Pokalsieger Viktoria
Der favorisierte Regionalligist Viktoria Berlin hat sich im Rahmen des Finaltags der Amateure 2024 den Sieg im Berlin-Pokal und damit auch die Teilnahme am DFB-Pokal 2024/25 gesichert. Vor 2.739 Zahlenden im Lichtenberger Hans-Zoschke-Stadion gelang den „Himmelblauen“ ein 3:0-Sieg über Titelverteidiger TuS Makkabi (NOFV-Oberliga Nord), der erst durch Treffer in der zweiten Halbzeit zustande kam. Das junge Team von Trainer Keskin hatte dabei anfangs noch mit Nervosität zu kämpfen – mit zunehmender Dauer aber setzte sich Viktorias Schnelligkeit im Mittelfeld durch. Lediglich dem starken Torwart Krause war es so zu verdanken, dass die Charlottenburger zur Pause noch nicht zurücklagen. Nach dem Wechsel aber konnte Kapitän Inaler den Bann brechen (48.) und traf zu Viktorias Führung. Makkabi-Coach Sandhowe wechselte nach einer Stunde noch mal offensiv, die wenigen Chancen konnte man aber nicht nutzen – Falcaos 2:0 (79.) bedeutete dann die Vorentscheidung, ehe Damelang (87.) das Tor zum Endstand gelang (87.).
Heraf neuer BFC-Coach
Regionalligist BFC Dynamo hat in der Trainerfrage Vollzug gemeldet: In der kommenden Saison wird Andreas Heraf Nachfolger von Dirk Kunert. Der 56-jährige Österreicher war zuletzt seit Januar in seiner Heimat als „Feuerwehrmann“ bei Austria Lustenau tätig, verfehlte dort aber trotz 18 Punkten aus 15 Partien den Klassenerhalt in der Bundesliga. Zu aktiven Zeiten war sein Name eng mit Rapid Wien verbunden, wo er an fünf Titeln beteiligt war – dazu spielte er 1994/95 eine Saison für Hannover 96 (Zweite Liga – 17 Einsätze, drei Tore) und gehörte zum Kader der österreichischen Auswahl bei der WM 1998 (ohne Einsatz). Als Trainer war Heraf bereits 2021/22 in Deutschland für Türk Gücü München tätig, bevor der Drittligist Insolvenz anmelden und den Spielbetrieb beenden musste. „Wir freuen uns, mit Andreas Heraf einen Trainer gefunden zu haben, der einen großen Erfahrungsschatz und eine klare Idee besitzt mit offensiv wie defensiv klaren Strukturen“, so BFC Sportdirektor Angelo Vier.
Gewalt im Berliner Fußball
Die im Berliner Fußball-Verband (BFV) bestehende Abteilung Gesellschaftliche Verantwortung hat zum zweiten Mal ihre Statistik zu Gewaltvorfällen im Berliner Fußball vorgelegt. Demnach stellen die für die Saison 2022/23 eingegangenen 2.557 Fälle aus 1.677 Spielen knapp 500 Fälle mehr dar, als in der Vorsaison bearbeitet wurden. Verbale Gewaltvorfälle (23,19 Prozent) machen den größten Anteil aller sportgerichtlich bearbeiteten Tatbestände aus, vor Unsportlichkeiten (22,6 Prozent) und Tätlichkeiten (16,7 Prozent). Gewalthandlungen sind dabei im Berliner Fußball hauptsächlich auf die männlichen Spielbetriebsbereiche zurückzuführen (Herren, A- bis E-Junioren sowie Senioren und Altliga zusammen rund 98 Prozent). „Um langfristig eine Verbesserung der Gewaltsituation im BFV zu erwirken, ist es notwendig, dass alle Beteiligten in den Vereinen und im Verband ihre Verantwortung anerkennen und umsetzen, auch wenn dies zeit- und kraftaufwendig ist“, appellierte Abteilungsleiterin Theresa Hoffmann in diesem Zusammenhang.

Berlin-Liga
Blau-Weiß 90 steigt ab
Am drittletzten Spieltag der Berlin-Liga setzte Meister und Aufsteiger BFC Preussen seinen Siegeszug fort – beim 3:1-Erfolg in Frohnau erzielten Hartwig (2) und Breitkreuz die Tore. Das 1:0 der Füchse gegen den Berliner SC stand ganz im Zeichen des Abschieds von Kapitän Haubitz, der standesgemäß für den Treffer des Tages sorgte und damit weiter beste Chancen auf die Torjägerkanone besitzt. Der Abstiegskampf forderte wiederum vorzeitig sein zweites Opfer: Mit Blau-Weiß 90 erwischt es einen klangvollen Namen. Die Mariendorfer verloren zu Hause gegen die Spandauer Kickers 0:2 (Tore: Tastan 2), während die Konkurrenz kräftig punktete. So ließ es Hilalspor beim 7:1 gegen den bereits feststehenden Absteiger Stern Britz richtig krachen, Atici traf allein viermal. Aber auch der SV Empor (4:0 gegen Türkspor – Tore: Albrecht, Wenger, Zander, Ei gentor) und SD Croatia siegten – am 5:2 bei der VSG II hatte Dreierpacker Uzuner maßgeblichen Anteil. Nach dem 3:1 des 1. FC Wilmersdorf über den TSV Rudow trennen dazu die Plätze neun und 16 nur drei Zähler.
Cottbus holt den Pokal

