Generalabsage
Vor dem vergangenen Wochenende sprach der Berliner Fußball-Verband (BFV) wegen der winterlichen Witterungsbedingungen erneut eine Generalabsage bis zunächst einschließlich Sonntag (21. Januar) aus. Damit fielen alle Partien auf ungedeckten Spielflächen im Wirkungsbereich des BFV – also ab der Berlin-Liga (6. Spielklasse) abwärts – aus. Da auch sämtliche Spiele der überregionalen Spielklassen (Regionalliga Nordost, NOFV-Oberliga Nord) mit Berliner Vereinen abgesagt werden mussten, ruhte der Ball de facto also mit Ausnahme der Zweitligabegegnung Hertha BSC gegen Fortuna Düsseldorf in der Hauptstadt komplett. Bereits Ende November 2023 hatte sich der BFV wegen des frühen Wintereinbruchs zu einer ersten Generalabsage in der Saison 2023/24 gezwungen gesehen. Da am vergangenen Wochenende ursprünglich die Neuansetzung der ausgefallenen Spiele auf dem Programm stand, konnte man aufgrund der Absagen nicht mit dem Abbau des „Staus“ beginnen und die Partien müssen nun im Rahmen einer zusätzlichen englischen Woche durchgeführt werden.
Topspiel: BFC gegen VSG
Am Wochenende soll die Regionalliga Nordost nach den Absagen der Nachholpartien planmäßig mit dem 19. Spieltag in ihr zweites Halbjahr starten. Dabei kommt es zu zwei Berliner Duellen: Bereits am Freitagabend empfängt der Tabellenzweite BFC Dynamo die VSG Altglienicke (7.), während am Sonntag dann Schlusslicht Berliner AK bei Hertha BSC II (10.) zu Gast ist. Außerdem erwartet Viktoria Berlin (3.) am Samstag Chemie Leipzig (12.) im Stadion Lichterfelde. In der NOFV-Oberliga Nord (mit nur 16 Vereinen) stehen dazu zunächst nur zwei Nachholspiele auf dem Programm: Eintracht Mahlsdorf (9.) tritt am Sonnabend bei Dynamo Schwerin (15.) an, tags darauf kommt es zur Begegnung CFC Hertha 06 (8.) gegen Lichtenberg 47 (2.). In der Berlin-Liga ist Spitzenreiter BFC Preussen vier Tage nach dem Nachholspiel beim SC Charlottenburg (bei Redaktionsschluss nicht beendet) in Wilmersdorf erneut auswärts gefordert. Die Füchse als erster Verfolger können am Freitagabend zu Hause gegen Aufsteiger SSC Teutonia vorlegen.
Türkiyemspor siegreich
Die Frauen von Türkiyemspor Berlin haben die Berliner Meisterschaft im Futsal gewonnen – das Team von Trainer Mehmet Bolat setzte sich im Entscheidungsschießen mit 1:0 gegen den 1. FC Union durch. In der Gruppenphase der Endrunde hatten sich dabei zunächst noch die Köpenickerinnen mit 1:0 durchgesetzt und zogen dann über Platz eins sowie den Halbfinalerfolg gegen Hertha BSC (4:3 im Entscheidungsschießen) in das Finale ein. Das Geschehen wurde so von den Vereinen bestimmt, die mit ihren Frauenmannschaften in der Regionalliga Nordost vertreten sind – da im Frauenbereich noch wenige reine Futsalteams existieren, hatte das Turnier so den Charakter einer Berliner Hallenmeisterschaft nach Futsal-Regeln. Mit Türkiyemspor, Union und Hertha BSC belegten jedenfalls Teams aus der dritten Spielklasse des Frauenfußballs die ersten drei Plätze des Turniers – die Siegerinnen nehmen nun im Februar an der Meisterschaft des Nordostdeutschen Fußball-Verbands (NOFV) teil.
Oberliga
Neuer Co-Trainer
Thorsten Boer kehrt als Funktionsträger zur Ersten Herren-Mannschaft des BSV Eintracht Mahlsdorf zurück. Der 55-Jährige war zwischen 2013 und 2020 erst als Trainer und später sportlicher Leiter im Verein tätig, musste dann aber aus beruflichen Gründen kürzertreten. Als sich nun Marius Munser, Assistent von Trainer Lucio Geral im Oberliga-Team der Eintracht, für einen Tapetenwechsel entschied, stand Boer als Nachfolger für die Seitenlinie bereit. Der Ex-Profi kann dabei auf die aktive Erfahrung von 85 Zweitligaspielen für den Chemnitzer FC und Tennis Borussia Berlin Anfang der 90er-Jahre zurückgreifen. Seine ersten Schritte im Männerbereich absolvierte er beim BFC Dynamo (1986 bis 1991), später spielte er auch fünf Jahre beim Lokalrivalen 1. FC Union (1994 bis 1999).
Danach ließ er die Karriere beim Köpenicker SC (heute FC) ausklingen und übernahm dort auch sein erstes Traineramt. Aktuell liegt das Team von Eintracht Mahlsdorf auf Platz neun der NOFV-Oberliga Nord – Boers erster Einsatz steht an diesem Wochenende bei Dynamo Schwerin auf dem Programm.
