Theater
Eine schräge Familie
Ein eventuell nicht so ganz Verstorbener, ein Werwolf im Keller und eine Giftmischerin: Das Ensemble des Sulzbacher Kellertheaters gibt dem Begriff „dysfunktionale Familie“ eine ganz neue Bedeutung. Das neue Stück „Schau nicht unters Rosenbeet“ feiert unter der Regie von Enrico Tinebra Premiere am Samstag, 27. April, 20 Uhr, in der Jahnturnhalle, Schnappacher Weg 30, 66280 Sulzbach. Es handelt sich um eine Thriller-Komödie, die voller schwarzem Humor eine schräge Familie, eine Testamentsvollstreckung und eine Schnulzen-Autorin in einem englischen Landsitz zusammenführt. Weitere Termine sind Freitag, 3. Mai, sowie Mittwoch, Freitag und Samstag, 8., 10. und 11. Mai, jeweils 20 Uhr. Eine weitere Vorstellung ist am Sonntag, 5. Mai, 15 Uhr. Der Vorverkauf hat begonnen, Tickets gibt es bei Buchhandel und Schreibwaren L. Reiber, Sulzbachtalstraße 79, 66280 Sulzbach, oder über: www.sulzbacherkellertheater.de. Die Karten kosten jeweils 12 Euro.
Baum des Jahres gepflanzt
Erst kürzlich ist die Mehlbeere von der „Baum des Jahres – Dr. Silvius Wodarz Stiftung“ zum Baum des Jahres 2024 erklärt worden. Mehlbeeren prägen als Zierbäume häufig das Erscheinungsbild von Parks oder begrünten Straßenrändern. Die Echte Mehlbeere ist ein mittelgroßer Baum, der bis zu zehn Meter hoch und 200 Jahre alt werden kann. In Wäldern findet man den Baum in West-, Mittel- und Südeuropa, meist am Waldrand, da er es hell mag. Die Mehlbeere verfügt über ein tief in die Erde wachsendes Wurzelsystem und hält so auch längeren Trocken- oder Hitzeperioden stand. Dem aktuellen Baum des Jahres, der weiße und cremefarbene Blüten trägt, die dann ab August von roten Früchten abgelöst werden, hat der Saarwaldverein mit finanzieller Unterstützung des Regionalverbands Saarbrücken nun ein Denkmal in Form eines neu gepflanzten Baums gesetzt: Auf dem Gelände der Marienkapelle auf dem Hoferkopf im Friedrichsthaler Stadtteil Bildstock wurde Ende März ein Mehlbeer-Baum gepflanzt.
Kulturverführung vom 5. April 2024
Kino: Der Animationsregisseur Frédéric Back ist 1924 in Saarbrücken geboren. Der zweifache Oscar-Preisträger zählt zu den bedeutendsten Animationsfilmern des 20. Jahrhunderts. „Frédéric Back – Kurzfilmprogramm“, Montag, 8. April, 20 Uhr, Eintritt frei, Kartenreservierung: E-Mail: filmhaus@saarbruecken.de, Telefon: + 49 681 905-4800, Filmhaus Saarbrücken, Mainzer Straße 8, 66111 Saarbrücken, www.filmhaus.saarbruecken.de
Kurzfilmfestival: St. Ingbert ist seit sechs Jahren ein Anziehungsort für Filmfreunde. Das Bundesfestival junger Film bereichert das kulturelle Leben St. Ingberts und darüber hinaus. Von 6. bis 9. Juni kommen Filmschaffende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, um ihre aktuellen Werke vorzuführen. Erstmals eröffnen die Organisatoren ein Couchsurfing-Portal, um St. Ingberter aufzurufen, den Filmschaffenden eine Übernachtungsmöglichkeit anzubieten: „Egal ob Couch, Gästebett oder Hängematte.“ Eine Idee, die beim Filmfestival Max Ophüls Preis schon lange praktiziert wird und nun auch in St. Ingbert Filmschaffende und Filminteressierte einander finden lässt. Den Gastgebern wird freier Eintritt zu allen Veranstaltungen ermöglicht, bei denen es noch freie Plätze gibt. „Bundesfestival junger Film“, Couchsurfing, telefonische Angebote: 06894-9139269 oder per E-Mail: info@junger-film.de, www.junger-film.de/couchsurfing
Kino: Der Filmregisseur Wolfgang Staudte ist 1906 in Saarbrücken geboren. Er setzte sich in einigen seiner Werke mit einem in der Nachkriegszeit unpopulären Thema auseinander: der deutschen Schuld. In „Die Mörder sind unter uns“ spielt Hildegard Knef die Fotografin Susanne Wallner, eine KZ-Überlebende, die nach dem Krieg nach Berlin zurückkehrt. In ihrer früheren Wohnung lebt Dr. Hans Mertens, gespielt von Ernst Wilhelm Borchert. Die beiden werden zur Wohngemeinschaft in einem zerbombten Berlin in einer ramponierten Behausung in großer Armut und ebensolcher Seelennot. Ich habe den Film ein Mal gesehen und gedacht, froh sein zu können, solche Zustände nie erlebt zu haben. Meine Vorfahren haben das überlebt. Die Nachkriegszeit sei, was den Hunger anbelangte, schlimmer gewesen als die Kriegszeit, haben mir Menschen erzählt, die beides erfahren haben. Ich vermute, der Film ist vor allem für jüngere Menschen, die Luxus für selbstverständlich halten, weil sie beständig und in scheinbarer Selbstverständlichkeit von ihm umgeben sind, überraschend. Um Staudtes Werk macht sich die Wolfgang-Staudte-Gesellschaft – www.wolfgang-staudte-gesellschaft.de – verdient. „Die Mörder sind unter uns“, Freitag, 19. April, 20 Uhr, Einführung: Uschi Schmidt-Lenhard, Vorsitzende der Wolfgang-Staudte Gesellschaft, Kino achteinhalb, Nauwieserstr. 19, 66111 Saarbrücken, www.kinoachteinhalb.de Michaela Auinger