Der 1. FC Kaiserslautern kommt in einer schwachen Partie nicht über ein 1:1 gegen Wiesbaden hinaus und steckt weiterhin auf dem direkten Abstiegsplatz fest. Friedhelm Funkel redet von „Weltuntergangsstimmung“ auf dem Betzenberg.
Im Kampf um den Klassenerhalt in der 2. Fußball-Bundesliga hat der 1. FC Kaiserslautern einen wichtigen Heimsieg verpasst und bleibt in der Tabelle weiter auf einem direkten Abstiegsplatz. Am 30. Spieltag reichte es für die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel gegen Mitkonkurrent SV Wehen Wiesbaden nur zu einem 1:1 (1:0)-Unentschieden. Die Tore erzielten Filip Kaloc (30. Minute) für den FCK sowie Ivan Prtajin (74.) aufseiten der Gäste. Die 42.861 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion sahen in der ersten Halbzeit eine biedere Partie, die von vielen Zweikämpfen und vielen hohen Bällen geprägt war. Kaiserslautern hatte gegen die auf Defensive eingestellten Gäste die Spielkontrolle, Torchancen auf beiden Seiten blieben aber Mangelware. So verhalf nach einer halben Stunde ein von Tymoteusz Puchacz Eckball getretener Eckball dem FCK zur Führung. Boris Tomiak verlängerte zu Kaloc, der per Kopf zum 1:0 traf. Die Wiesbadener kamen aktiver aus der Pause und in der 61. Minute kam Aleksandar Vukotic nach einer Ecke zum Kopfball, doch FCK-Torhüter Julian Krahl parierte glänzend. Vier Minuten später setzte Prtajin einen Kopfball knapp neben den Kasten der Pfälzer. Die Gastgeber waren in der Folge zwar wieder besser im Spiel, doch in der Schlussphase machte es Prtajin besser und traf aus der Distanz zum am Ende verdienten 1:1-Endstand.
Drastische Worte von Hengen
Thomas Hengen, Geschäftsführer Sport des FCK, war nach dem Spiel richtig bedient: „Das war zu wenig in der zweiten Hälfte. Das tut mir auch leid für die Zuschauer. Du musst den Funken überspringen lassen. Du kriegst die Zuschauer nur voll hinter dich, wenn du nach vorne spielst. Ohne Harakiri natürlich – aber das war heute Verwaltungsmodus. Und das funktioniert nicht“, schimpfte Hengen nach der Partie: „Zum Glück hat Wiesbaden den einen oder anderen Konter schlecht gesetzt, sonst hätten wir wieder einen Knockout bekommen. Du musst auf das 2:0 spielen. Ob das funktioniert, ist die andere Sache, aber man muss doch die Leute aufwecken. Ich muss Standards, muss Ecken, muss Torschüsse haben. Das war in der zweiten Halbzeit ein Spiegel der Saison. Wir haben es in der ganzen Woche angesprochen: Mit Hosenscheißer-Fußball holst du keinen Punkt. Es geht darum, dass du das Gefühl bekommt, du kannst ein Tor schießen. Ich hatte in der zweiten Hälfte nicht das Gefühl, dass wir ein Tor machen.“ Deutlichere Worte als sonst, aber bei weitem nicht so negative, fand Trainer Funkel nach dem Spiel: „Hier ist im Moment eine Weltuntergangsstimmung, wenn ich in die Gesichter der Leute schaue. Aber wir sind heute nicht abgestiegen. Wir haben einen Punkt geholt, das ist zu wenig, aber wir haben noch vier Spiele. Und ich bin der Erste, der vorneweg geht. Beim 1. FC Köln habe ich damals die gleiche Situation gehabt und auch wir werden in der Liga bleiben – ob über die Relegation oder direkt. Es ist alles noch möglich.“ Der erfahrene Trainer versucht optimistisch nach vorne zu gehen – doch die Zeit läuft den Roten Teufeln weg. Am Wochenende geht es zu Tabellenführer Kiel.