Erst die Meisterschaft und der Aufstieg, jetzt auch noch der Pokalsieg: Energie Cottbus kommt aus dem Feiern dieser Tage gar nicht mehr raus. Und so wurde auch am Samstagabend beim offiziellen Empfang der Stadt einfach weiter gefeiert. Die Fans bereiteten ihren Aufstiegshelden einen tollen Empfang. Der Jubel von tausenden Fans kannte keine Grenzen, als die Mannschaft am Abend vor der Stadthalle eintraf. Viel Pyrotechnik und Feuerwerksraketen erleuchteten den Himmel, wie die „Lausitzer Rundschau“ berichtet, während die Spieler zahlreiche Autogrammwünsche erfüllten. Das Motto des Abends gab dann Jonas Hildebrandt vor, der seine Karriere beendet und Co-Trainer wird. „Lasst uns die nächsten Tage feiern, saufen und in der Dritten Liga zeigen, wer wir sind!“ Chefcoach Claus-Dieter Wollitz konnte sich da nur anschließen: „Wenn der zukünftige Co-Trainer saufen sagt, sage ich: Feuer frei, einfach saufen.“ Schon nach dem Aufstieg vor einer Woche sei drei Tage durchgefeiert worden. Erst am Donnerstag wurde wieder trainiert. „Aber nur, wer geradeaus laufen konnte“, blickte Wollitz zurück. Umso höher sei der Erfolg gegen Babelsberg einzuschätzen. „Heute haben wir unser wahres Gesicht gezeigt. Es war das beste Spiel der Saison, weil der Rucksack nicht mehr da war. Heute haben die Jungs noch einmal alles rausgehauen. Speziell nach dem 1:1-Ausgleich musste sich die Mannschaft quälen.“ Während Toptorjäger Tim Heike den Club verlässt, verkündete Präsident Sebastian Lemke eine frohe Botschaft: „Timmy Thiele hat unterschrieben und bleibt zwei weitere Jahre!“ Bis tief in die Nacht hinein wurde anschließend weiter gefeiert. Für die Mannschaft geht es indes nun nach Mallorca. Maximilian Pronichev sagte nach dem Pokalsieg: „Jetzt müssen wir erst mal die Feier in Cottbus überleben, dann irgendwie in den Flieger kommen. Und dann wird gefeiert – ein bisschen sonnen, ein bisschen trinken.“

Arminia Bielefeld
Klos verabschiedet sich
Jetzt ist endgültig Schluss: Zwei Wochen nach der offiziellen Verabschiedung im Heimspiel gegen den Halleschen FC absolvierte Fabian Klos im Westfalenpokal-Finale gegen den SC Verl sein letztes Pflichtspiel für Arminia Bielefeld. Nach 13 Jahren bei Arminia Bielefeld verließ Fabian Klos mit Tränen in den Augen und unter stehenden Ovationen des gesamten Stadions nach 90 Minuten den Platz, umarmte noch mal jeden Spieler und machte dann seine letzten Meter in Richtung Bank. „Fabi, Fabi“-Rufe schallten durch das weitere Rund, während er mit dem 19 (!) Jahre jüngeren Henrik Koch abklatschte – und damit sinnbildlich einen Generationswechsel einleitete. Als Klos direkt nach Spielende zum Interview mit der „ARD“ kam, war er immer noch sichtlich angefasst, aber auch gelöst: „Die letzten beiden Wochen mit dem Klassenerhalt und dem Pokalsieg kehren sehr viel schmerzhafte Momente ins Positive um. Das Schönste ist: Die frischesten Eindrücke bleiben.“ Er gehe daher mit einem „unfassbar guten Gefühl“ aus seiner Karriere heraus und hätte sich die letzten beiden Wochen „nicht schöner vorstellen können“, sagte der 36-Jährige. Sein Appell: „Lasst uns den Pokalsieg jetzt feiern! Jeder Einzelne der Mannschaft hat es verdient, bei den Fans auf dem Zaun zu stehen.“ Auch Klos selbst durfte natürlich noch mal zu den Fans hoch und sich ein letztes Mal feiern lassen. Während der kommenden Saison soll der zum ersten Ehrenspielführer der Vereinsgeschichte ernannte Stürmer zwar noch ein Abschiedsspiel erhalten, doch mit dem Profifußball war es das nun. Welche Profi-Spieler ihre Karriere ebenfalls beendet haben, lesen Sie auf Seite 110.
Aachen macht das Double

Mit dem Sieg im Landespokal-Finale hat sich Alemannia Aachen nicht nur für den DFB-Pokal qualifiziert, sondern sich das Double gesichert. Gefeiert wurde das am Samstag mit einer riesigen Party. Dass Aachen feiern kann, zeigte sich schon in den letzten Wochen. Zunächst ging es für die Mannschaft in einem offenen Truck – dem Prinzenwagen des Karnevalsvereins – durch die Stadt zum Rathaus, wo Tausende Fans der Mannschaft einen euphorischen Empfang bereiteten. „Dieser Verein hat ein Herz und eine Seele – und das seid Ihr“, rief Trainer Heiner Backhaus den Anhängern laut der „Aachener Zeitung“ von der Rathaustreppe zu.