Dritter Titel in vier Jahren
Im letzten Jahr noch völlig nach hinten durchgereicht, sitzen die Eisbären nun wieder auf dem DEL-Thron. Nachdem sich Marcel Noebels im zweiten Finale gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven verletzt hatte, wurde er durch Ty Ronning ersetzt. Und der avancierte beim 4:1-Sieg der gastgebenden Eisbären vergangene Woche Dienstag zum alleinigen Matchwinner, als er bei seinem Hattrick im Prinzip dreimal das gleiche Tor per Schlagschuss von halbrechts erzielte. Tiffels schob Treffer vier am Spielende ins leere Fischtown-Gehäuse. Zugemacht wurde der Sack schon drei Tage später in Bremerhaven. Leo Pföderl und Manuel Wiederer trafen beim hart umkämpften 2:0, der den Eisbären die zehnte deutsche Meisterschaft brachte. Schon am Samstag fuhr das Team im offenen Doppeldecker durch Berlin und feierte in der Uber Arena mit etwa 1.000 Fans schon vor der offiziellen Meisterparty am 1. Mai den Titel.
Basketball
„Auf der letzten Rille“
Die Finalserie bei den Frauen um den DBBL-Titel: viel Defense, daher kaum flüssige Kombinationen und wenige Punkte. Hauptrundenerster Alba und Meister Keltern gingen beim Serienstand von 1:1 in die vergangene Woche. Durch die Heimpleite in Spiel zwei war der Heimvorteil in der Serie de facto auf Keltern gewechselt. Doch gleich am Freitag im ersten der beiden Spiele in Keltern holten sich die Ladys aus der Hauptstadt erneut die Führung. Nach höherem Rückstand kamen die Spielerinnen von Headcoach Cristo Cabrera nicht nur zurück, sondern stahlen Spiel drei mit 56:53. Danach setzte Keltern Cheftrainer Goran Lojo vor die Tür und ernannte dessen Assistenten Christian Hergenröther zum Nachfolger. Spiel vier am Sonntag sah dann Keltern permanent in Front. Während Alba teils leichteste Korbleger verpasste und Pässe ins Nirwana warf, trotzten die Gastgeberinnen dem Berliner Defensivdruck und fanden Lösungen, notfalls bedrängte Dreier. Das 64:55 für Keltern stellte die Serie auf 2:2 und erzwang eine fünfte, entscheidende Partie am 1. Mai (nach Redaktionsschluss) in der Berliner Sömmeringhalle. Albas Männer laufen derweil verletzungsgebeutelt „auf der letzten Rille“, so Manager Marco Baldi. Und fügten dennoch vergangene Woche Mittwoch ihrer Serie in der Bundesliga den 13. Erfolg hinzu. Daheim ließen sie den Rostock Seawolves beim 91:74 keine Chance. Am 28. April in Braunschweig allerdings lief bei den Mannen von Headcoach Israel Gonzalez gar nichts mehr zusammen. Schon nach dem Auftaktviertel mit 20 Zählern im Rückstand, machten sie es gegen Ende noch einmal etwas spannender, verloren aber dennoch 81:90. Beide junge Point Guards fallen zusätzlich lange aus: Žiga Samar mit Achillessehnenschaden wochenlang und Matteo Spagnolo nach Mittelfuß-OP 3 bis 4 Monate.
Adé, Meisterschaft
Zumindest nicht verloren haben die Füchse am 23. April das Viertelfinal-Hinspiel zu Hause gegen HBC Nantes. Keine ihrer Führungen hatte Bestand, und erst mit der Schlusssirene traf Tim Freihöfer noch zum 33:33-Endstand. In der HBL hingegen dürfte es das gewesen sein mit den letzten Titelhoffnungen. Denn die Füchse verloren am 27. April in Kassel gegen die MT Lesungen in einem Fehlerfestival mit 28:30. Sollten die Berliner wenigstens Platz zwei vor Flensburg-Handewitt bis Saisonende halten können, treten sie in der neuen Spielzeit in der Champions League an.
Spandau im Final Four
Sensationell haben die Wasserfreunde Spandau 04 das italienische Spitzenteam aus Savona ein zweites Mal bezwungen, diesmal am 27. April zu Hause mit 12:10, und stehen nun im Final Four des Euro Cups am 17. und 18. Mai (Ausrichter offen). Einen Europapokal haben die Spandauer allerdings zuletzt in den 80er-Jahren gewonnen.
