47-Sieg im Topspiel
In der ersten Runde des Berlin-Pokals mussten mit dem SV Lichtenberg 47 und dem FC Hertha 03 gleich ein Ober- und ein Regionalligist gegeneinander antreten. Bereits in der vergangenen Saison traf die 47er dieses Schicksal, als es zum Auftakt gegen die VSG Altglienicke ging und man im Elfmeterschießen weiterkam. Die Begegnung mit den Zehlendorfern stand dabei unter besonderen Vorzeichen, denn beide Teams hatten sich 2023/24 ein spannendes Rennen um den Aufstieg in der NOFV-Oberliga Nord geliefert. Dazu setzten sich die Lichtenberger – anders als in der Liga – im Viertelfinale des Landespokals bei Hertha 03 durch. Auch in der Vorbereitung auf diese Saison testeten beide Teams gegeneinander, viele Geheimnisse gab es also nicht mehr vor dem Pokalspiel. Die 47er konnten ihre dominante Phase vor eigenem Publikum zu Beginn jedoch gleich ausgerechnet durch den Ex-Zehlendorfer Millgramm zum 1:0 nutzen, das bis zum Ende Bestand haben sollte. Damit gewannen die Lichtenberger auch ihr drittes Saisonspiel ohne ein Gegentor.
BFC siegt 22:0
Keine Überraschungen bei den Favoriten im Berlin-Pokal: Der BFC Dynamo, der aufgrund von Sicherheitsauflagen das Heimrecht gegen den FC Karame (Kreisliga A, neunte Spielklasse) zugesprochen bekam, nahm die Aufgabe sehr ernst und erzielte mit dem 22:0 den höchsten Sieg der erste Runde. Dedidis netzte dabei achtfach. Auch die VSG Altglienicke machte es beim 1. FC Wacker 21 (0:12) zweistellig – Oberligist SC Staaken wiederum tat sich schwer beim 4:2 gegen den Friedenauer TSC (Siebte Liga), obwohl dieser sein Heimrecht wegen Bauarbeiten auf dem eigenen Platz an die Spandauer abtreten musste. Der SV Sparta kam dazu mit dem „zweiten Anzug“ bei Victoria Friedrichshain (9.) zu einem dürren 3:1-Erfolg. Kuriosum: Beim Kantersieg des SV Tasmania über RW Hellersdorf (9.) zählte das Schiedsrichtergespann ein Tor weniger für die Neuköllner als manch anderer Beobachter vor Ort – durch das offizielle 15:0 verpasste „Tas“ somit jedenfalls einen neuen Vereinsrekord.
Aus trotz Führung
Regionalligist Viktoria Berlin bewegte sich vergangene Woche zwischen den Extremen: erst gewann man das vorgezogene Erstrundenmatch im Landespokal beim Friedrichshagener SV (8. Liga) 6:0. Vier Tage später standen die Himmelblauen dann als Außenseiter im DFB-Pokal gegen Bundesligist FC Augsburg im Mittelpunkt. Das Spiel konnte dabei für den Außenseiter nicht besser beginnen: Nach Lisinskis Eckball und der Kopfballverlängerung von Kapitän Hebisch war Abwehrchef Liu zur Stelle und markierte das frühe 1:0. Der Bundesligist benötigte eine halbe Stunde gegen die kompakt stehenden Gastgeber, ehe Rexhbecaj per Direktabnahme das 1:1 gelang. Im zweiten Durchgang legte dann FCA-Neuzugang Essende im Zusammenspiel mit Ex-Hertha-Profi Maier den Grundstein zum Sieg des Favoriten. Der Berliner Amateurvertreter konnte das Spiel aber gegen die Augsburger bis in die Schlussphase offen halten – erst als Viktoria weiter öffnen musste gelang den Gästen durch Dorsch und Tietz die Entscheidung zum 1:4-Endstand.
Regionalliga Nordost
Kommen und Gehen
Trotz bereits begonnener Saison in der Regionalliga Nordost kommt es dort auf der Zielgeraden der Transferphase weiterhin zu Bewegungen. Verteidiger Ebrahim Farahnak wechselte etwa von der VSG Altglienicke zu den Würzburger Kickers (RL Bayern) – dafür vermeldete der Berliner Klub im Gegenzug die Verpflichtung von Abwehrspieler Nico Hug (25, Hallescher FC) sowie die Ausleihe von Luka Parkadze. Der 19-jährige Mittelfeldspieler ist bereits der dritte Spieler im Kader, der von der Akademie des FC Bayern ausgeliehen wurde. Auch Viktoria Berlin vermeldete vor dem DFB-Pokal-Highlight gegen Bundesligist FC Augsburg noch drei Neuzugänge. Darunter wurde mit dem Sohn des gebürtigen Berliners Pierre Littbarski (unter anderem WM 1990), Lucien (21, Sturm), von Greuther Fürth II ein prominenter Name verpflichtet. Auch bei Verteidiger Jakob Klautzsch (18, 1. FC Magdeburg) und Mittelfeldspieler Moritz Berg (21, Austria Klagenfurt/AUT) blieben die Himmelblauen ihrer Linie treu, auf junge Talente zu setzen.
