Ja ist denn schon Weihnachten? Manche Lebkuchenregale sind schon mal kurzfristig leergekauft. Dafür reichen die Glühweinvorräte an den Voradventsweihnachtsmärkten. Geschenke gibt es auch schon. Auch aus der Politik. Die sind zwar reichlich in Schuldenbremsendebatten verpackt, dafür aber parteiübergreifend parat.
Weil in der Politik jeder (und jede) zuerst die frohe Botschaft verkünden will, verlässt niemand dieser Tage ein Mikrophon, ohne ihm anvertraut zu haben, dass es ihm oder ihr vor allem um die Zukunft der jungen Generation gehe. Die hat sich das ja schon lange gewünscht.
In manchen Politpäckchen ist nichts, will heißen: keine Schuldenberge. Dabei ein Kärtchen: Macht was draus!
In anderen Päckchen sind die Berge drapiert mit sanierten Kitas, Schulen und Hochschulen, Straßen und Schienen, auf denen auch gefahren werden kann. Klima retten als Schleife drumrum. Alles ziemlich teuer und teils per Schulden bezahlt. Wie bei normalen Leuten, die E-Autos kaufen und smarte klimaneutrale Eigenheime bauen.
Geht gar nicht, sagen Teile der Jugend, die sich noch parteipolitisch engagieren. Notfalls sollen weiter Verfassungsgerichte für die Schuldenbremse bemüht werden. Dass der aktuelle Zustand so mancher Kita, Schule oder Hochschule eben dieser Bremse geschuldet ist, sei nur nebenbei erwähnt. Aber wer sagt eigentlich, dass engagierte Jungpolitiker widerspruchsfreier sein sollten als die ältere Generation?
Andere aus der Generation, um deren Zukunft sich jetzt alle reißen, haben unter Missachtung höherer mathematischer Zumutungen bei Haushaltsdebatten schlicht entschieden, es sich heute einfach noch einmal richtig gut gehen zu lassen. An Nikolaus oder Christkind glaubt ohnehin keiner. Schuldenberge oder einstürzende Neubauten sind relativ egal, wenn alle vorausberechneten Klimakipppunkte dem jetzigen Treiben ein Ende setzen. Das Untergangsszenario ist ziemlich weit verbreitet.
Bevor es so weit ist, noch schnell eine kurze Begriffserklärung aus dem Politsprech: „Sondervermögen“ sind Schulden für einen bestimmten Zweck. Die neuerdings beliebte Forderung nach „Prioritäten setzen“ meint einen rigiden Sparkurs. Wie das dann aussieht, können die Älteren der jungen Generation mal erzählen. Aber bitte schnell.