Wer kennt es nicht: „Schlafen kannst du, wenn du tot bist!“ Das passiert dann aber allerdings schneller, als man denkt – und am Morgen findet man den emsigen Kollegen, der nur noch schnell einen Artikel fertig machen wollte, tot auf dem Schreibtisch liegend vor. So weit muss es gar nicht kommen, übermüdete Mitarbeiter sind auch schon vor dem Zusammenbruch deutlich weniger produktiv als ausgeschlafene. Aktuell schlafen 80 Prozent der Erwerbstätigen schlecht. Ihre Produktivität sinkt so fast um ein Viertel. Auch die Gesundheit leidet.
Die Gründe für Müdigkeit müssen dabei nicht in nächtlichen Exzessen liegen. Neben fehlender Nachtruhe durch ausgeprägten Partytrieb können auch Zukunftssorgen zu Schlaflosigkeit führen. Wer seine Mitarbeiter ständig mit Kündigung bedroht, treibt sie so nicht zu Höchstleistungen an, sondern erschöpft sie über die Arbeitszeit hinaus. Auch ungeeignete Arbeitsbedingungen – 36°C im Zimmer oder unzureichende Belüftung – sind schädlich, ebenso wie Meetings nach dem Mittagessen.
Die seit Corona allgegenwärtigen Videokonferenzen sind auch nicht ohne: Hier sind die Fenster geschlossen zu halten, um Nebengeräusche draußen zu halten. Das führt zwangsweise zu Müdigkeit, zumal viele Homeoffices zu klein sind: Einen Acht-Quadratmeter-Raum müsste man alle halbe Stunde komplett durchlüften.
Eine „Schlafzulage“, ein Bonus für ausgeschlafene Mitarbeiter, dürfte noch die Ausnahme darstellen, vielmehr fällt der Firmenleitung dann die mangelnde Leistung auf. Womit wir dann wieder bei der sorgenbedingten nächtlichen Schlaflosigkeit und noch größerer Müdigkeit enden. Ein Teufelskreis! Wie man aus diesem mit konstruktiven Lösungen herausfindet, davon handelt dieses Buch. Am besten liest man es dann also – genau, vor dem Einschlafen! Ob dagegen eine Schlaf-App von Nutzen ist, wie an einer Stelle vorgeschlagen, ist fraglicher – das Smartphone ist kein so guter Einschlafhelfer und kann auch im Ruhemodus den Schlaf stören.