BFC verliert Topspiel
Am 32. Spieltag der Regionalliga Nordost stand die Partie des BFC Dynamo gegen Tabellenführer Energie Cottbus im Mittelpunkt des Interesses. Durch die „Ergebniskrise“ der Berliner in den Wochen zuvor lagen die Lausitzer allerdings drei Runden vor Ende bereits mit sieben Punkten voraus. Der BFC verlor dann nach einer 20-minütigen Spielunterbrechung wegen des Abbrennens von Pyrotechnik am Ende mit 0:2 – und konnte somit weder seine theoretische Chance wahren, noch dem Greifswalder FC (4:2-Sieg gegen Zwickau) Schützenhilfe im Aufstiegsrennen leisten. Bereits in der Woche vor dem Spiel hatte der Verein vermeldet, dass die Zusammenarbeit mit Trainer Dirk Kunert über das Saisonende hinaus nicht verlängert wird. Viktoria Berlin setzte dazu seinen starken Trend beim 2:0 gegen Chemnitz fort (Tore: Skakun, Baca), auch Hertha BSC II feierte gegen Rot-Weiß Erfurt einen Dreier (Tor: Ben-Hatira). Zwei Elfmetertore von Cigerci reichten außerdem der VSG Altglienicke zu einem Punktgewinn in Jena, während der Tabellenletzte Berliner AK beim 0:3 in Babelsberg leer ausging.
Makkabi wieder im Finale
Titelverteidiger TuS Makkabi hat sich erneut für das Endspiel im Berliner Landespokal qualifiziert. Im Halbfinale vergangene Woche gelang in einer Neuauflage des Endspiels vom vergangenen Jahr ein Sieg beim Ligakonkurrenten SV Sparta. Vor über 1.000 Zahlenden auf dem Sportplatz an der Lichtenberger Fischerstraße setzte sich das Team von Trainer Sandhowe 3:1 durch. Makkabis Führung durch Özcin nach torlosem erstem Durchgang konnte Saberdest dabei kurz darauf noch ausgleichen – die Gäste sorgten dann aber dank Matkovic und Conteh binnen drei Minuten für die Vorentscheidung. Favorit im Finale ist Regionalligist Viktoria Berlin, der sich im zweiten Vorschlussrundenspiel gegen Lichtenberg 47 (NOFV-Oberliga Nord) mit 1:0 durchsetzte. Der entscheidende Treffer gelang Dehl erst in der Verlängerung. Das Finale findet am 25. Mai in Lichtenberg statt, aber ohne einen Verein aus dem Bezirk. Durch den Umbau des Mommsenstadions wird das Pokalendspiel diesmal im Hans-Zoschke-Stadion ausgetragen – der Heimstätte der 47er.
Otto Höhne verstorben
Der Hauptstadtfußball trauert um Otto Höhne – der Ehrenpräsident des Berliner Fußball-Verbands (BFV) starb Ende April im Alter von 97 Jahren. „Otto Höhne ist wie kaum ein anderer Mensch mit dem Berliner Fußball verbunden. Fast sein ganzes Leben widmete er der Leidenschaft für das runde Leder, stand dabei stets für Werte wie Nahbarkeit, Authentizität und Völkerverständigung ein“, so der BFV. Schon 1947 begann er die erste Funktionärstätigkeit, war später Trainer des FC Hertha 03 und dann als dessen Präsident aktiv (1964–1984). Als „erster Mann“ im BFV führte er ab 1990 die Verbände aus Ost und West zusammen und machte sich für den Erhalt Berlins als Austragungsort des DFB-Pokalendspiels stark. Später wurde er Vizepräsident des Nordostdeutschen Fußball-Verbands (NOFV) sowie Mitglied im DFB-Vorstand – beide Organisationen ernannten ihn nach seinem Ausscheiden zum Ehrenmitglied. Dazu erhielt Otto Höhne zahlreiche Auszeichnungen, allen voran das Große Bundesverdienstkreuz im Jahr 2006.

