BFC hat das Nachsehen
Vier Spieltage vor Saisonende in der Regionalliga Nordost hat der BFC Dynamo (jetzt 57 Punkte) wieder an Boden im Aufstiegsrennen verloren. Zu Hause gegen den FC Rot-Weiß Erfurt legte der BFC zunächst ein 2:0 vor – unter dem Eindruck des „K. o.“ von Verteidiger Eder nach einem Zusammenprall ließen die Hausherren mit Pausenpfiff aber das Anschlusstor zu. Nach ausgeglichener zweiter Halbzeit gelang den Gästen dann in letzter Minute der 2:2-Ausgleich. So konnten sich Energie Cottbus (in Babelsberg) und der Greifswalder FC (gegen Chemie Leipzig) mit 3:0-Siegen an der Spitze auf vier beziehungsweise drei Punkte vom BFC absetzen. Dazu gewann Viktoria 2:1 in Luckenwalde und die VSG Altglienicke trennte sich 2:2 beim ZFC Meuselwitz. Auch Schlusslicht Berliner AK erkämpfte einen Zähler (3:3 in Jena), während Hertha BSC II in Unterzahl (Gelb-Rot: da Silva Kiala) daheim ein 0:5 gegen Chemnitz bezog.
„Topspiel“ endet 1:1
In der Berlin-Liga bestimmten der BFC Preussen und die Füchse eine Zeit lang das Geschehen, inzwischen trennen die beiden erstplatzierten Teams jedoch 15 Punkte. Daran änderte auch das direkte Duell am 28. Spieltag in Reinickendorf nichts, denn es endete mit einem 1:1-Unentschieden (Tore: Haubitz – Sucsuz). Die Aufstiegsfrage in Berlins höchster Spielklasse ist ohnehin bereits geklärt, da die Preussen als einziges Team für die Oberliga gemeldet haben. Dafür ist der Abstiegskampf weiter spannend: Die Plätze 13 und 16 trennen aktuell nur drei Punkte. Dabei verpasste Blau-Weiß 90 durch ein 1:1 zu Hause gegen den TSV Rudow, seine Situation auf dem vorletzten Rang zu verbessern. Der Berliner SC machte hingegen seine Hausaufgaben und verließ nach dem 3:0 über den SC Charlottenburg die Abstiegsränge und der SV Empor hielt dank des 3:1-Erfolgs beim SSC Teutonia immerhin den unmittelbaren Kontakt zum rettenden Ufer.
Kruse in der Kreisliga
Neues von Ex-Nationalspieler Max Kruse: Nachdem er Ende November 2023 beim SC Paderborn seine Karriere als Profi für beendet erklärt hatte, zieht er nun doch wieder die Fußballschuhe an. Neuer „Arbeitgeber“ ist die Zweite Mannschaft des BSV Al-Dersimspor, die in der Berliner Kreisliga A (9. Spielklasse) antritt. Das verriet der 36-Jährige in „Flatterball“, seinem gemeinsamen Podcast mit einem anderen Ex-Profi, Martin Harnik. Al-Dersimspors Trainer klärte wiederum in der „Fußball-Woche“ über das Zustandekommen der ungewöhnlichen Verbindung auf: „Wir hängen fast jeden Tag zusammen ab und so entstand die Idee“, so Güven Akpolat. Max Kruse hat seinen Lebensmittelpunkt in der Hauptstadt und ist auch noch in der „Baller League“ als Teammanager bei Hollywood United aktiv. Eine Stammplatzgarantie in der Kreisliga will Akpolat („Ich habe schon einen guten 10er“) seinem Kumpel jedoch nicht aussprechen. Den ersten Einsatz für die Kreuzberger soll Kruse an diesem Sonntag beim FSV Spandauer Kickers III bestreiten.
NOFV-Oberliga
Hertha 03 nutzt Patzer
Am 24. Spieltag der NOFV-Oberliga Nord leistete sich der bisherige Tabellenführer auf eigenem Platz einen Ausrutscher – beim 1:2 (Tor: Noack) gegen den RSV Eintracht musste Lichtenberg 47 seine erste Heimniederlage der Saison hinnehmen. Da ließ sich tags darauf Hertha 03 (ein Spiel weniger) nicht zweimal bitten und eroberte die Spitzenposition durch einen 7:1-Sieg gegen den SC Staaken (Tore: Stein 2, Polat 2, Didoss, Beyazit, Yildirim – Kablan), der die Aufstiegschancen des Teams von Trainer Schröder stark verbessert hat. Mit dem 3:1 in Fürstenwalde festigte dazu der SV Sparta (Tore: Brinkmann 2, Karupovic) seinen dritten Platz, denn dahinter trennten sich der SV Tasmania und Eintracht Mahlsdorf 1:1 (Tore: Bier – Stettin). Nach nur einem Punkt aus drei Partien konnte dazu der TuS Makkabi beim 1:0 (Tor: Özcin) über die TSG Neustrelitz wieder einen Sieg verbuchen. Durch das 1:3 in Schwerin musste hingegen Tennis Borussia im ersten Spiel nach dem Rücktritt von Chefcoach Lorenz die dritte Pleite in Folge verzeichnen.
Lizenz für alle
Zwölf Drittligisten hatten Anfang März die Lizenz für die 2. Bundesliga beantragt. Wie die Deutsche Fußball-Liga (DFL) am vergangenen Donnerstag nun bekanntgab, ist keinem der Bewerber – neben den derzeitigen 36 Erst- und Zweitligisten – die Lizenz verweigert worden.
