Das Leben könnte so einfach sein, ja wenn … der Konjunktiv nicht wäre. Und während sich die meisten Menschen gelegentlich das Leben mit neidischen Blicken auf andere selbst zerstören, räumt die Autorin Emma Rosenblum in ihrem Roman „Bad Summer People“ – Teaser: „Ihr Leben ist perfekt, ihre Lügen sind es auch“ – mit spitzer Feder allen gängigen Vorurteilen aus dem Weg.
Denn während sich fast jeder mal ein Leben im Luxus gewünscht hat oder immer noch davon träumt, müssen sich die scheinbar so verwöhnten Figuren in diesem Roman ebenfalls mit echten Problemen auseinandersetzen, die lediglich nicht finanziell geprägt sind.
Die Autorin weiß, worüber sie schreibt. Sie startete ihre Karriere beim „New York Magazine“ und wurde schließlich Chefredakteurin bei „Elle“. Inzwischen entwickelt sie Content-Strategien für eine große Digitalmediengruppe.
Na ja, dennoch wird sich das Mitleid in Grenzen halten. Als geneigter Leser wird man sich hingegen ein böses Grinsen gelegentlich nicht verkneifen können. Und das ist auch Sinn der Satire. Denn eines ist das Leben von Jen Weinstein, Lauren Parker und Rachel Woolf mit Sicherheit nicht: perfekt.
Obwohl die Ehe von Jen und ihrem Mann eher scheinheilig als heilig ist, wird Jen von jeder zweiten Frau im Tennisclub beneidet: „Sie hat einfach alles“ – finden zumindest die Frauen, die sich allesamt von dem Tennislehrer bezirzen lassen, der eigentlich nur eines im Sinn hat: den seiner Meinung nach so verwöhnten Gören das Geld aus der Tasche zu ziehen. Dabei ist Jen nicht so unschuldig, wie sie sich gibt. Und bald stellt sich die Frage: Gibt es neben Tennis und Sex eigentlich noch andere Hobbys?
Und als die finanziell gut aufgestellte Rachel, die wohl einsamste Klatschtante des Tennisclubs, die daher (trotz ihrer eigentlich sympathischen Art) eigentlich niemand um sich herum haben will – und auf die dennoch fast jeder angewiesen ist –, plötzlich Zeugin eines delikaten Seitensprungs wird, hält sie das erste Mal in ihrem Leben den Mund. Das Chaos nimmt seinen Lauf …