Top 2 siegen klar
Nach zwei Wochenenden ohne Spielbetrieb meldete sich die NOFV-Oberliga Nord mit zwei Topspielen zurück. Bereits am Freitagabend traf der „virtuelle“ Spitzenreiter FC Hertha 03 (zwar einen Punkt hinter Lichtenberg 47, aber ein Spiel weniger) auf Tennis Borussia. Der Tabellenvierte machte den Zehlendorfern eine Stunde das Leben schwer, glich den Rückstand durch Yildirim dank Cvjetinovic nach dem Wechsel zunächst aus. Hertha 03 aber schlug im nun einsetzenden Regenguss eiskalt zurück: Nach den Treffern von Beyazit und A. Millgramm lief das Spiel nur noch in eine Richtung und endete letztlich mit einem 5:1 (weitere Tore: Didoss, Stein). Doch auch Lichtenberg 47 gab sich zwei Tage später keine Blöße und setzte sich im Bezirksderby gegen den SV Sparta mit 3:0 (Tore: Figurski Vieira 2, Graf) durch. Das dritte Berliner Duell der 22. Runde entschied Eintracht Mahlsdorf ebenfalls klar bei TuS Makkabi (3:0 – Tore: Cordoba Moreno, Stephan 2) für sich, während der SC Staaken 3:4 (Tore: Gigold 2, Koschnik) in Neustrelitz unterlag – der SV Tasmania war spielfrei.
Blau-Weiß 90 in Not
Im Abstiegskampf der Berlin-Liga musste der frühere Bundesligist Blau-Weiß 90 nach zuletzt leichtem Aufwärtstrend einen Rückschlag hinnehmen: Am 26. Spieltag unterlagen die Mariendorfer im Derby dem TSV 1897 mit 1:3 und bleiben somit auf den Abstiegsplätzen. Auch für den SV Empor ist der Trend nach dem 1:4 bei den Spandauer Kickers kritisch – trotz Führung durch Albrecht wurde man nach der Pause noch abgeschossen. Der Berliner SC konnt e sich so durch das 2:1 gegen den 1. FC Wilmersdorf so etwas absetzen. Spitzenreiter BFC Preussen spielte gegen SD Croatia 2:2, durch das 3:3 der Füchse im „Nordderby“ gegen den Frohnauer SC (Tore: Haubitz 2, Hofmann – Ludewig, Meyer, Rindermann) blieb der große Vorsprung des Primus aber erhalten. Die Partie SC Charlottenburg – SFC Stern 1900 musste am Freitag hingegen beim Stand von 0:2 wegen Starkregens abgebrochen werden.
Halbfinale ausgelost
Im Berliner Landespokal wurden vergangene Woche die Partien der Vorschlussrunde ausgelost. Demnach empfängt der hochklassigste, noch im Wettbewerb verbliebene Verein – Viktoria Berlin (Regionalliga Nordost) – den SV Lichtenberg 47. Für den Oberligisten also die denkbar schwerste Aufgabe, um das Endspiel am 25. Mai im heimischen Hans-Zoschke-Stadion zu erreichen. Immerhin aber konnten die 47er vergangene Saison, als man aus der Regionalliga abstieg, das Spiel im Stadion Lichterfelde mit 4:2 für sich entscheiden. Das zweite Halbfinale bestreiten in einer Neuauflage des letzten Endspiels der SV Sparta Lichtenberg und Titelverteidiger TuS Makkabi. Seinerzeit hatten die Charlottenburger in der Verlängerung mit 3:1 die Oberhand behalten und erreichten dadurch die erste Hauptrunde des DFB-Pokals (Aus gegen VfL Wolfsburg). Auch in der Oberliga setzte sich Makkabi im Oktober trotz 0:2-Rückstands auf eigenem Platz gegen den Aufsteiger am Ende mit 3:2 durch. Kurios: Das Rückspiel findet nur drei Tage vor dem Halbfinale am 1. Mai ebenfalls beim SV Sparta statt.

Regionalliga Nordost
BFC schließt auf
Am 28. Spieltag der Regionalliga Nordost setzten sich die zuletzt auftretenden Punktverluste der Spitzentrios fort. Diesmal profitierte am meisten der BFC Dynamo – die Hohenschönhauser hatten am Freitagabend zwar mit einem 1:0-Sieg gegen Hertha BSC II vorgelegt, dabei aber nicht unbedingt geglänzt und das Tor des Tages durch Suljic aus einer nicht erkannten Abseitsposition erzielt. Bereits parallel erwies sich der Dreier jedoch als wertvoll, denn Energie Cottbus (1:1 in Jena) musste Platz 2 an die Berliner abgeben – und weil der Greifswalder FC sich tags darauf gegen Schlusslicht FC Hansa Rostock II (1:3) seine zweite Saisonniederlage einhandelte, zog der BFC sogar nach Punkten mit dem Tabellenführer gleich. Der Dreier für Hansa II erwies sich wiederum als schlecht für den Berliner AK, der nach dem 2:4 in Meuselwitz nun Tabellenletzter ist. Außerdem verlor die VSG Altglienicke (Tore: Pourié, Cigerci) gegen Zwickau 2:3, während Viktoria drei Punkte bei Lok Leipzig (2:1 – Tore: Falcao 2) entführen konnte.
Niemeyer nach Bremen?