Hansa legt nach
Nach der Verpflichtung von Stürmer Albin Berisha hat Hansa Rostock auch auf der Außenbahn personell noch mal nachgelegt und Jan Mejdr verpflichtet. Der 29-Jährige kommt vom tschechischen Erstligisten Sparta Prag nach Rostock. Der gebürtige Prager bringt die Erfahrung von 63 Erstliga- und 119 Zweitliga-Partien in seinem Heimatland mit, wobei Mejdr gerade in der letzten Saison nur Reservist war und lediglich sechs Partien bestritt. Dass er sowohl als Rechtsverteidiger als auch im rechten Mittelfeld spielen kann, macht ihn variabel einsatzbar, was bei der Verpflichtung eine Rolle gespielt haben dürfte. Auch bei Hansa ist er nun für beide Positionen vorgesehen. Sportchef Amir Shapourzadeh ist davon überzeugt, dass Mejdr schnell zu einer festen Größe bei der Kogge werden kann: „Mit seiner Dynamik, Schnelligkeit und Erfahrung passt Jan sehr gut in unser Team.“ Als Schienenspieler auf der rechten Seite soll Mejdr „für einen gesunden Konkurrenzkampf sorgen, der uns als Mannschaft voranbringen wird“, sagt Shapourzadeh und beschreibt den 29-Jährigen als „robusten und dennoch schnellen Spieler“, der die Tiefe suche und auch Flanken schlagen könne. „Darüber hinaus verfügt Jan über ein gutes Kopfballspiel, das uns sowohl in der Defensive als auch in der Offensive weiterhelfen wird.“
Fehlstart perfekt
Regionalligist FC Homburg ist auf dem besten Weg, den schlechten Start der Vorsaison, als erst im sechsten Spiel der erste Sieg gelang, zu wiederholen. Am Samstag mussten sich die Grün-Weißen gegen den KSV Hessen Kassel im Waldstadion mit einem 1:1 begnügen. „Die erste Halbzeit war noch in Ordnung, mit der zweiten bin ich überhaupt nicht einverstanden. Wir waren viel zu mutlos, der absolute Wille hat gefehlt“, sagte Homburgs Trainer Danny Schwarz enttäuscht. Patrick Weihrauch brachte die Grün-Weißen in der ersten Halbzeit per Foulelfmeter in Führung, Benjamin Hadzic glich kurz nach der Pause aus. Der FC tritt am heutigen Freitag bei der Reserve von Eintracht Frankfurt an.
Dritte Liga
Wallner nach Hannover
Knapp zwei Wochen vor dem Ende der Transferperiode hat Hannover 96 II nochmal personell nachgelegt und sich mit Lukas Wallner verstärkt. Der 21-jährige Innenverteidiger wechselt ablösefrei von RB Salzburg nach Hannover und unterschrieb einen Einjahresvertrag mit Verlängerungsoption. „Lukas verfügt über einen guten linken Fuß sowie mit über 1,90 Meter über eine gute Größe und ist stark in Luftzweikämpfe“, sagt Trainer Daniel Stendel über den früheren österreichischen Junioren-Nationalspieler (34 Einsätze). „Außerdem passt sein aktives Nach-vorne-Verteidigen sehr gut zu unserer Spielweise. Auch vom Typ her ist er jemand, der auf dem Platz Verantwortung übernehmen will.“ In Salzburg hatte Wallner die Jugend sowie die U19 durchlaufen und zwölf Einsätze in der Uefa Youth League absolviert, höherklassige Spielpraxis sammelte er anschließend beim FC Liefering – dem Farmteam der Salzburger. 63-mal stand er für den Zweitligisten auf dem Platz, erzielte dabei zwei Tore und verbuchte vier Vorlagen. In den letzten beiden Jahren fungierte Wallner zudem als Kapitän.
Osnabrück kauft ein
Nach Kofi Amoako vom VfL Wolfsburg hat der VfL Osnabrück mit Bryang Kayo noch einen weiteren Spieler nach dem Fehlstart in die Saison verpflichtet. Der 22-Jährige kommt auf Leihbasis vom FC Ingolstadt, zudem haben sich die Niedersachsen eine Kaufoption gesichert. Bei den Lila-Weißen soll Kayo das Mittelfeld verstärken. „Bryang ist ein typischer Box-to-Box-Spieler, er zeichnet sich durch seine Power, Dynamik und Robustheit aus“, sagt Sport-Geschäftsführer Philipp Kaufmann über den Neuzugang und bezeichnet ihn als „wichtiges Puzzleteil, welches uns im zentralen Mittelfeld noch gefehlt hat“. Bereits am Dienstagvormittag ist Kayo ins Training eingestiegen, nachdem er zuvor den Medizincheck absolviert hatte. In Osnabrück kommt es für den früheren U17-Nationalspieler der USA (zehn Partien, ein Treffer) nun zum Wiedersehen mit Co-Trainer Maniyel Nergiz, der zuletzt bereits beim FCI aktiv war. „Ich bin froh hier beim VfL zu sein und gleich direkt ins erste Training einsteigen zu können. So lerne ich das Team schnell kennen und kann mich direkt beweisen“, sagt Kayo. Beim VfL ist der Mittelfeldspieler der zwölfte Neuzugang, in Ingolstadt stellt er Abgang Nummer neun dar.