Hirscher vor Comeback
Sensationelles Comeback im alpinen Skisport: Der achtmalige Gesamtweltcupsieger Marcel Hirscher (35) plant knapp fünf Jahre nach seinem Abschied die Rückkehr auf die Piste - allerdings nicht für Österreich, sondern für die Niederlande, die Heimat seiner Mutter Sylvia. Das bestätigte der Österreichische Skiverband (ÖSV). „Natürlich bedauern wir seine Entscheidung, einen Nationenwechsel zur Niederländischen Skivereinigung zu beantragen, sehr“, sagte ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer. Der Verband habe dem Wechsel allerdings aufgrund der großen Verdienste von Hirscher zugestimmt. „Marcel hat für den Skisport und für den ÖSV Enormes geleistet“, sagte Scherer. Hirscher hat alles gewonnen, was es im alpinen Skisport zu gewinnen gibt und Rekorde in Serie aufgestellt. Er gewann 67-mal im Weltcup, zweimal Olympia-Gold und ist mit sieben Titeln sowie vier Silbermedaillen der erfolgreichste WM-Teilnehmer der Geschichte. In Österreich war er sechsmal „Sportler des Jahres“. Seit seinem Rücktritt ist Hirscher unternehmerisch tätig. Im September 2021 präsentierte er seine eigene Ski-Marke („Van Deer“), auf der sein einstiger Konkurrent Henrik Kristoffersen (Norwegen) unterwegs ist.
Clemens früh raus
Gabriel Clemens ist am vergangenen Freitagabend in der ersten Runde der Austrian Darts Open in Graz ausgeschieden. Der Saarländer unterlag dem Belgier Dimitri Van den Bergh 5:6 in den Legs. Dabei startete Clemens gut in die Partie und sicherte sich die ersten beiden Legs. Allerdings verlor er im dritten Leg seinen Anwurf, sodass Van den Bergh schnell zum 2:2 ausgleichen konnte. Beim Stand von 5:5 in den Legs hatte der „German Giant“ sogar die Chance die Partie für sich zu entscheiden. Doch er vergab. Am Ende konnte Van den Bergh 152 Punkte mit drei Darts ausmachen.
Zwei Neue
Ringer-Bundesligist KSV Köllerbach hat für die kommende Saison zwei neue Athleten verpflichtet. Künftig werden Vasile Taras und Vladislav Ivanov für den saarländischen Bundesligisten kämpfen. Beide kommen vom Zweitligisten Wrestling Tigers Rhein-Nahe aus Bad Kreuznach. Taras werde das Team in 80 Kilogramm griechisch-römisch verstärken. Ivanov ringt in der Gewichtsklasse 75 Kilogramm.
Hohe Entschädigung
Die US-Regierung hat den Missbrauchsopfern des früheren Sportarztes Larry Nassar eine Entschädigungszahlung von insgesamt fast 139 Millionen Dollar (rund 130 Millionen Euro) zugesagt. „Die Anschuldigungen hätten von Anfang an ernst genommen werden müssen“, sagte der amtierende stellvertretende Justizminister Benjamin C. Mizer. Unter anderem die viermalige Olympiasiegerin Simone Biles und einige ihrer US-Teamkolleginnen hatten im Juni 2022 eine Klage gegen das FBI eingereicht und Entschädigungen in Höhe von einer Milliarde Dollar gefordert, weil die staatliche Behörde nicht angemessen auf Berichte über sexuellen Missbrauch durch Nassar reagiert habe. „Auch wenn der Vergleich den Schaden, den Herr Nassar angerichtet hat, nicht ungeschehen machen kann, hoffen wir, dass er den Opfern seiner Verbrechen wichtige Unterstützung für ihre weitere Genesung liefert“, führte Mizer aus.
Handball
Heimsieg für die HGS
Handball-Drittligist HG Saarlouis hat sein vorletztes Saisonheimspiel am vergangenen Samstagabend gewonnen. Gegen die Bergischen Panther war es deutlich schwerer, als im Hinspiel, aber am Ende hatte Saarlouis auch im vorletzten Saison-Heimspiel die Nase klar vorn. Angeführt von Tom Paetow und einem bestens aufgelegten Daniel Schlingmann im Tor überzeugte Saarlouis insgesamt und kam am Ende zu einem ungefährdeten 33:30-Erfolg. Unterdessen hat Aufsteiger TV Homburg es versäumt, den Klassenerhalt perfekt zu machen. Gegen den TV Hassloch gab es im Derby eine überraschende 28:30-Niederlage. Das Team von Trainer Steffen Ecker tritt nun am Samstag im Opladen an und muss in den vergangenen beiden Spielen noch einen Sieg einfahren.