Kind sein ist nicht leicht. Kinder sollen sich in einer Welt aus Regeln zurechtfinden, die nicht für sie gemacht sind. Da heißt es brav sein, nicht zu laut, aber auch nicht zu leise, nicht zu wild, aber auch nicht zu ängstlich. Dass das nicht immer reibungslos funktioniert, ist kein Geheimnis und führt nicht selten zu konfliktträchtigen Situationen zwischen Kindern und Erwachsenen – vor allem bei Kindern, bei denen gewisse Verhaltensweisen besonders stark ausgeprägt sind. In seinem Buch „Hoppla und Juchhu – Was mir passiert und euch nervt … für mich aber sinnvoll ist“ bringt Autor Andreas Heimer auf den Punkt, dass die Welt sich für Kinder anders anfühlen kann als für Erwachsene und dass genau das zu einem Verhalten führt, das aus Erwachsenenperspektive nicht immer nachvollziehbar ist oder als Provokation interpretiert wird.
Viele dieser Situationen zeigt der Autor übersichtlich in seinem Buch. So finden sich etwa Beschreibungen von Kindern, die sehr ungestüm sind, oder von Kindern, die oft Dinge kaputt machen. Er beschreibt Kinder, die sich nicht anfassen lassen wollen, die nicht stillsitzen, sehr risikofreudig handeln, die ständig kippeln, die klettern und springen oder sich umgekehrt lieber überall festhalten. Als solche „Hopplas“ und „Juchhus“ werden im Buch nicht nur die Verhaltensmuster aufgezählt, sondern auch erklärt. Zusätzlich finden sich Tipps, wie Erwachsene reagieren können, ohne zu schimpfen oder dem Kind das Verhalten abtrainieren zu wollen.
Als Erklärungsmodell nutzt Heimer das Konzept der Basissinne – bestehend aus dem taktilen System, dem Gleichgewichtssinn und der Tiefensensibilität – nach dem Kinder mit ihrem Verhalten entweder auf Reizsuche sind oder umgekehrt Reizvermeidung anstreben.
Auch an Kinder selbst richtet sich der Autor im Buch, es gibt neben vielen Illustrationen von Patrick Schoden auch Seiten, auf denen sie ihre „Hopplas“ und „Juchhus“ malen können. Außerdem sind alle Verhaltensweisen aus der Ich-Perspektive eines jeweiligen (fiktiven) Kindes geschrieben.