Museen
Berliner Geheimnisse
Um „Berlin Secrets“, also Berliner Geheimnisse, dreht sich am 24. August fast alles bei der „Langen Nacht der Museen“. 75 Berliner Museen locken an diesem Tag die Besucherinnen und Besucher mit Verstecktem, Verschlossenem, fast Verlorenem und auch Verruchtem. Bei rund 750 Veranstaltungen wird es in den Berliner Museen mysteriös, gruselig und pikant. Gemälde werden auf faszinierende Weise enthüllt, umgedreht und durchleuchtet. Spektakuläre Funde im Berliner Untergrund, verborgene Türen und Fluchttunnel geben Auskunft über lang gehütete Geheimnisse. Erkenntnisreiche Momente sind garantiert, wenn Radiocodes entschlüsselt und zerrissene Akten analysiert werden. Neu dabei sind in diesem Jahr unter anderem die Fotografiska, der „freiraum für fotografie“, das Mitte Museum und das Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt. Ab 23 Uhr können sich Besucherinnen und Besucher auf besondere Veranstaltungen freuen. So sorgen zum Beispiel eine musikalische Performance in einer Hörsaalruine oder eine Krimilesung mit den „Mörderischen Schwestern“ für Spannung. Anschließend kann bei einer Salsa-Party oder einem „Voguing Ball“ getanzt werden. Shuttle-Busse bringen Neugierige zu Museen in Charlottenburg, nördliche Mitte und Prenzlauer Berg, Lichtenberg und Tempelhof-Schöneberg. Auf zwei Strecken fahren historische Busse der BVG. Der Shuttle im Norden eignet sich vor allem für Familien, die Kindermuseen sowie das Museum für Naturkunde ansteuern wollen.
Weitere Informationen: www.langenachtdermuseen.berlin
Gedenktafel für Louis Brody
Louis Brody, 1892 geboren als Ludwig M’Bebe M’Pessa Akwa in der kamerunischen Küstenstadt Douala, kam Anfang des 20. Jahrhunderts nach Berlin. 1915 war Brody in seiner ersten Rolle in Joe Mays Kriminalfilm „Das Gesetz der Mine“ zu sehen und markierte damit den Auftakt einer bewegten Künstlerkarriere, in der er an über 80 Filmen mitwirkte. Die Machtübergabe an die Nationalsozialisten tat Brodys Filmkarriere zwar keinen wesentlichen Abbruch – in mindestens 23 Filmen stand er zwischen 1933 und 1945 vor der Kamera. Das NS-Kino zwang Brody allerdings in Rollen, die ein kolonialisiertes, domestiziertes und einfältiges Afrika entwarfen, was die eigene Überlegenheit betonen sollte. Er setzte seine Karriere unter anderem bei der Defa fort. Gleichzeitig verdiente er seinen Lebensunterhalt als Zirkus-Artist und Jazz-Musiker. Am 11. Februar 1951 starb Louis Brody mit 58 Jahren. An seinem ehemaligen Wohnort in der Kurfürstenstraße 40 in Tiergarten hat der Berliner Senat nun eine Gedenktafel angebracht, die an den Künstler erinnert.
Kulturverführung vom 2. August 2024
Tanz: Musik kann man nicht sehen? „Aber sicher doch!“, behauptet das Team von Feld, dem Theater für junges Publikum. Wer es nicht glaubt, sollte zum „Ich tanze was, was du nicht siehst“-Schnupperkurs des Theaters am 27. August gehen. Bedingung: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen zwischen sieben und zwölf Jahre alt sein. Jan Kress (taub) und Charlotte Bartesch (hörend) laden taube und hörende Kinder dazu ein, eine Antwort auf die Frage zu finden: Wie können wir Musik sichtbar machen? Mit Sand, Alufolie, Schwämmen, Stiften, Papier und vielem mehr experimentieren alle zusammen zu der Frage: Was brauche ich zum Tanzen? Wem der Schnupperkurs Lust auf mehr gemacht hat, der kann dann in den Herbstferien im Oktober eine ganze Woche mit anderen Kindern tanzen. Feld – Theater für junges Publikum, Gleditschstraße 5, 10781 Berlin, Der Kurs ist kostenlos. Anmeldung unter: tickets@jungesfeld.de Informationen: www.jungesfeld.de
Lesung: Am Gedenkstein für Sinti und Roma auf dem Marzahner Parkfriedhof wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Ihr Körper und die Gedenkstätte sind mit Farbe beschmiert. Schnell kommt heraus, dass es sich bei der Toten um Marija Subotić handelt, eine stadtbekannte Roma-Aktivistin und Politikerin der Linkspartei. So beginnt die Geschichte, aus der Frank Goyke am 22. August, ab 19 Uhr in der Artothek der Bibliothek Marzahn-Hellersdorf liest. „Saat der Wut“ heißt der Krimi des 1961 in Rostock und in Berlin lebenden Schriftstellers und Theaterwissenschaftlers. Die Geschichte führt zunächst in die rechtsextreme Szene, aber es ist wie so oft im Leben nichts so, wie es scheint. Bezirkszentralbibliothek „Mark Twain“, Marzahner Promenade 55, 12679 Berlin, der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist erbeten unter Telefon (030) 54 70 41 42 oder per E-Mail an ines.bartel@ba-mh.berlin.de
Ausstellung: „By Way of Water“ („Auf dem Wege des Wassers“) ist der Titel einer Ausstellung, die bis zum 13. Oktober im Bärenzwinger Berlin zu sehen ist. Sie erforscht, „wie das Element Wasser sich als soziales, politisches und künstlerisches Medium in urbane Räume einbringt, diese umschreibt und wie es diese prägt und verändert“, erklären die Kuratorinnen Annika Reketat und Cleo Wächter. Und: „Inspiriert von sogenannten Konfluenzen – jenen Stellen, an denen zwei Gewässer zusammenströmen – verflüssigen die Kunstwerke sinnbildlich starre Trennlinien und Kategorisierungen von Sprache und Text in diesem Prozess.“ Zu sehen sind Werke von Mirja Busch, Thesea Rigou Efstathopoulos, Anton Filatov, Sanne Vaassen, Claire Waffel und dem U8-Kollektiv (Laurence Ermacova und Neïtah Janzing) mit Rabab Haidar. Bärenzwinger Berlin, Rungestraße 30, 10179 Berlin, geöffnet: Di. bis So., 11 – 19 Uhr, Eintritt frei. Weitere Informationen: www.baerenzwinger.berlin Martin Rolshausen