Joachim Franz engagiert sich seit 20 Jahren für Kinder und Jugendliche in Südafrika. Der Abenteuersportler hat eine Mission: Mit einer Strecke von 3.550 Kilometer durch ganz Deutschland will er Paten gewinnen.
Seine letzte große sportliche Aktion soll es sein, kündigte der Abenteuersportler Joachim Franz aus Wolfsburg an. 3.550 Kilometer für 355 Patenschaften, so lautet seine Mission. 3.550 Kilometer mit dem Tretroller durch ganz Deutschland bis in die Schweiz. Start war der 26. August in Hannover. Saarbrücken, den Gastgeberort 22, erreichte er am 16. September. Um die Mittagszeit traf er im Alpine Center in Saarbrücken ein und wurde dort begeistert von alten und neuen Freunden des Vereins Be Your Own Hero empfangen. Zur Erholung vom zuvor bezwungenen Riegelsberg blieb nur wenig Zeit. Der Gastgeber Marc A. Jacob vom Alpine Center und die geladenen Gäste waren gespannt auf den Vortrag von Joachim Franz. Mit unermüdlicher Leidenschaft berichtete er von seiner besonderen Mission und den Erfolgen jahrelangen Engagements des Vereins „die einer ganzen Region die Zukunft ihrer Kinder schenkt“.
„Jeder kann dazu beitragen“
Insgesamt 32 Stationen liegen auf seinem Weg mit 32 Gastgebern, 32 Vorträgen und unzähligen Gesprächen. Etwas mit Leidenschaft voranbringen, das gelingt Joachim Franz nun seit Jahrzehnten. Sein persönliches Jubiläum, 20 Jahre Engagement für die Kinder und Jugendlichen im südafrikanischen Underberg an den südlichen Drakensberge ist der Anlass für die außergewöhnliche Charity-Tour bei der Joachim Franz, wie so oft, an seine Grenzen geht.
Die gesamte Tour, inklusive aller Trainingskilometer, entspricht der Strecke zwischen Joachim Franz’ Heimatstadt Wolfsburg und der Partnerregion rund um Underberg im südafrikanischen Kwazulu Natal, rund 10.000 Kilometer. Sein Ziel ist es, die Arbeit des Vereins Be Your Own Hero bekannt zu machen und neue Freunde und Unterstützer zu gewinnen.
Diese Arbeit ist beeindruckend, sichtbar und nachhaltig. Joachim Franz kam vor 20 Jahren zum ersten Mal nach Underberg. Dort eroberten Sister Abigail und die Kinder und Jugendlichen, die sie aufgenommen hatte, „sein Herz im Sturm“. Auf die Frage, wie er und sein Team sie unterstützen könne, äußerte sie den Wunsch nach einer Waschmaschine. Damit war der Grundstein für die bis heute andauernde Kooperation gelegt. Joachim Franz gründete gemeinsam mit Sandra Wukovich und anderen Freunden und Unterstützerinnen im Jahr 2006 Be Your Own Hero. Der Schwerpunkt des Engagements des Vereins liegt seit einigen Jahren in Südafrika. Nach und nach ist ein komplettes Ökosystem mit insgesamt neun Handlungsfeldern entstanden, die ineinandergreifen und den Kindern in der Region ein Aufwachsen in familienähnlichen Strukturen, einen Schulbesuch mit anschließender Berufsvorbereitung und so die Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen.
Im Fokus steht die nachhaltige finanzielle Absicherung des Projektes in einer der ärmsten Gegenden Südafrikas durch Patenschaften. „Jeder kann mit nur einem Euro am Tag dazu beitragen, den jungen Menschen eine Zukunftsperspektive in ihrer Heimat zu geben“, berichtet Joachim Franz.