Allerdings müssen einige Clubs noch Bedingungen erfüllen, um die Spielberechtigung endgültig zu erhalten: Ulm, Regensburg, Dresden, Münster, Unterhaching, Sandhausen, Essen, Saarbrücken, Aue, Ingolstadt, 1860 München und Verl. Diese zwölf Drittligisten hatten Anfang März nach Recherchen von liga3-online.de eine Lizenz für die 2. Bundesliga beantragt. Wer von diesen Clubs nun bis Ende Mai Bedingungen erfüllen müssen, um die Spielberechtigung im Aufstiegsfall endgültig zu erhalten – dazu machte die DFL keine Angaben. Bekannt ist aber, dass der SSV Ulm 1846 und Preußen Münster Umbauarbeiten an ihren derzeit nicht zweitligatauglichen Stadien vornehmen und zudem Ausweichstadien benennen müssen.
Einige der insgesamt 48 Bewerber haben die Lizenz zudem unter Auflagen erhalten, die während der Spielzeit umgesetzt und eingehalten werden müssen. Geprüft werden im Lizenzierungsverfahren sportliche, rechtliche und personell-administrative Kriterien, ebenso Kriterien in Bezug auf Stadien sowie auch Nachhaltigkeit und die Virtual Bundesliga.
Innerhalb einer Woche konnten die Vereine Beschwerde gegen die getroffene Erstentscheidung einlegen. Für Anfang Mai ist die zweite Entscheidung der DFL geplant. Anschließend bleiben betroffenen Vereinen fünf Tage Zeit, um erneut Beschwerde einzulegen. Danach findet unter dem Vorsitz von Jan-Christian Dreesen die erste Sitzung des Lizenzierungsausschusses statt, der final über zweite Beschwerden entscheidet. Die endgültige Entscheidung des Lizenzierungsausschusses über die eventuelle Erfüllung von Bedingungen und die Vergabe der Lizenzen an diese Bewerber ist für Anfang Juni vorgesehen. Der 1. FC Saarbrücken teilte mit, dass er die Lizenz erhalten habe, machte aber über etwaige Auflagen oder Bedingungen keine Angaben.
Homburg siegt
Ein lange Zeit zähes Duell sahen die Zuschauer am Samstagnachmittag im Homburger Waldstadion. Der FC Homburg setzte sich in einem chancenarmen Duell mit 1:0 gegen die TuS Koblenz durch. Homburg lief Koblenz früh an, um Ballgewinne im vorderen Drittel zu erzwingen. Die Gäste gingen jedoch kein unnötiges Risiko ein und überbrückten schnell. Generell fehlte beiden Mannschaften über weite Strecken der ersten Halbzeit die nötige Kreativität, aber auch der Mut, um wirklich für Torgefahr zu sorgen. Viele Fehlpässe prägten das Spiel. Torlos ging es in die Kabinen. Das Spiel nahm nun etwas an Fahrt auf, auch Homburg wurde etwas zielstrebiger. In der 56. Minute flankte Weihrauch nach schönem Zuspiel von Ristl auf Harres. TuS-Keeper Zadach parierte mit den Fingerspitzen. Homburg wurde nun von Minute zu Minute stärker und hatte in der 68. Minute die bis dahin beste Chance des Spiels. Ristl wurde im Strafraum angespielt und versuchte es mit einem Heber über den Torwart. Der Ball ging knapp am Tor vorbei. In der 71. Minute war es dann so weit. Eisele flankte den Ball in die Mitte, wo Torjäger Phil Harres goldrichtig stand, den Ball kurz annahm und aus der Drehung im Tor versenkte. In der 86. Minute war der Deckel endgültig drauf. Eisele eroberte den Ball im Mittelfeld und spielte einen langen Pass auf Harres. Der Stürmer behielt die Nerven und sorgte für die Entscheidung. Mit dem Dreier sind die Grün-Weißen auf Platz vier der Tabelle vorgerückt. Die nächste Chance zu punkten haben die Homburger kommenden Samstag, wenn sie auswärts auf Hessen Kassel treffen.
3. Liga
Anfang muss gehen
Dynamo Dresden hat die Konsequenzen aus der sportlichen Misere gezogen und sich von Trainer Markus Anfang getrennt. Das gab der Fußball-Drittligist wenige Stunden nach dem 0:2 gegen Viktoria Köln bekannt. Bis zum Saisonende wird die Mannschaft interimsweise von Co-Trainer Heiko Scholz, U19-Trainer Willi Weiße sowie Ex-Nationalspieler Ulf Kirsten betreut. Die Niederlage gegen Köln war bereits das fünfte sieglose Spiel nacheinander, Aufstiegsfavorit Dresden kann schon am Sonntag von Relegationsplatz drei verdrängt werden. Noch nach der Winterpause hatte Dynamo als Zweiter zehn Punkte Vorsprung auf Rang drei. „Die Entscheidung ist uns alles andere als leichtgefallen. Wir haben uns bei der Verpflichtung von Markus Anfang auf ein gemeinsames Ziel festgelegt, welches wir weiterhin fest im Auge haben“, sagte Geschäftsführer David Fischer. „Allerdings sind wir zu der Erkenntnis gekommen, dass sich die Qualität der Mannschaft im Saisonverlauf zunehmend seltener gezeigt hat und die gewünschten Ergebnisse ausgeblieben sind.“