Musikfestspiele Potsdam
The Alehouse Sessions
Die Pubs waren schon immer die Wohnzimmer der Briten. Als im 17. Jahrhundert in England Theater geschlossen wurden, weil sie der puritanischen Bewegung ein Dorn im Auge waren, wurden Pubs auch zur Bühne. „Die Schauspielerinnen und Schauspieler zogen mit ihren Stücken und ihrer Musik durch die Kneipen“, erzählt Eliana Opel von den Musikfestspielen Potsdam Sanssouci. Die Festspiele knüpfen in diesem Jahr an die britische Kneipenkultur an und präsentieren als erste Open-Air-Veranstaltung der Saison am 8. Juni ab 21 Uhr „The Alehouse Sessions“. „The Alehouse Boys“, ein norwegisches Barockensemble, werden dabei alles geben: spielen, singen, alle zum Mitsingen bringen, schauspielern, tanzen, improvisieren, Slapstick produzieren und dabei Bier trinken. Seit 2007 ist die Gruppe unter der Leitung von Bjarte Eike unterwegs. „Diesmal wird der feuchtfröhliche Jungsabend gesprengt, denn für die Deutschlandpremiere der neuesten Version haben die fabelhaften Alehouse Boys vier Girls eingeladen“, kündigt das Festival an. Zusammen bringen sie Celtic Folk und folkigen Barock, zünftige Shanties, herzergreifende Gesänge und wilde Dance Tunes auf die Bühne am Alten Markt in Potsdam. Die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci sind ein Festival mit Musik aus Mittelalter, Renaissance, Barock, Klassik und Romantik. Seit einigen Jahren öffnen sie sich auch dem Jazz, der Weltmusik und der Neuen Musik. 80 Veranstaltungen stehen im Juni auf dem Programm. Info: www.musikfestspiele-potsdam.de
Neue Theatertexte
Der Vorverkauf für die „Autor:innenTheaterTage“ (ATT) des Deutschen Theaters (DT) vom 4. bis 15. Juni hat begonnen. Vor fast 30 Jahren hat der damalige DT-Intendant Ulrich Khuon die Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen. Iris Laufenberg, seit dieser Saison Intendantin am DT, führt die Festival-Tradition fort. Zwölf Tage lang soll es Begegnungen mit Autorinnen und Autoren geben. Seit dieser Spielzeit gibt es etwas Neues: eine gemeinsame Schreibstube im Herzen der Dramaturgie als Textwerkstatt. Die vier Autorinnen Ewe Benbenek, Patty Kim Hamilton, Caren Jeß und Nele Stuhler haben in ihren Ateliers als Hausautorinnen auf Zeit über eine Spielzeit hinweg an Stücken und Stoffen gearbeitet.
Das DT-Ensemble präsentiert die Ergebnisse und Zwischenergebnisse der ATT-Ateliers ein- und erstmalig am 15. Juni zwischen 18 Uhr und Mitternacht in vier aufeinanderfolgenden Werkstattinszenierungen: vier Auszüge aus vier neuen Theatertexten in einer einzigen langen Nacht. Info unter www.deutschestheater.de/programm/dt-att
Kulturverführung vom 10. Mai 2024
Ausstellung: Hilft ein mysteriöser Titel, Menschen in eine Ausstellung zu locken? Die Antwort lautet: ja. So betrachtet hat das Mitte Museum etwas richtig gemacht: „Der Glaube fährt mit der Straßenbahn“ lautet der Titel einer Sonderausstellung, die vom 31. Mai bis 28. Juli zu sehen ist. „Sowohl religiöse als auch säkulare normative Praktiken, die das öffentliche und private Leben strukturieren und regulieren, erfordern den Einsatz bestimmter Gegenstände“, erklärt das Museum. Und klar: Einige dieser Gegenstände werden im Museum gezeigt. Es geht dabei unter anderem ums Essen, um die Kindererziehung und um Mode. All diesen Dingen sei eins gemein: „Sie zeugen davon, dass Regeln und Normen, die die Freiheit des Individuums einschränken, in allen Gesellschaften existieren, zugleich allerdings permanent infrage gestellt, neu verhandelt und verändert werden.“ Mitte Museum, Pankstraße 47, 13357 Berlin, der Eintritt ist frei. Weitere Infos: www.mittemuseum.de
Musik: Jung und Lust, selbst Musik zu machen, mit anderen gemeinsam an Beats und Bassläufen zu basteln? Wer diese Frage mit ja beantwortet, der sollte sich zur „Electronic Music Jam“ in der Bezirkszentralbibliothek Pablo Neruda in Friedrichshain-Kreuzberg anmelden. Als Instrumente werden der Musik-Laptop und die iPads der Bibliothek genutzt. Es können auch eigene, elektronische Instrumente mitgebracht werden.
Die Jam steigt am Mittwoch, 15. Mai, 18.30 bis 20.30 Uhr. Bezirkszentralbibliothek Pablo Neruda, Musikraum, Frankfurter Allee 14A, 10247 Berlin. Der Eintritt ist frei, Anmeldung unter pretix.eu/bibxhain/jam
Konzert: Kann Musik ansteckend sein? Bei Cliff Stevens war das so. „Clapton jammte nur eine Nacht und ich war hin und weg“, sagt er über ein Konzert, das er 1968 in seiner Heimatstadt Montreal besucht hat. Inzwischen ist Cliff Stevens ein preisgekrönter Blues-Gitarrist, der im Stil von Eric Clapton, Freddie King und Stevie Ray Vaughan spielt.
Am 18. Mai tut er das in der Kiste in Hellersorf. Die Kiste, Heidenauer Straße 10, 12627 Berlin, Tickets gibt es für 20 Euro. Info: www.kiste.net
Film: Kann Australien genug sein? Nein, haben die Macherinnen und Macher des „Xposed Queer Film Festival“ entschieden. Das Festival wurde ins Leben gerufen, um preisgekrönte queere Kurzfilme aus Australien einem internationalen Publikum zu präsentieren. Mittlerweile hat sich der Blickwinkel erweitert: Die Veranstalter stellten in den letzten Jahren auch Filme aus Kanada, Korea, der Türkei, Spanien und dem Nahen Osten vor. Gezeigt werden neben aktuellen Filmen auch Klassiker.
Das internationale Filmfestival findet in diesem Jahr zum 18. Mal in verschiedenen Berliner Kinos statt – vom 30. Mai bis 2. Juni. Info: xposedfilmfestival.com Martin Rolshausen