In ungewöhnlicher Kulisse feierten die ersten Opernfestspiele des Saarlandes ihre Premiere. An acht ausverkauften Abenden mit jeweils 1.500 Gästen wird auf der Bergehalde Duhamel bei Ensdorf noch bis kommenden Sonntag Mozarts „Zauberflöte“ aufgeführt, direkt unter dem Saarpolygon, der weithin sichtbaren Landmarke für den früheren Saarbergbau. Die rund 30 Meter hohe Stahlskulptur bildet den Rahmen für das Bühnenbild und dient als Fläche für wechselnde Video- und Lichtprojektionen – alles unter der Regie des italienischen Multi-Künstlers Stefano Poda. Das Publikum sitzt wie in einem antiken Amphitheater auf einer halbrunden Tribüne mit ansteigenden Reihen, während die Musik unter der Leitung von Marcus Bosch im alten Zechenhaus am Fuß des Berges spielt und per Glasfaserkabel aufs Plateau übertragen wird. Für das gigantische, 1,5 Millionen Euro teure Leuchtturmprojekt musste die gesamte Infrastruktur auf der kahlen Halde aufgebaut werden. Bergbau und Kunst zu kombinieren war eine Wahnsinns-Idee von Kulturmanager Joachim Arnold, was auch genial gelungen ist. Doch das imposante Denkmal stiehlt der Oper fast die Schau. Ein wenig steril und unterkühlt wirkt die Inszenierung, trotz der guten Sänger, der glänzenden Kostüme und des verspiegelten Parketts. Die Reaktionen sind überwiegend positiv, doch für eine Fortsetzung im kommenden Jahr gibt es an einigen Stellen noch etwas Luft nach oben.
BILDER DER WOCHE
Foto: picture alliance / dpa
Kühnes Opern-Spektakel
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