Erfolgstrainer Sascha Hildmann konnte der SC Preußen Münster halten, Sportchef Peter Niemeyer dagegen wohl nicht. Laut der „Bild“ zieht es den 40-Jährigen zur neuen Saison zum SV Werder Bremen. Offiziell bestätigt ist der Wechsel bislang zwar nicht, dem Blatt zufolge soll sich Niemeyer mit dem Bundesligisten aber bereits einig sein. Weil sein Vertrag beim SCP noch bis 2025 läuft, muss eine Ablöse verhandelt werden. Dies werde aber „kein Hindernis darstellen“, schreibt die „Bild“. Eine offizielle Anfrage bei den Preußen liege bisher noch nicht vor, heißt es. Über die Bühne gebracht werden soll der Wechsel aber ohnehin erst nach Saisonabschluss. Dass es ihn nun augenscheinlich nach Bremen ziehen wird, überrascht nicht. Schließlich lief er einst 55 Mal für die Norddeutschen auf (2007–2010) und bestritt neben 32 Bundesliga-Partien auch ein Spiel in der Champions League. 2009 gewann er mit Werder zudem den DFB-Pokal. Beim Bundesligisten soll Niemeyer die Nachfolge von Profifußball-Leiter Clemens Fritz antreten, der im Sommer auf Frank Baumann als Geschäftsführer folgt. Für die Preußen wäre der Abgang des 40-Jährigen ohne Frage ein Verlust, war Niemeyer doch maßgeblich an der positiven Entwicklung beteiligt. Im Sommer 2020 vom niederländischen Erstligisten Twente Enschede gekommen, wo er als Co-Trainer fungierte, war der frühere Bundesliga-Profi (146 Spiele) zunächst Sportdirektor, ehe er zwei Jahre später zum Sport-Geschäftsführer aufstieg.
Endlich ein Sieg
Der FC Homburg hat sein Heimspiel gegen die TSG Balingen gewonnen. Die Grün-Weißen siegten am vergangenen Sonntag vor heimischer Kulisse mit 2:1. Nach einer 1:2-Last-Minute-Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart II sowie einer 0:2-Auswärtsniederlage beim FC-Astoria Walldorf mussten sich die Grün-Weißen am Mittwochabend auch noch dem SGV Freiberg geschlagen geben. Gegen Balingen stand das Team in der Pflicht. Die Partie begann ausgeglichen, Torchancen waren auf beiden Seiten eher Mangelware. Doch der FC Homburg blieb dran – und wurde belohnt. Kurz vor dem Halbzeitpfiff war es Phil Harres (45.), der die Grün-Weißen in Front brachte. Mit der Homburger Führung ging es für beide Mannschaften in die Kabinen. Nach dem Seitenwechsel fackelte der FCH nicht lange und baute durch einen weiteren Treffer von Harres in der 48. Spielminute seine Führung weiter aus. Doch die Gäste gaben nicht auf: In der 89. Spielminute sorgte Lukas Ramser für den Anschlusstreffer. Die Partie im Homburger Waldstadion endete schließlich mit einem 2:1-Sieg der Homburger. Die nächste Chance zu punkten bekommt der FC Homburg am kommenden Freitag. Dann reisen die Grün-Weißen zu den Kickers Offenbach.
3. Liga
Mannheim trumpft auf

Er hält weiterhin an, der Aufwärtstrend beim SV Waldhof in der 3. Liga. Gegen Unterhaching feierte Mannheim den dritten Sieg in Folge und ist nun seit fünf Partien ungeschlagen. 13 Punkte holten die Buwe in diesem Zeitraum und haben sich vorerst ein Polster von fünf Zählern auf die Abstiegsränge erarbeitet. Hinzu kommt die um acht Treffer bessere Tordifferenz gegenüber dem Halleschen FC. Wer hätte das nach der Niederlage bei Schlusslicht Freiburg II Ende Februar gedacht? „Wir sind wieder da“, jubelte Präsident Bernd Beetz nach dem zweithöchsten Sieg der Mannheimer Drittliga-Geschichte in der „Rhein-Neckar-Zeitung“. „Wir haben uns auch heute von dem Rückstand nicht beirren lassen, das zeichnet uns derzeit aus.“ Quasi mit den Pausenpfiff war Mannheim in Rückstand geraten, ehe der Waldhof die Partie über Abifade (51.), Kobylanski (60.), Bahn (65.), Boyd (71.), Arase (74.) und Sohm (85.) auf spektakuläre Weise drehte. Genau wie Beetz zeigte sich auch Trainer Marco Antwerpen von der Reaktion der Mannschaft beeindruckt: „So ein Gegentor kann dich schocken. Aber zur Pause haben wir gesagt, dass wir mehr machen müssen. Unser Spiel war einfach zu statisch.“
Ganz offensichtlich hatte Antwerpen die richtigen Worte gefunden und war dabei auch durchaus deutlich geworden, wie Torschütze Kobylanski durchblicken ließ. „Man hört ja, was hier los ist“, sagte er über die Stimmung auf den Rängen nach dem Spiel. „So laut war es auch zur Pause in der Kabine.“ Antwerpen hatte nach eigenen Angaben eine Motivationsrede gehalten, „ohne auf die Jungs einzuprügeln“.