Landesarchiv
Neuer Chef setzt auf Digitales
Sven Kriese ist neuer Direktor des Landesarchivs Berlin. Der Historiker und Archivar arbeitete zuvor seit 2004 am Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, zunächst als Referatsleiter. Ab 2016 war er Vertreter der Direktorin. Nun tritt er die Nachfolge von Uwe Schaper an, der 19 Jahre an der Spitze des Landesarchivs stand und nun in den Ruhestand geht. „Archive verbinden die Vergangenheit mit der Zukunft. Vor allem aber sind sie Orte der Gegenwart. Im Landesarchiv wird aktiv die Geschichte Berlins bewahrt, beforscht und gestaltet. Wir unterstützen die Berliner Verwaltung und alle, die sich mit der Geschichte Berlins befassen“, erklärt Sven Kriese seinen Ansatz für den neuen Job. Den seit Jahren eingeschlagenen Weg wolle er im Landesarchiv weitergehen, aber nun einen Schwerpunkt auf neue digitale Angebote legen. Kultursenator Joe Chialo ist mit der Personalentscheidung zufrieden. „Unser Landesarchiv trägt eine große Verantwortung – es hält die Geschichte Berlins lebendig, die so mannigfaltig ist wie kaum eine andere“, sagt er. Sven Kriese sei dafür „ein ausgewiesener Experte“. Das Landesarchiv Berlin bewahrt als zentrales Staatsarchiv die schriftliche Überlieferung von Berliner Behörden und Einrichtungen auf. Es wurde 1827 gegründet und hat ab 1989 zahlreiche Dokumente und Fotos aus dem ehemaligen Ostteil Berlins aufgenommen und für die katalogisierten Bestände aufbereitet. Das Archiv befindet sich heute in einer denkmalgeschützten ehemaligen Waffen- und Munitionsfabrik am Eichborndamm in Borsigwalde.
Theater für junges Publikum
Das Intendanzduo Christina Schulz und Alexander Riemenschneider verlängert seine Verträge am Jungen Staatstheater Berlin um fünf Jahre bis 2031. Seit September 2021 leiten Christina Schulz und Alexander Riemenschneider das Theater an der Parkaue, eines der größten Staatstheater für junges Publikum im deutschsprachigen Raum. In dieser Zeit haben sie trotz einer umfänglichen Sanierung des Hauses bei laufendem Spielbetrieb und anfänglich unter den Bedingungen der Pandemie „das Theater erfolgreich positioniert“, teilt die Senatsverwaltung für Kultur mit. „Wir freuen uns, weiterhin das Vertrauen des Landes Berlin zu haben und gemeinsam mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch in den nächsten Jahren zu zeigen, dass das Theater für und mit jungen Menschen ein wichtiger Bestandteil Berlins ist. Das Theater an der Parkaue ist ein Ort für die Perspektiven von Kindern und Jugendlichen, hier erforschen wir künstlerisch und partizipativ die drängenden Fragen der Gegenwart und Zukunft.“
Kulturverführung vom 23. August 2024
Theater: Rico, ein Kreuzberger Junge aus der Dieffenbachstraße 93, bezeichnet sich als „tiefbegabt“, weil ihm viele Dinge „aus dem Kopf herausfallen“. Er muss auf die Förderschule und sein Aktionsradius ist begrenzt. Als er eines Tages den „hochbegabten“ Oskar trifft, entwickelt sich zwischen den grundverschiedenen Jungs schnell eine Freundschaft. Doch plötzlich verschwindet Oskar, und Rico muss alle Ängste über Bord werfen, um seinen Freund zu retten. Diese Geschichte erzählt Andreas Steinhöfel in seinem 2009 mit dem deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichneten Roman „Rico, Oskar und die Tieferschatten”. Das Werk ist eins der meistverkauften deutschen Kinder- und Jugendbücher und wird an vielen Berliner Schulen gelesen. Regisseur Matthias Witting vom Musiktheater Atze bringt die Detektivgeschichte am 27. und 29 August auf die Bühne. Tempelhofer Feld, Tempelhofer Damm 85, Eingang Südwest, 12101 Berlin, Tickets kosten zwischen 8,50 und 10,50 Euro. Informationen: https://atzeberlin.de/
Fotografie: Die Galerie „Jaeger Art“ zeigt erstmals in Deutschland Werke des Fotokünstlers Bastiaan Woudt in einer Einzelausstellung. Vom 14. September bis 16. November zeigt die Galerie unter dem Titel „Rhythm“ verschiedene Werkgruppen, von denen einige bisher noch nie öffentlich gezeigt worden sind. Der 1987 in den Niederlanden geborene Bastiaan Woudt ist vor allem für seine ikonischen Porträts bekannt, die sich durch starke Kontraste auszeichnen. Inspiriert von den Meistern der Fotografie des 20. Jahrhunderts, wie Irving Penn oder Richard Avedon, verbindet er deren Tradition der klassischen Fotografie mit innovativen und zeitgenössischen Elementen. „Das Ergebnis sind zeitlose Fotografien mit einer Prise Zeitgenössischem, die durch ihre Klarheit und Raffinesse bestechen“, wirbt die Galerie. Zur Ausstellungseröffnung am 13. September, 20 Uhr, ist der Künstler anwesend. Jaeger Art, Brunnenstraße 161, 10119 Berlin, Informationen: www.jaeger.art
Kunst: Einen „Ort als einen Prozess der wechselseitigen Durchdringung von Materie und Zeit“ zu erkunden, das klingt mysteriös. Wer erleben will, wie das funktioniert, sollte sich in den „Kunst Raum Mitte“ (KRM) begeben. 1987 wurden die Ausstellungsräume als „galerie weisser elefant“ in Ost-Berlin gegründet. Nun wurden sie umbenannt. Unter den „neuen Vorzeichen“ soll nun auf die Geschichte des kommunalen Ausstellungsortes zurückgeblickt werden. Die Kuratorinnen Agnieszka Roguski und Natalie Keppler erhielten den Auftrag, dazu ein Programm zu gestalten. Unter dem Titel „Diffractions“ finden unter anderem Workshops, Begehungen, Performances, eine Ausstellung und Talkrunden statt. Kunst Raum Mitte, Auguststraße 21, 10117 Berlin, Informationen: https://kunstraummitte.berlin Martin Rolshausen