Früher wurde wie verrückt gepudert, für einen möglichst ebenmäßigen, matten Teint. Das wirkt stumpf und macht alt. Heute hingegen wird gepflegt, denn ebenmäßig soll der Teint immer noch sein, aber strahlen. Wie bekommt man diesen sagenumwobenen Glow?
Viele wissen es. Aber nun mal nicht alle. Also habe ich neulich versucht, meinem Chef zu erklären, was ein sogenannter Glow ist. Dabei ging es nicht um die wortwörtliche Übersetzung dieses Wortes, denn dem Englischen ist er durchaus mächtig. Sondern darum, was ein Glow in Bezug auf das Hautbild ist, was es mit diesem Strahlen genau auf sich hat.
Vereinfacht zusammengefasst setzt ein Glow-Teint drei Dinge voraus: eine pralle, gut durchfeuchtete und durchblutete Haut, die dadurch leuchtet, dass abgestorbene Hautschüppchen entfernt wurden und die gereinigte Haut durch eine entsprechende Feuchtigkeitspflege strahlen kann.
Wie bekommt man so einen schimmernden Teint? Im Alltag dadurch, dass man etwa einmal die Woche ein Enzym- oder Fruchtsäurepeeling macht und stets Feuchtigkeitspflege in Form von Seren und Cremes aufträgt, die beispielsweise Hyaluron, Glycerin oder Urea enthalten. „Diese Wirkstoffe sind alle gut verträglich und sorgen für Feuchtigkeit, die von der Haut aufgenommen und gespeichert werden kann“, weiß Expertin Annemarie Hanz. Darüber hinaus empfiehlt die Kosmetikerin aber auch alle sechs bis acht Wochen eine Extraportion Pflege in Form einer Gesichtsbehandlung. Also haben wir eine neue Behandlung, die sogenannte „Glow-Gesichtsbehandlung“ getestet. Die gibt es bei ganz vielen Kosmetikinstituten in jeder größeren Stadt. Ein Blick ins Internet beziehungsweise die Websites verschiedener Kosmetiker oder Kosmetikerinnen lohnt. Sogenannte Aqua- oder Hydrafacials haben ein vergleichbares Ziel. In Saarbrücken haben wir „The Spa“ rausgepickt, denn die Behandlung ist noch relativ neu. Mal schauen, was sie kann.
Ich finde mich auf der Behandlungsliege umwickelt und eingekuschelt in Handtücher wieder und dann geht es auch schon los. „Ich beginne mit der Reinigung mit einer milden Reinigungsmilch“, erklärt die Kosmetikerin. Es folgt ein Toner. Im nächsten Schritt wird die Haut mit einem Enzympeeling auf die folgenden Schritte vorbereitet. Das Peeling sorgt dafür, dass die Haut aufnahmefähiger wird, indem es sie von Talgablagerungen und abgestorbenen Hautschüppchen befreit. Danach kann die Haut sozusagen durch- beziehungsweise aufatmen.
Individuelle Einwirkzeiten
Der nächste Behandlungsschritt hat es in sich. Nun trägt Annemarie Hanz die Durchblutungsmaske auf. Die sorgt dafür – wie der Name schon sagt – dass die Durchblutung mächtig angekurbelt wird. Zimtrindenöl heizt der Haut im wahrsten Sinne des Wortes ein. „Wie lange diese Maske auf der Haut bleibt, entscheide ich individuell und schaue, wie schnell die Haut einer Kundin oder eines Kunden darauf reagiert.“ Es kribbelt und wird warm. Bei mir sind es knapp zehn Minuten, bis der Teint mit einer leichten Rötung zeigt, dass die Mission erfüllt ist und die Durchblutung ordentlich angekurbelt wurde.
Durch die entstandene Wärme sind die Poren geöffnet, was eine anschließende Ausreinigung deutlich erleichtert. Auf gut Deutsch: es wird ein bisschen gequetscht, die Poren werden einmal mehr gereinigt. Schließlich wollen wir ja Ebenmäßigkeit statt unreiner Haut.
Wegen der Rötung braucht man sich übrigens keine Sorgen machen, denn die verschwindet recht schnell wieder. Noch während meine Augenbrauen wieder in Form gezupft werden, verflüchtigt sie sich. Im weiteren Schritt hilft dabei auch eine beruhigende und feuchtigkeitsspendende Maske, die angenehm kühlt. Meine Haut saugt sie regelrecht auf, während ich zehn Minuten ruhen darf. Dann folgt eine Gesichtsmassage, bei der Hanz sanft ein auf meine Haut abgestimmtes Serum aufträgt. Ich bekomme eines mit Hyaluronsäure, das noch mehr Feuchtigkeit spendet. Wer einen schönen Glow möchte, kann davon gar nicht genug bekommen. Zu guter Letzt wird noch eine leichte Abschlusspflege aufgetragen. Und dann darf ich das Ergebnis im Spiegel betrachten. Obwohl ich aufgrund unzähliger Sommersprossen ein eher unruhiges Hautbild habe, ist er nicht zu übersehen: mein Glow. Die Haut strahlt wirklich, sieht erfrischt, prall und jugendlich aus.
Apropos jugendlich. Ich möchte noch wissen, für welches Alter eine solche Behandlung geeignet ist? „Eigentlich für alle ab 25. Nach oben gibt es keine Grenze“, sagt die Expertin. Diese Anwendung hat auch schon einen Anti-Aging-Effekt. „Viele gönnen sie sich beispielsweise vor besonderen Anlässen, einem tollen Event, der Hochzeit oder so.“ Das kommt mir gerade recht – heute Abend habe ich noch etwas vor.
Abschließend kann ich sagen: Ich habe mich in „The Spa“ bestens aufgehoben gefühlt und würde jederzeit wiederkommen. Der nächste Besuch ist schon geplant, denn eines ist klar: Ob Mann, Frau oder Divers – ein bisschen Wellness, Beauty oder Me-Time sollte sich jeder gönnen, denn das tut der Haut und dem Geist gut. Darum habe ich direkt einen Gutschein für eine liebe Freundin mitgenommen.