Förderung
Breitenkultur stärken
Zur Professionalisierung der Verbände der Breitenkultur vergibt das Ministerium für Bildung und Kultur Fördermittel in Höhe von insgesamt 132.400 Euro. Die Breitenkultur im Saarland bereichert das kulturelle Erbe auf vielfältige Weise. Sie vereint Menschen aus unterschiedlichen Lebensbereichen, die die Liebe zur gemeinsam Kunst und Kultur vereint. Ob im Theater- oder Musikverein oder beim traditioneller Tanz – die Breitenkultur im Saarland bietet ein weites Spektrum an Aktivitäten, die die lokale Identität stärken und das kulturelle Erbe bewahren. Erstmals erhält 2024 auch der Saarländische Chorverband (SCV) Fördermittel zur teilweisen Mitfinanzierung einer Stelle für eine Geschäftsführerin oder einen Geschäftsführer. Kulturministerin Christine Streichert-Clivot: „Das Schöne an unserer Breitenkultur ist ihre Fähigkeit, Herzen zu berühren und Menschen zu verbinden. Man spürt die Leidenschaft und das Engagement aller Beteiligten. Hier wird nicht nur Kunst geschaffen, sondern auch Gemeinschaft erlebt.“ Zusätzlich haben auch der Verband Saarländischer Karnevalsvereine, der Bund Saarländischer Musikvereine, der Verband Saarländischer Amateurtheater, der Bund für Zupf- und Volksmusik Saar und der Saarländische Volkstanz-und Trachtenverband finanzielle Förderungen erhalten.
Mehr Komponistinnen
Der Liederabend „Vergessene Komponistinnen - (Un)erhört weiblich“ stellt das Schaffen von vier Komponistinnen in den Mittelpunkt. Seit Jahrzehnten verändert sich die Konzertlandschaft kaum, die meisten Programme beinhalten nur Stücke männlicher Komponisten. Auch im Musikstudium und -unterricht wird das Schaffen von Komponistinnen kaum behandelt. Lana Hartmann (Sopran) und Alexander Baier (Klavier) wollen das ändern und werden daher am 23. August, 20 Uhr, im Saarbrücker Rathausfestsaal Werke von Fanny Hensel (Komponistin, Dirigentin, Pianistin, Schwester von Felix Mendelssohn Bartholdy), Nadia Boulanger (eine der berühmtesten Kompositionslehrerinnen des 20. Jahrhunderts und erste Dirigentin eines großen Symphonieorchesters), von Florence Price (die erste Afro-Amerikanerin, deren Komposition von einem der großen Symphonieorchestern uraufgeführt wurde) und Emilie Mayer (eine der bedeutendsten Komponistinnen des 19. Jahrhunderts mit einem umfangreichen Lebenswerk) vortragen.
Kulturverführung vom 16. August 2024
Musik: Der Titel ist Humbug, die Musik nicht: „Blue Music For A Blue Planet“. Ich frage mich, wie sich das im Klang bemerkbar macht. Ein Marketingeinfall? Engagement und Moral scheinen viele Künstler bezeugen zu wollen, mittlerweile erscheint die Attitüde zwanghaft. Egal. Der Gitarrist Ro Gebhardt spielt beim Festival, das er im Theater im Viertel organisiert – bei schönem Wetter Openair im Hinterhof. Gebhardt beherrscht sein Instrument aufs Eindrucksvollste und ist zudem Komponist und Arrangeur. Über die Namensgebung der Vorgruppe „Young Lioness“ darf man bei der Besetzung – Maria Tapia und Angelina Scheuer (Gesang) und den Musikern Tristan Schmidt sowie Armindo Ribeiro – spekulieren, muss man aber nicht. Und: Werden wir Vater und Sohn gemeinsam spielen hören? Ja, Alec Gebhardt spielt mit! „Blue Music For A Blue Planet – Festival 2024“ mit „Ro Gebhardt & the Nu’s“ meet the „European Jazz Organ Trio“ und „Young Lioness“, ab 16 Uhr, Reservierung: Theater im Viertel-Studiotheater e. V. Landwehrplatz 2, 66111 Saarbrücken, +49(681)9679353, www.dastiv.de
Openair-Kino: Ferris will statt in die Schule mit Ferarri und Freunden nach Chicago. Könnte lustig werden… „Ferris macht blau“, USA 1986, 103 Min, FSK: ab 12 Jahre, Freitag, 23. August, 22 Uhr, Eintritt: 10 Euro, bei Schlechtwetter im Saal, Filmhaus, Mainzerstraße 8, 66111 Saarbrücken, www.filmhaus.saarbruecken.de
Ausstellung: „Folgen Sie dem grünen Blattsymbol“, heißt die Devise für Interessierte, die im Wald der Kunst nachspüren, beziehungsweise diese finden möchten. Künstler, die rund um den Wald bei Von der Heydt wohnen, machen die Umgebung zur Openair-Galerie. Beim Lesen der Website habe ich aufgestöhnt: Man möchte den Wald „als Kulisse für eine Veranstaltung nutzen“. Bloß das nicht! Die Natur ist echt und keine „Kulisse“ zur menschlichen Selbstverwirklichung, außerdem: Die Natur braucht den Menschen nicht. Ich bin dafür bekannt, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Manch einer liest womöglich gerade deshalb diese Kolumne. Wer dem grünen Blattsymbol folgt wird Malereien, Zeichnungen, Waldgesänge und Waldlesungen, Siebdruckarbeiten, Körperkunst, digitale Collagen, Fotografien und Installationen entdecken. „Kunst im Wald“, Samstag, 31. August und Sonntag 1. September, 11 bis 19 Uhr, Wald zwischen Siedlung Von der Heydt und Bahnhof Von der Heydt, www.mmarcu.de/kiw/htmls/KunstImWald.html
Musik: Unter Kastanien Musik lauschen? Ja! Die in Paris lebende Sängerin Lise Martin tritt mit Gitarrist Daniel Misrahi unter Bäumen auf. „Musik unter Kastanien – Lise Martin“, Sonntag, 25. August, 19 Uhr, Eintritt frei, Rechtsschutzsaal Bildstock, Hofstraße 49, 66299 Friedrichsthal, www.rechtschutzsaal.de Michaela Auinger