld angeboten – wurden aus verschiedenen Gründen aussortiert: Sie kamen als Geschenk oder Doppelexemplar, liegen mittlerweile in neuerer Ausgabe vor oder haben kleinere Mängel. Neben Büchern gibt es auch CDs und DVDs. Der Eintritt ist frei, es ist nur Barzahlung möglich. Berliner Stadtbibliothek der ZLB; Breite Straße 30-36, 10178 Berlin.
Museum: Knöpfe aus Garn weben, weihnachtliche Faltarbeiten, Blütenarmbänder aus Etiketten fertigen, Drahtflechten, Upcycling von Fabrikabfällen oder japanische Sticktechniken ausprobieren – das alles sind Mitmach-Aktionen für die ganze Familie beim Textiltag am 12. November im Museum Europäischer Kulturen (MEK). Unter dem Motto „Recyceln und Upcyceln“ gibt es Anleitungen zum Ausbessern und Verschönern von Kleidung, man kann experimentieren und sich inspirieren lassen. Textilkünstlerinnen und -künstler präsentieren ihre Werke und vermitteln ihr Können in Mini-Workshops. In diesem Jahr gibt es auch einen Bücherflohmarkt, der Erlös kommt einem Restaurierungsprojekt des MEK zugute. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Besuch des Textiltages ist im Museumseintritt inbegriffen: 8 Euro (ermäßigt 4 Euro), Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei, gegebenenfalls zuzüglich geringer Materialkosten.
Ausstellung: Eine Explosion voller Farben und purer Lebenskraft versprechen die Macher der Ausstellung „Viva Frida Kahlo“ im Napoleon Komplex. Besucherinnen und Besucher können sich auf eine 360-Grad-Reise nach Mexiko in die Casa Azul machen, wo die junge Frida Kahlo nach einem schweren Unfall das Bett hüten muss und zu malen beginnt. Sie tauchen ein in die farbenfrohen Gemälde und Selbstbildnisse als Zeugnis eines Lebens voller Anmut, Schmerzen und ungebrochenem Lebenswillen. Dabei bewegen sich die Gäste der Ausstellung frei im Raum. Hochleistungsprojektoren projizieren Kahlos Bilder, die im Original fast winzig erscheinen, auf bis zu zehn Meter lange und fünf Meter hohe Wände sowie auf den Boden der Ausstellungshalle. Eine Sprecherin in der Rolle der Künstlerin führt mit Originalzitaten durch die Gefühlswelt der schon damals emanzipierten Malerin. Ein eigens komponierter Soundtrack untermalt die beeindruckende Inszenierung dabei akustisch. Zu erleben ist die Ausstellung „Viva Frida Kahlo – Immersive Experience“ bis 31. Januar 2024. Der Eintritt kostet 20 Euro, ermäßigt 18 beziehungsweise 15 Euro. Geöffnet ist täglich von 10 bis 21 Uhr. Napoleon Komplex, Modersohnstraße 49a, 10245 Berlin. Regina Friedrich