Über Findel zu lächeln war einmal. Der Luxemburger Flughafen hat sich mehr als gemausert und will weiter wachsen. Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe stehen im Raum, um alles größer und moderner zu machen. Dabei ist schon in den letzten Jahren kräftig investiert worden. Wenn demnächst auch die (kostenlose) Tram direkt zum Airport fährt, lassen sich die teuren Parkhausgebühren dort noch bequemer einsparen, als es ohnehin jetzt schon möglich ist.
Die Busverbindung vom Hauptbahnhof Saarbrücken nach Luxemburg mit einem Umstieg zum Airport ist jetzt schon eine extrem günstige und stressarme Angelegenheit für Urlaubsflieger. Wozu also braucht es dann noch den Flughafen Ensheim?
Die Fläche würde sich top für Photovoltaik eignen (was sie jetzt schon tut), und mit dem eingesparten Geld könnten viele Kilometer Radwege gebaut werden. Sagt der Verkehrsclub VCD im Saarland. Und schon haben wir eine schöne Flughafen-Debatte im modischen Retro-Stil, was die Pros und Contras von Ensheim betrifft. Ich fand im Blick auf den Wirtschaftsstandort einmal den Hinweis auf Checklisten von Agenturen spannend, die auf der Suche nach möglichen Unternehmensstandorten prüfen: Flughafen vorhanden? Dann Kästchen mit „Ja“ angekreuzt. Egal, ob später im realen Leben Interessenten aus Übersee in Frankfurt landen, der Pluspunkt für den Standort steht erst mal in der Liste. Frei nach dem Motto aus der Imagekampagne: „Wer uns findet, findet uns gut.“
Nun war ja einige Zeit Ruhe in der Flughafen-Diskussion. Inzwischen zieht das Subventionsargument für den Betrieb – dank EU – nicht mehr wirklich. Dafür gibt es ein neues leidiges Argument: Wenn ich dienstlich reisen muss, wird mir im Kundencenter am Saarbrücker Hauptbahnhof freundlich, aber bestimmt empfohlen, eine Verbindung früher zu nehmen, als laut Fahrplan nötig wäre. Mindestens. Das stürzt mich zwar nicht in Sinnkrisen, aber ich frage mich dann schon nach der inneren Logik von Fahrplänen, die zu solch hilfreichen Ratschlägen führen, wenn es ums Saarland geht.
Und es wird absehbar nicht besser, im Gegenteil. Bei allem Verständnis, dass Investitionen erst mal mit zusätzlichen Unannehmlichkeiten verbunden sind. Kurzum: Wir haben andere Probleme, als jetzt den Flughafen dichtzumachen.