In der Natur gibt es immer ein Gleichgewicht. Auf jeden Schädling kommt ein Nützling. Unterstützung für den Hobbygärtner kommt in Form vieler kleiner Insekten daher. Eine Auswahl.
Regenwürmer
sind die perfekten Untermieter im Garten. Sie graben den ganzen Tag lang den Boden um, kompostieren dabei altes Laub und düngen mit ihrem nährstoffreichen Kot den Garten. Durch das stete Graben wird der Boden besser belüftet und Nährstoffe werden von unten nach oben geschichtet. Solche gut umgegrabenen Böden beugen Staunässe vor und können sogar besonders gut den Regen aufsaugen. Sie ernähren sich von Blättern, abgestorbenen Pflanzenresten und Mikroorganismen. Pro Tag vertilgen sie ungefähr die Hälfte ihres Eigengewichts. Möchte man mehr Regenwürmer im eigenen Garten, sollte man auf feuchte, nährstoffreiche Böden setzen. Arbeitet man regelmäßig Komposterde in die Gartenbeete, freut das nicht nur die Pflanzen, sondern auch die Regenwürmer.
Marienkäfer
fressen je 100 bis 150 Blattläuse pro Tag, ihre hungrigen Larven brauchen bis zur Verpuppung nochmal je 400 bis 600. So können die Nachkommen eines einzelnen Siebenpunkt-Marienkäfers während eines Sommers rund 100.000 Läuse futtern. Einige Marienkäferarten lieben zudem Mehltau. Das macht die rot-schwarzen Käfer zu einem gern gesehenen Gast im Garten. Mit naturnahen Wiesen, Wildkräutern und Heckenpflanzen lockt man die kleinen Nützlinge in den heimischen Garten. Wenn er sich im Herbst sein Winterquartier sucht, bevorzugt er Laubhaufen, altes Holz und kleine Hohlräume.
Florfliegen
stechen mit ihren grün schillernden Flügeln ins Auge. Sie lieben Blattläuse, Thripse, Spinnmilbenlarven, Schmierläuse und Blutläuse. Vor allem die Larven der Florfliegen haben einen großen Appetit auf die Schädlinge. Jedes Florfliegenweibchen legt dreimal pro Jahr rund 350 Eier. Jede geschlüpfte Larve futtert etwa 450 Blattläuse. Somit können die Nachkommen eines einzigen Florfliegenweibchens rund 500.000 Blattläuse pro Jahr vertilgen. Wer die nützliche kleine Florfliege im heimischen Garten ansiedeln möchte, muss vor allem ein Winterquartier für sie schaffen. Ab September begeben sich die Netzflügler auf die Suche, am liebsten überwintern sie in Laubhaufen.
Asseln
sind die oberirdischen Helfer bei der Zersetzung, Verwertung und Erzeugung von nährstoffreichem Kompost. Sie fördern somit die Bodenfruchtbarkeit. Sie mögen feuchte, dunkle Orte. Deshalb halten sie sich tagsüber am liebsten unter Steinplatten, verrottenden Holzstämmen oder unter Blumentöpfen auf. In der Nacht begeben sie sich auf Futtersuche und vertilgen abgestorbene Pflanzenreste.
Glühwürmchen
vertilgen im Larvenstadium, das drei Jahre dauert, am allerliebsten Schnecken. Als erwachsene Tiere hingegen haben sie keine Zeit zum Fressen, denn dieses Stadium dauert nur fünf bis zehn Tage und ist ausschließlich der Fortpflanzung gewidmet. Glühwürmchen halten sich am liebsten in der Nähe von Wasser auf, sie mögen kein direktes Sonnenlicht. Ihr bevorzugter Lebensraum sind Laubgehölze, frischer Humus und Gräser an Gehölzrändern. Wer die Schneckenfresser in den Garten locken möchte, sollte also auf Laubhaufen, einen Teich, Laubbäume und Sträucher setzen.
