Achim Gruber (58)
Tierpathologe | Berlin-Zehlendorf
Die Obduktion von „Bulette“ gehörte zu seinen ersten Aufgaben am Institut für Tierpathologie der Freien Universität Berlin (FU), dessen Leiter er seit 2004 ist. Den wuchtigen Schädel der berühmten Berliner Flusspferd-Dame holt er gerne für Fototermine aus dem Keller. Schon mehr als 10.000 Tiere hat er, unterstützt von seinem Team, unter dem Messer gehabt. Von der Maus bis zum Elefanten. Darunter auch „Prominente“ wie Eisbär Knut.
Bei seinen Untersuchungen klärt er mysteriöse Todesursachen auf: Giftköder, Doping von Rennpferden oder neue Parasiten. Alle Obduktionsergebnisse der tierischen Patienten müssen sorgfältig dokumentiert werden im sogenannten Befundbericht. Achim Gruber, der lange in den USA an der renommierten Cornell University geforscht hat, ist selbst mit vielen Tieren aufgewachsen. Die Tradition führt er fort. Seine Familie hat natürlich einen Hund, der jüngste Sohn Leopardgeckos und im Garten leben drei Honigbienenvölker.
Der Tierfreund thematisiert Gefahren durch zunehmende Vermenschlichung von Haustieren in seinem Buch „Das Kuscheltierdrama“, das wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste stand und informiert etwa über zwischen Tier und Mensch übertragbare Krankheiten. In „Geschundene Gefährten“ über die gesundheitlichen Folgen reinrassiger Zucht. Bisweilen erlebt er auch Tier-Schicksale, die im wahrsten Sinne unter die Haut gehen, wie tätowierte Nackt-Katzen. https://www.droemer-knaur.de/buch/prof-dr-achim-gruber-geschundene-gefaehrten-9783426279083