Hebbel-Theater
Vanackere bleibt Intendantin
Seit 2012 hat Annemie Vanackere die künstlerische Leitung und Geschäftsführung der landeseigenen Hebbel-Theater Berlin-GmbH inne. In dieser Zeit habe sie das Hebbel am Ufer (HAU) sowohl als Ankerinstitution für in Berlin lebende und arbeitende Künstlerinnen und Künstler als auch als Produktions- und Aufführungsort für internationale Entwicklungen „erfolgreich positioniert“, findet die Staatssekretärin für Kultur und Aufsichtsratsvorsitzende der Hebbel-Theater Berlin GmbH, Sarah Wedl-Wilson. In den letzten Jahren habe Vanackere zudem die Entwicklung digitaler Formate im Bereich Performing Arts mit der virtuellen Spielstätte HAU 4 „wegweisend vorangetrieben“. Deshalb wurde ihr Vertrag nun bis 2028 verlängert. „Als Ort für die Freie Szene ist das HAU essenziell für Berlin. Annemie Vanackere ist sehr erfolgreich dabei, einen kreativen Kontext zu schaffen für Berliner Künstlerinnen und Künstler und die Vernetzung mit der internationalen Szene“, sagt die Staatsekretärin. Es geht nun auch weiter darum, „die Potenziale für die künstlerischen Manöver für die digitale Gegenwart anzuerkennen und anzusprechen“, kündigt Annemie Vanackere an. Das Hebbel am Ufer sei „ein Ort, der dazu einlädt, ins Risiko zu gehen, vor allem in das Risiko, die eigene Meinung und Weltsicht durch Austausch mit anderen zu verändern. Und das mit Spaß und Freude“, sagt sie.
Große Orchester in Spandau
Am 31. Mai startet die Saison in der Freilichtbühne an der Zitadelle Spandau. Ein musikalischer Höhepunkt ist das Konzert des Kammerorchesters der Deutschen Oper Berlin am 9. Juni. Neben Vivaldis „Sommer“ aus den „Vier Jahreszeiten“ und einem Vivaldi-Fagottkonzert erklingen dabei Stücke von Pergolesi, Stamitz und Haydn. Ebenfalls mit sinfonischem Klang bietet das Deutsche Filmorchester Babelsberg nach dem großen Zuspruch im letzten Sommer und auf vielfachen Publikumswusch am 14. August ein schwungvolles Programm aus Melodien zu Meilensteinen der Filmgeschichte. Unter anderem werden die Soundtracks aus „Der Pate“, „Piraten der Karibik“, „Jurassic Park“, „Indiana Jones“, „James Bond“, „Harry Potter“ und „E.T.“ gespielt. Daneben gestalten einige regionale Coverbands das Sommerprogramm. Die Sonntagvormittage der Saison gehören wie in den Jahren zuvor den lokalen Orchestern, Ensembles und Chören in der Reihe „Umsonst & Draußen“. Das Programmheft der Freilichtbühne ist online unter kulturhaus-spandau.de zu finden.
Kulturverführung vom 17. Mai 2024
Theater: Wer mit seinen Kindern oder Enkeln lachen und auf eine wilde, ziemlich irre Reise gehen möchte, dem sei „Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“ ans Herz gelegt. Michael Endes „rasantes Abenteuer über die Rettung der Welt in allerletzter Sekunde und die Überzeugung, dass es nie zu spät ist, für das Richtige zu kämpfen“, wird im Theater an der Parkaue gespielt. Aufführungen gibt es am 23. Mai sowie am 21., 22. und 24. Juni. Das Stück eignet sich für Kinder ab sechs Jahren. Mathias Spaan hat den Kinderbuchklassiker als absurdes und spannendes Familienstück für die Bühne inszeniert. Theater an der Parkaue, Parkaue 31-33, 10367 Berlin, Tickets gibt es zum Preis von 3 bis 13 Euro. Info: www.parkaue.de
Lesung: Ein Taxifahrer, ein Drogendealer, eine Fahrradkurierin, eine Notfallsanitäterin, eine Späti-Besitzerin, eine Polizistin, ein Hostel-Vizechef, eine Pfandsammlerin, ein Türsteher – auf den ersten Blick sind das Menschen, die wenig miteinander zu tun haben. Thorsten Nagelschmidt hat sie zusammengebracht – in seinem Buch „Arbeit“. In miteinander verwobenen Episoden schildert Nagelschmidt die Schicksale jener, die noch wach sind und ihren Job erledigen, während andere schlafen oder feiern. Für die „Süddeutsche Zeitung“ ist das Buch der „erste große Berlin-Roman des 21. Jahrhunderts“. Am 28. Mai liest der Autor ab 20 Uhr in der Philipp-Schaeffer-Bibliothek aus seinem Buch und redet mit dem Publikum. Jörg Sundermeier, Journalist sowie Gründer und Leiter des Verbrecher Verlags, wird den vielversprechenden Abend moderieren. Philipp-Schaeffer-Bibliothek, Brunnenstraße 181, 10119 Berlin. Der Eintritt ist frei. Anmeldung unter pretix.eu/Philipp-Schaeffer-Bibliothek/thorsten-nagelschmidt-arbeit
Ausstellung: Wer sind wir, wenn die Party vorbei ist, wenn wir aufhören, andere beeindrucken zu wollen, wir uns trauen, verletzlich zu sein und gesehen zu werden? Um diese Frage geht es in einer der beiden neuen Ausstellungen im Fotografiska-Museum. „After The Party“ heißt sie und zeigt einen Andy Warhol, der sich, wie die Kuratoren schreiben, „nach Zugehörigkeit sehnt und diesen Wunsch mit seiner Kamera festhält“. Jedes Foto erzähle von seinem Verlangen nach Nähe zu Mitfeiernden, Liebhabern und Vertrauten. Auch die zweite Ausstellung in dem spannenden Gebäude in der Oranienburger Straße stellt Fragen: Wie stark sind unsere Lebenswege von Annahmen unseres Umfeldes vorbestimmt? Was brauchen wir, um uns davon zu befreien und unseren eigenen Weg zu gehen? Darauf gibt die Fotografin Joanna Dudley eine Antwort. Sie hat sechs Mädchen zwischen sechs und 16 Jahren in tragischen Frauenrollen fotografiert. Fotografiska-Museum, Oranienburger Straße 54, 10117 Berlin, Tickets je nach Tag zwischen 14 und 16 Euro. Info: berlin.fotografiska.com Martin Rolshausen