Ohrwürmer
zählen zu den Nützlingen mit schlechtem Ruf. Sie gehen nachts auf die Jagd und haben vor allem Appetit auf Blatt- und Blutläuse sowie die Eier von Apfelwicklern, Milben und Gespinstmotten. Sind die Sommer trocken, kann es aber auch vorkommen, dass sie sich von Knospen, Blättern sowie bereits beschädigten Früchten ernähren. Die nachtaktiven Tiere verkriechen sich tagsüber in dunklen Verstecken, wie zum Beispiel unter Blättern. Überwintern möchten sie am liebsten im Boden, unter Laubhaufen oder in hohlen Pflanzenstängeln.
Schlupfwespen
fressen am liebsten Pflanzenläuse, nämlich Blattläuse, Schildläuse und Weiße Fliegen. Aber auch Minierfliegen oder Apfelwickler. Sie parasitieren ihre Beute und halten somit deren Population im Zaum. Da sich die unscheinbaren Nützlinge im Erwachsenenalter am liebsten von Nektar ernähren, kann man sie mit einem reichhaltigen Blütenangebot in den heimischen Garten locken. Besonders Doldenblütler wie zum Beispiel Gelbe Schafgarbe oder Großer Engelwurz haben es den Insekten angetan. Altes Holz und lange Gräser dienen ihnen als Unterschlupf zum Überwintern.
Laufkäfer
sind kleine, dunkle unscheinbare Käfer, die bei Bedrohung ein übel riechendes Sekret absondern. Das macht sie nicht unbedingt zum Sympathieträger. Aber in der Nacht werden sie zu wahren Helden des Gartens: Sie vertilgen Schneckeneier, Kartoffelkäferlarven, Drahtwürmer, Läuse und Milben. Wer die kleinen Käfer mit den robusten, schnellen Beinchen im Garten ansiedeln möchte, sollte auf Wiesen, Klee, Hecken und Bodendecker setzen. Auch in Holz- oder Laubhaufen sowie Steinmauern fühlen sich die nützlichen Käfer sehr wohl. Dort können sie auch gut überwintern.
Hummeln
sind nicht nur schön anzusehen, sie sind auch ausgezeichnete Bestäuber und können zu einem reichen Obst- und Gemüseertrag beitragen. Durch ihren langen Rüssel erreichen sie auch tiefe Blüten. Sie beginnen früher als andere Bestäuber und trotzen zudem auch Schlechtwetterperioden problemlos. Anders als Honigbienen besitzen sie die Fähigkeit, ihre Körpertemperatur bei kaltem Wetter zu erhöhen. Im Frühjahr, wenn die Hummelköniginnen hungrig aus dem Winterschlaf erwachen, brauchen sie besonders viel Nahrung, um sich und auch ihr Hummelvolk zu ernähren. Daher brauchen sie frühe Blühpflanzen wie zum Beispiel Krokusse. Stimmt das Nahrungsangebot, verweilt die Hummel gerne als Dauergast im Garten. Einen Nistplatz suchen sich die Hummeln, je nach Unterart, in Böschungen, Erdwällen, Komposthaufen oder Höhlen.
Blumenwanzen
naschen zwar hin und wieder auch gerne mal Nektar, das hat ihnen auch ihren Namen eingebracht, hauptsächlich ernährt sich die kleine Wanze aber von Schädlingen. Spinnmilben, Blattläuse, Blattflöhe, Thripse und Weiße Fliegen stehen auf ihrem Speiseplan. In den Garten lockt man die kleinen Nützlinge am besten mit einen guten Winterquartier, hier bevorzugen sie Laubhaufen oder Altholz. Den Rest des Jahres verbringen sie in Bäumen und Sträuchern.
Schwebfliegen
sind bereits sehr früh im Jahr aktive und wertvolle Nützlinge im Garten. Ihre Larven ernähren sich von Blut- und Blattläusen. Erwachsene Schwebfliegen hingegen ernähren sich ausschließlich von Pollen und Nektar, sie gehören zu den wichtigsten Bestäubern. Mit einer Vielzahl blühender Pflanzen, vor allem solche mit flachen, offenen Blüten, kann man die nützlichen kleinen Insekten in den Garten locken.