Ein naturnaher Garten oder Balkon ist der ideale Lebensraum für Insekten. Die kleinen Lebewesen sind essenzieller Bestandteil unserer Nahrungskette.
Im Sommer summt und brummt es überall: Etwa 33.000 Insektenarten sind in Deutschland heimisch, darunter Ameisen, Bienen, Käfer, Schmetterlinge und Libellen. Weltweit sind es sogar mehrere Millionen. Aber nur knapp eine Million Insektenarten sind bisher wissenschaftlich beschrieben worden. Forscher gehen allerdings davon aus, dass bislang nur an der Oberfläche gekratzt wurde und nur etwa ein Drittel aller Insekten bekannt sind. Die Insekten sind damit die mit Abstand größte Tierklasse und bilden gut 70 Prozent der Tierarten weltweit.
Seit 300 Millionen Jahren tummeln sich Insekten auf unserer Erde. Sie sind das Fundament der Nahrungskette der meisten an Land lebenden Tierarten – und des Menschen. Sie setzen Nährstoffe im Boden um und machen ihn so fruchtbar. Sie bestäuben unsere Nutzpflanzen, fressen Schädlinge, reinigen und lockern den Boden. 84 Prozent aller Nutzpflanzen in Deutschland sind von Insekten abhängig. Durch ihre Bestäubung steigern sie die Qualität und Haltbarkeit von beispielsweise Früchten und Heilpflanzen. Damit sind sie ein essenzieller Baustein unseres Lebens und unserer Gesundheit.
Massensterben der Insekten
Doch die Welt wird zunehmend lebensfeindlich für unsere kleinen Mitbewohner. Seit Jahrzehnten schreitet das Massensterben der Insekten voran. Schuld daran ist nicht zuletzt der Mensch, der beispielsweise mit Monokulturen in der Landwirtschaft und Lichtverschmutzung den kleinen Tieren das Leben erschwert.
Nicht nur Politik und Wirtschaft sind in der Verantwortung, unseren Planeten wieder lebensfähig für die kleinen Nützlinge zu machen, sondern jeder Einzelne von uns kann etwas tun. Der wichtigste Punkt dabei ist es, wertvolle Lebensräume zu schaffen: Naturnahe Gärten und Balkone können dazu beitragen, das Überleben der Insekten zu sichern. Eigentlich ist das ein recht einfaches Unterfangen, denn weniger ist dabei mehr: weniger Pflege, mehr Wildheit.