Oberliga
Hertha 03 „hamstert“
In der NOFV-Oberliga stand anlässlich der 26. Runde eine kleine Vorentscheidung im Aufstiegsrennen bevor – denn der Tabellenzweite SV Lichtenberg 47 war spielfrei, während sich Spitzenreiter Hertha 03 bei einem Sieg auf fünf Punkte hätte absetzen können. Doch so weit sollte es nicht kommen: Zwar brachte Didoss die Zehlendorfer gegen Makkabi in Führung, doch den Gästen gelang durch Häußler nach der Pause der Treffer zum 1:1-Endstand. Dem SV Sparta ist dazu nach dem 3:1 beim RSV Eintracht (Tore: Nikol, Durmus, Touré) Platz drei kaum noch zu nehmen. Ein Trio – Tennis Borussia (1:1 in Wismar, Tor: Heydemann), der SC Staaken (1:1 in Schwerin, Tor: Gakpeto) und Eintracht Mahlsdorf (2:2 in Rathenow, Tore: Stettin, Stephan) – brachte von seinen Gastspielen jeweils einen Punkt mit zurück in die Hauptstadt. Dazu vermasselte der SV Tasmania sein erstes Heimspiel unter Flutlicht – gegen die TSG Neustrelitz musste man beim 0:2 mit einsetzendem Regen nach der Pause die entscheidenden Treffer schlucken.
FCH holt Collmann
Der FC Homburg hat Jacob Collmann als ersten Neuzugang für die nächste Saison verpflichtet. Wie der Verein mitteilte, werde der Stürmer vom Oberligisten 1. FC Kaiserslautern II wechseln. Bei den Grün-Weißen erhalte der 22-Jährige einen Zweijahresvertrag. In der Saison 2022/23 war Collmann Torschützenkönig in der Saarlandliga. Beim FCK II absolvierte er bisher 31 Oberliga-Spiele. Dabei erzielte er 19 Tore und legte 10 Treffer vor. „Jacob hat in den letzten beiden Jahren in der Saarlandliga und der Oberliga seine Torgefährlichkeit unter Beweis gestellt. Nun hat er hier bei uns die Chance, sich in der nächsthöheren Liga zu zeigen“, sagte FCH-Cheftrainer Danny Schwarz. Collmann freut sich auf die neue Herausforderung: „In der Zukunft möchte ich der Mannschaft bestmöglich helfen und einen erfolgreichen Fußball spielen.“ Weniger erfolgreich verlief das vorletzte Heimspiel des Regionalligisten, der mit 1:2 der zweiten Mannschaft des FSV Mainz 05 unterlag. Die Gäste kamen nach einem Doppelschlag in der 68. und 80. Minute zur 2:0-Führung. Angelos Stavridis konnte acht Minuten vor dem Ende lediglich den Anschlusstreffer erzielen.
Ulm am Ziel

Nach dem 2:0 am vergangenen Samstag gegen den FC Viktoria Köln ist dem Drittliga-Spitzenreiter SSV Ulm der Durchmarsch von der Regionalliga in die zweite Liga zwei Spieltage vor dem Saisonende nicht mehr zu nehmen. Ende der 1990er-Jahre gelang Ulm unter den Trainern Ralf Rangnick und Martin Andermatt bereits der Durchmarsch aus der Drittklassigkeit bis in die Bundesliga – um nach einer Insolvenz im Jahr 2001 bis in die fünfte Liga abzustürzen. Bis 2014 folgten zwei weitere Insolvenzen. Für den Ulmer Trainer Thomas Wörle, der mit den Frauen des FC Bayern München 2015 und 2016 deutscher Meister war, ist der erneute Aufstieg der bisher größte Erfolg seiner Karriere als Coach im Männer-Fußball. Im veralteten Donaustadion können die Ulmer ihre Heimspiele in der kommenden Zweitliga-Saison wie auch bisher schon in der dritten Liga erst einmal nur mit einer Ausnahmegenehmigung austragen. Daher soll die Spielstätte nun mit Kosten von möglicherweise rund zehn Millionen Euro modernisiert werden.

Bayern München in der zweiten Hauptrunde - Foto: picture alliance / dpa
Lesestoff
Eine unglaubliche Reise
Es ist das Tagebuch einer außergewöhnlichen, eigentlich unglaublichen Reise: Die Fußballer des 1. FC Saarbrücken haben in dieser Saison Pokal-Geschichte geschrieben – mal wieder. Zum zweiten Mal in Folge erreichte der Drittligist das Halbfinale im DFB-Pokal. Eine unfassbare Geschichte, die es mehr als verdient hat, sowohl für das Jetzt und Hier als auch für die Nachwelt festgehalten zu werden – und genau das ist geschehen. Thorsten Klein, ehemaliger Regierungssprecher des Saarlandes, Gründer, Kommunikationsexperte und enthusiastischer FCS-Fan, bekam mit seinem zehnjährigen Sohn Jannis Liam Hoffmann im wohl größten aller besonderen Pokalmomente den entscheidenden Anstoß dazu. „Ich wollte meinem Sohn Jannis klarmachen, was er hier erlebt hat – in dieser 96. Minute“, erklärt Klein, warum er mit dem arrivierten Journalisten Oliver Wurm das Magazin „Mehr als ein Spiel“ geschaffen hat, das die unwirkliche Saarbrücker Pokalreise detailliert und unterhaltsam rekapituliert. All die besonderen Geschichten, die sich rund um die Sensationen des FCS aufgetan haben, wurden in „Mehr als ein Spiel“ zusammengetragen. Emotionale Bilder, alle Daten und Fakten, die besten Zitate, dazu Einschätzungen saarländischer Sportjournalisten – und vieles mehr. Das Magazin kostet zehn Euro und ist über den Webshop des 1. FC Saarbrücken, an allen Kiosken und Verkaufsstellen in Saarbrücken und im ganzen Saarland sowie über den Hamburger Fußballgold-Verlag erhältlich.