Die Geschichte von Paul Atreides und seinen Mitstreitern geht weiter. Die bildgewaltige Verfilmung des Science-Fiction-Klassikers „Dune: Part Two“ ist vor Kurzem in den deutschen Kino gestartet.
Manche Filme sollte man sich unbedingt im Kino anschauen. „Dune: Part Two“ ist so ein Film: Auf der großen Leinwand kommen die grandiosen Einstellungen von Wüstenlandschaft und Menschenmassen erst so richtig zur Geltung – und der von Hans Zimmer komponierte Soundtrack trägt ein Übriges dazu bei, dass die Atmosphäre des Films im Kinosaal spürbar wird. Unter Regie von Denis Villeneuve ist ein Film entstanden, der dem Geist der Romanvorlage gerecht wird.
Filme basieren auf Romanen
Die Dune-Zyklen sind eine Reihe von Science-Fiction-Romanen, die der amerikanische Schriftsteller Frank Herbert ab 1963 – zunächst in mehreren Fortsetzungen in einer Zeitschrift – veröffentlichte. Sie spielen gut 8.000 Jahre in der Zukunft. Die Handlung von „Dune: Part Two“ orientiert sich an der zweiten Hälfte des ersten Buchs „Der Wüstenplanet“ (Originaltitel: „Dune“) aus dem Jahr 1965, eines der bekanntesten Werke der Science-Fiction-Literatur. Die Handlung der Romane ist komplex – und das spiegelt sich auch in dem Film wider. Vereinfacht gesagt, geht es um den Kampf um die Macht auf dem Wüstenplaneten Arrakis. Der Film setzt dort ein, wo der Vorgänger „Dune“ aus dem Jahr 2021 aufhört: nachdem Paul Atreides (Timothée Chalamet) und seine Mutter Jessica (Rebecca Ferguson) in die Wüste geflohen sind. Dort sind sie auf das Volk der Fremen getroffen. Nur in dieser Wüste gibt es eine Substanz, mit der sich das Universum beherrschen lässt: Die bewusstseinsverändernde Droge Spice, die das Leben verlängert und es ermöglicht, in Visionen in die Zukunft zu blicken. Sie wird mit riesigen Erntemaschinen abgebaut. Zu diesem Zeitpunkt wird der Planet von Shaddam IV. (Christopher Walken) beherrscht, der mit dem Gegner des Hauses Atreides verbündet ist, dem Haus Harkonnen.
„Dune: Part Two“ ist ein stilsicher inszenierter Film, der in seinen Bildern das Monumentale betont. Mehr als einmal erinnert seine Optik an die Massenszenen in den Filmen von Leni Riefenstahl. Am meisten in einer Sequenz, die – in Schwarz-Weiß gefilmt – eine Art Gladiatorenkampf in einer Arena zeigt, vor einem riesigen Publikum.
In der Wüste werden Paul, Jessica und die Fremen von Harkonnen angegriffen. Sie können den Angriff abwehren, aber in der Folge entsteht unter den Fremen ein Streit, ob die beiden Spione sein könnten. Einige sehen in den beiden die Erfüllung einer alten Prophezeiung. Schließlich wird Jessica zur spirituellen Anführerin der Fremen, während Paul die Sprache der Fremen und ihre Kampftechniken erlernt. Währenddessen verliebt er sich in Chani (Zendaya), eine junge Frau aus den Reihen der Fremen. Und er schafft es, einen der riesigen Sandwürmer zu reiten, die in der Wüste leben – den größten, den das Volk je gesehen hat.
Perfekte Effekte und Animationen
Natürlich werden auch im zweiten Teil der neuen Dune-Filmreihe Erinnerungen an David Lynchs Film „Dune – Der Wüstenplanet“ aus dem Jahr 1984 wach. Ein Film, der damals in vielerlei Hinsicht ein Misserfolg war und der erst im Laufe der Zeit einen gewissen Kultstatus erreicht hat. Optisch an den 1984er-Film erinnern in der neuen Reihe etwa die Spice-Ernter auf Arakis, die die Substanz aus dem Sand filtern, die die Macht über das Universum verspricht. Auch das Aussehen der Sandwürmer ist optisch sehr an ihre 1984er-Version angelehnt. Wer noch einmal in den alten Film reinschaut, merkt aber auch, wie primitiv die oft mit Zeichnungen animierten und mit Modellen gedrehten Spezialeffekte aus heutiger Sicht sind. Allein angesichts der inzwischen möglichen digitalen Effekte war die Neuverfilmung des Stoffs ein richtiger Schritt. In „Dune 2“ sind die Effekte perfekt, die digitalen Animationen und die realen Aufnahmen gehen nahtlos ineinander über.
„Dune: Part Two“ endet so, dass ein dritter Teil nahezu unausweichlich erscheint. Berichten zufolge arbeitet Denis Villeneuve schon an einem Drehbuch dafür, will es mit der Umsetzung aber nicht überstürzen, offenbar, um die Qualität zu halten.