Seit über 50 Jahren ist der „Tatort” nun schon Garant für einen unterhaltsamen Sonntagabend, Millionen Menschen schalten regelmäßig ein. Auch die vom Saarländischen Rundfunk (SR) produzierten Folgen haben eine lange Geschichte: Vom zweiten jemals ausgestrahlten Film 1970 bis zur neuesten Produktion: Der SR war von Anfang an mit dabei und spielt noch immer mit. „Tatort“ steht für Tradition.
Gleichzeitig machen aber auch Veränderungen vor dem Format nicht halt. So auch beim aktuellen Team des Saar-„Tatorts“ rund um Schürk, Hölzer, Baumann und Heinrich. Das Team ist nicht nur augenzwinkernd selbsternannt „jung und sexy“, die Geschichte rund um die Hauptfiguren wird auch unkonventionell erzählt. Ein übergeordneter Handlungsstrang verbindet alle Folgen. „Mal was anderes“, würde man als Saarländer sagen. Da nur eine Folge im Jahr produziert wird, müssen die Zuschauer zwar ein wenig mitdenken – aber das ist machbar.
Der neue Fall feiert am 26. Januar Premiere beim Filmfestival Max Ophüls Preis in Saarbrücken. Im Fernsehen ist er am 28. Januar zur gewohnten Sendezeit um 20.15 Uhr zu sehen. Wie schon in den beiden ersten Folgen waren auch hier Christian Theede (Regie) und Hendrik Hölzemann (Drehbuch) gemeinsam am Werk.
Rahmenhandlung mit Kriminalfällen
Kurz zur Erinnerung: In den bisherigen vier Folgen trafen die Jugendfreunde Adam Schürk (Daniel Sträßer) und Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) als Hauptkommissare bei der Polizei überraschend aufeinander. Nach und nach wird ihre gemeinsame Geschichte erzählt, es folgen Rückblenden in die Jugend. Um seinen Freund Adam vor dessen kriminellem und gewalttätigem Vater zu retten, wusste Leo keinen anderen Ausweg, als Adams Vater niederzuschlagen, der daraufhin ins Koma fiel. Die beiden Jugendlichen vertuschten den Vorfall, ihre Wege trennten sich. Just als sie als Erwachsene wieder aufeinandertreffen, wacht auch der Vater aus dem Koma auf und führt seine kriminellen Machenschaften fort. In der dritten Folge „Das Herz der Schlange“ stirbt er endgültig – jedoch nicht, ohne seinen Sohn Adam erneut in seine Verbrechen hineinzuziehen. Der findet nach dem Tod des Vaters eine Tasche mit sehr viel Geld aus dessen letztem Bankraub und nimmt sie heimlich an sich. Das wiederum entdeckt der enttäuschte Leo Hölzer am Ende der bisher letzten Folge, die im Januar 2023 ausgestrahlt wurde. In diese Rahmenhandlung eingebettet sind jedes Mal auch klassische, in sich geschlossene Kriminalfälle. So können die Folgen auch ohne das jeweilige Vorwissen für Unterhaltung sorgen.
Die neue Folge „Der Fluch des Geldes“ fängt genau dort an, wo die letzte aufgehört hat. Leo ist enttäuscht von seinem Freund Adam, ihre Wege trennen sich. Als Leo Hölzer allein an einer Landstraße entlanggeht, wird er fast überfahren. Er geht dem Vorfall auf den Grund und gerät dabei selbst in kriminelle Gefilde. Die Erzählstruktur dieser Folge unterscheidet sich von denen der vorangegangenen, da in weiten Teilen Leo Hölzer im Mittelpunkt steht, der sich undercover ins Spieler-Milieu mischt und dabei am Ende doch auf die Hilfe von Adam Schürk angewiesen ist.
Auf den folgenden Seiten kommen die beiden Schauspieler Vladimir Burlakov und Daniel Sträßer zu Wort, deren Freundschaft im wahren Leben weniger krisengeplagt ist. Unser Titelthema wirft außerdem einen Blick auf die Geschichte des Saar-„Tatorts“ und – im wahrsten Sinne des Wortes – auch hinter die Kulissen einer Produktion.