Lange Pause
Rückschlag für Drittliga-Tabellenführer SSV Jahn Regensburg: Stammkeeper Felix Gebhardt hat sich im Abschlusstraining vor der Partie gegen den SC Verl verletzt und fällt nun vorerst aus. Wie der Jahn mitteilte, erlitt der 21-Jährige einen Korbhenkelriss im Innenmeniskus. Nähere Angaben zur Ausfallzeit des Torhüters machten die Regensburger zwar nicht, um eine mehrwöchige Pause dürfte Gebhardt allerdings nicht herumkommen. In der bisherigen Saison stand der 21-Jährige bislang 20 Mal zwischen den Pfosten, blieb siebenmal zu Null und kassierte nur 17 Gegentore. Vertreten wird er nun durch Alexander Weidinger, der gegen Verl erstmals in dieser Saison zum Einsatz kam.
Saarländer dabei
Stephan Alt, einer der Vizepräsidenten des Saarländischen Fußballverbandes (SFV), wurde in die DFB-Kommissionen „Ehrenamt“ und „Gesellschaftliche Verantwortung“ berufen. Dazu SFV-Präsident Heribert Ohlmann: „Die ganze saarländische Fußballfamilie gratuliert Stephan Alt ganz herzlich. Er wird seinen großen Erfahrungsschatz aus jahrzehntelanger Arbeit in verschiedenen Funktionen einbringen und auch wichtige Impulse für den SFV mitbringen.“ Alt sagte: „Ich freue mich auf die Arbeit in den beiden Kommissionen. Die Stärkung des Ehrenamts und die herausragende Rolle des Fußballsports für unsere Gesellschaft liegen mir sehr am Herzen.“
Derby im Ellenfeld
Für das Saarlandpokal-Achtelfinale zwischen Saarland-Ligist Borussia Neunkirchen und dem 1. FC Saarbrücken am 23. März zur Wiedereröffnung im Ellenfeldstadion werden insgesamt 8.000 Zuschauer zugelassen sein. Der Vorverkauf startet am 1. Februar.
Mustafa wechselt
Der Saarländer Valdrin Mustafa verlässt den FC Viktoria Köln nach einem halben Jahr wieder und zieht innerhalb der 3. Liga zum Spitzenreiter SSV Jahn Regensburg weiter. Der 25 Jahre alte Stürmer, der zuvor in zwei Jahren für die SV Elversberg 31 Treffer in 68 Spielen erzielte, blieb für die Kölner in zwölf meist kurzen Ligaeinsätzen ohne Torerfolg. „Mit Valdrin haben wir einen abschlussstarken Offensivspieler dazugewonnen, der sich besonders gerne in der gefährlichen Zone aufhält und bereits bei seinen vorherigen Stationen seine Qualitäten als Stürmer mehrfach unter Beweis gestellt hat. Wir werden zusammen mit Valdrin nun daran arbeiten, dass er uns direkt weiterhelfen und sowohl in der Breite als auch in der Spitze verstärken kann“, sagte Sportchef Achim Beierlorzer.
3. Liga
Taz kehrt zurück
Nach eineinhalb Jahren beim SV Waldhof Mannheim bricht Berkan Taz seine Zelte in der Kurpfalz ab und schließt sich Liga-Konkurrent SC Verl an, wo er bereits in der Saison 2020/21 spielte. Zwischenzeitlich war er für die U23 von Borussia Dortmund am Ball. Bei den Ostwestfalen soll der 25-Jährige den Abgang von Oliver Batista Meier kompensieren, der vorzeitig zu Dynamo Dresden zurückgekehrt war. „Wir kennen Berkan sehr gut und haben seine Entwicklung in den letzten zwei Jahren immer im Blick gehabt“, sagt Sportdirektor Sebastian Lange. Bereits in der Saison 2021/22 lief Taz für die Ostwestfalen in 18 Partien der Dritten Liga auf und verbuchte dabei sieben Scorerpunkte. „Er ist ein typischer Straßenfußballer – schnell, exzellent im Eins-gegen-Eins und schwer vom Ball zu trennen“, ergänzt Lange und bezeichnet den gebürtigen Berliner als „echten Gewinn für das Team“. In Mannheim, wo er zuletzt krankgeschrieben war und auch die Reise ins Trainingslager nicht mit angetreten hatte, waren die Dienste des Offensivspielers in der laufenden Serie kaum gefragt. Zwar stand Taz immerhin 13-mal auf dem Platz, durfte allerdings nur dreimal von Beginn an ran und sammelte zudem nur 309 Einsatzminuten. Tore gelangen ihm nicht, auch bei der Anzahl der Vorlagen steht eine Null. Dass der 25-Jährige aber weiß wo das Tor steht, stellte er in den letzten Jahren unter Beweis. Allein in der Dritten Liga war er in 99 Partien an 30 Treffern direkt beteiligt, hinzukommen 22 Viertliga-Einsätze für Energie Cottbus mit elf Toren.