Neben den privaten Gastgebern wird die „Roll For A Mission“ von der Kyocera Document Solutions Deutschland GmbH, von der Clavey Automobil Dienstleistungs GmbH & Co. KG, der Handelsmarketing Agentur brainartist GmbH, der Squeezy Sports Nutrition GmbH, Dove Sportswear GmbH, Prima-Share.de Schröder rent a car sowie den vielen ehrenamtlichen Begleitern und Helfern unterstützt. Alle Partner der Tour zeichnet eine viele Jahre währende Zusammenarbeit aus.
Gerade diese Patenschaften helfen, die zukunftsweisenden Projekte nachhaltig zu garantieren. Beispielsweise mit einer Projektpatenschaft ab 365 Euro pro Jahr, also einen Euro pro Tag, der Zukunftspatenschaft ab 1.500 Euro und eine Generations-Patenschaft ab 5.000 Euro im Jahr kann „der Pate“ ein Handlungsfeld bestimmen, in dem er sich besonders engagieren möchte. Eines dieser Handlungsfelder ist beispielsweise das Halfwayhouse oder auch „Saar Home“ genannt, eine Wohngemeinschaft für das Erwachsenwerden. Den Grundstein für dieses Haus hatten vor circa zwölf Jahren Familien und Unternehmen aus dem Saarland gelegt, die sich bis heute engagieren und verlässliche Freunde und Unterstützer des Vereins und von Joachim Franz sind.
„Anspruchsvollstes Sportgerät der Welt“
Es waren auch die Freunde und Begeisterte des Vereins, die ihn während der Tour begleiteten oder im Hintergrund wirkten. „Wenn ich von ,wir‘ spreche, dann meine ich vor allem das Team der „Roll For A Mission“. Elf Begleiter sind mit mir in unterschiedlichen Konstellationen durch Deutschland gefahren. Sind morgens um 5 Uhr aufgestanden und in der Regel zwischen 23 und 24 Uhr ins Bett gegangen. Kochen, waschen, pflegen, massieren, trösten, motivieren, verarzten, einkaufen, betreuen, aufbauen, abbauen, reden, überzeugen, begeistern ohne schlechte Laune und aus voller Überzeugung. Dietlinde, Annette, Miriam, Kristin, Manfred, Willi, Marion, Christoph, Guido, Burkhard, Martin, es war mir eine Ehre. Dazu Irina, Johanna, Sandra, Tanja, Marion, Paula, Lisa, Detlef Ke., Heiner, Dirk, Uwe, Gustav, Sirko, Detlef Ka. hinter den Kulissen oder bei der Regionaltour im Einsatz. Wir alle, gemeinsam mit ganz vielen Unterstützern haben gezeigt, was man in einem Jahr bewegen kann.“
Die Charity-Tour mit dem „anspruchsvollsten Sportgerät der Welt“ war sein ganz persönliches Anliegen. Schon 1992 baute er sich den ersten Tretroller selbst. Er gilt als Vorreiter dieser außergewöhnlichen Sportart in Deutschland. 1996 stellte Joachim Franz damit einen 24-Stunden-Guinessbuchrekord auf und überquert mit einer Extremtour den Ural von Asien nach Europa. Heute fährt er nun die neueste Version eines Renntretrollers. Lostreten im wahrsten Sinne des Wortes – „Roll For A Mission“ war ein voller Erfolg.
Sein Fazit: „Es braucht wie immer eine ordentliche Portion Mut, um ‚loszusegeln‘, aber anders erreicht man keine neuen Küsten. Eine alte wie neue Wahrheit. Aus 32 Stationen sind bis heute 45 Gastgeber- und Vortragsorte geworden. Mit der Geschichte und dem Ziel unseres Be Your Own Hero e.V. erreichen wir Menschen, die sich von einer ehrlichen, transparenten und nachhaltigen Idee des Helfens überzeugen lassen. Ich bin voller Demut, Begeisterung und Tatendrang, denn die „Roll For A Mission“-Tour wird nicht enden. Wir sind in weitere Orte eingeladen und freuen uns, wenn wir mit neuen Anfragen unser Ziel von 350 Patenschaften erreichen. Wir stehen nun kurz vor der 200. Patenschaft. Ich bin so dankbar!“