Benny Haerlin (67)
Initiative Save Our Seeds | Berlin-Mitte
In den Regalen steht „die Fachliteratur von Jahrzehnten“. Unter den Büchern, die Benny Haerlin gerade liest, ist die Wissensgeschichte der deutschen Landwirtschaft „Die Wahrheit ist auf dem Feld“. Seit bald vier Jahrzehnten kämpft der studierte Philosoph und Soziologe, der sich Ende der 1970er-Jahre an der Gründung der „taz“ und der Alternativen Liste, Vorläufer von Bündnis 90/Die Grünen, beteiligte, gegen „das bisschen Gentechnik im Saatgut“. Der Journalist und Herausgeber, der in den 1980er-Jahren für die Grünen im EU-Parlament saß, gründete das „Gen-ethische Netzwerk“, war im Aufsichtsrat des Weltagrarberichts (IAASTD), Koordinator der Gentechnik-Kampagne bei Greenpeace International und organisiert „Weltäcker“, die Kindern und Jugendlichen die Landwirtschaft erklären. Seit 2002 leitet er das Berliner Büro der Zukunftsstiftung Landwirtschaft und ihrer Initiative Save Our Seeds. Er setzt sich für Agrarökologie, Misch- statt Monokulturen ein, organisiert Tagungen über ökologische Vielfalt und europäische Konferenzen für gentechnikfreie Regionen. Der in Stuttgart geborene „Retter des Saatgutes“ fordert überhaupt eine radikale Wende in der globalen Landwirtschaft. „Der Mensch greift in die Grundlagen des Lebens ein, ohne sie verstanden zu haben“, fürchtet Benny Haerlin. Das könnte bei der Gentechnik unabsehbare Folgen haben. Der Agrar-Aktivist hält die Natur für viel intelligenter. Willkommen bei ''Save Our Seeds''