Schaubühne
Glaube, Geld, Liebe, Krieg
Die Folgen eines Wasserschadens in der Schaubühne am Lehniner Platz konnten über die Sommerpause weitreichend behoben werden, sodass die Spielzeit 2024/25 wie geplant begonnen hat. „Wir sind sehr erleichtert, dass wir den Proben- und Spielbetrieb zu Beginn der Spielzeit aufnehmen können. Wie sich nach den Abpump- und Aufräumarbeiten zeigt, hat der Wassereinbruch einen nicht unerheblichen Schaden angerichtet. Mithilfe von Übergangslösungen kann der laufende Betrieb jedoch abgesichert werden“, teilt Geschäftsführer Tobias Veit mit. Am 28. Juli hatten starke Regenfälle das erste und zweite Untergeschoss der Schaubühne überschwemmt und zu einem massiven Wasserschaden geführt. So waren unter anderem Notstromaggregat und die Aufzuganlage nicht mehr funktionsfähig und mussten für den Spielbetrieb ersetzt beziehungsweise repariert werden. Die Schaubühne ist das zweite Berliner Theater, das in diesem Jahr durch einen Wasserschaden beeinträchtigt wurde. Im Frühjahr hatte Wasser im Großen Haus des Berliner Ensembles großen Schaden angerichtet. Der Schaden ist ebenfalls weitestgehend behoben, die Spielzeit planmäßig gestartet. Die erste Premiere der gerade begonnenen Spielzeit wird in der Schaubühne am 29. September „Glaube, Geld, Krieg und Liebe“ von Robert Lepage sein. Der kanadische Regisseur inszeniert damit seit vielen Jahren erstmals wieder in Deutschland. Karten und weitere Informationen: www.schaubuehne.de
Stadtmuseum: neue Chefin
Der Senat von Berlin bestellt Sophie Plagemann als künstlerische Direktorin des Stadtmuseums Berlin. Sie übernimmt damit die Leitung des Museums von Paul Spies. Die Bestellung ist befristet bis zum 31. August 2029. Plagemann, geboren 1979 in Berlin, hat Neuere Deutsche Literatur, Neuere/Neueste Geschichte, Theaterwissenschaften und kulturelle Kommunikation an der Humboldt-Universität studiert. Seit Oktober 2023 hatte sie die künstlerische Direktion in Teilzeit mit Paul Spies gemeinsam bereits kommissarisch übernommen. Plagemann: „Ich freue mich sehr darauf, die reiche und vielfältige Geschichte Berlins der breiten Öffentlichkeit noch zugänglicher zu machen. Es ist ein großes Glück, dabei mit dem hervorragenden Team des Stadtmuseums weiter zusammenzuarbeiten. Für das Publikum soll deutlich werden, wie vielseitig die Angebote der zahlreichen Museumsstandorte der Stiftung Stadtmuseum Berlin sind und was sie verbindet: die geschichts- und geschichtenträchtige Stadt Berlin, die es zu entdecken lohnt.“
Kulturverführung vom 13. September 2024
Festival: Auf dem Leopoldplatz im Wedding begegnen sich nicht nur Menschen aus der ganzen Welt. Dort ist auch das Café Leo. Es ist ein preisgekröntes Café mit sozialem Auftrag – und es organisiert ein kleines Festival der „multikulturelle Interaktion“. Bis zum 8. Oktober gibt es jeweils dienstagnachmittags Konzerte und Lesungen. Kurator ist der Weddinger Musiker und Komponist Tilmann Dehnhard. Am 17. September spielen Cymin Samawatie (Gesang/Klavier) und Milian Vogel (Bassklarinette/Electronics), am 24. September Anna Hauss (Gesang, Gitarre) und Johannes Schauer (Kontrabass). Am 1. Oktober gibt es eine Lesung aus „Gott wohnt im Wedding!“ – Yara Blümel liest vor, Maria Reich spielt Viola. Am 8. Oktober liest Blanche Kommerell aus Mascha Kalékos „Leben leben in Berlin“, Tilmann Dehnhard spielt Querflöte/Bassquerflöte. Café Leo, U-Bahn Leopoldplatz, 13353 Berlin, Informationen: https://www.cafeleo.de
Lesung: Das Literaturprojekt „Displayed Words“ geht in die letzte Runde. In der Staatsbibliothek zu Berlin gibt es zum letzten Mal eine neue Auswahl an Texten. „Displayed Words“ ist ein Experiment im Umgang mit Sprache, Text und Poesie in digitalen Formaten und im öffentlichen Raum. Auf einer digitalen Anzeigetafel auf dem Balkon über dem Haupteingang der Staatsbibliothek werden Texte einer Gruppe namhafter Künstlerinnen und Künstler präsentiert: Vertreten sind der Moabiter Rapper Apsilon, die Afrodeutsche Dichterin May Ayim, der englische Theaterautor Tim Etchells; Logan February, die österreichische Autorin Friederike Mayröcker und die mexikanische Schriftstellerin Cristina Rivera Garza. Das Projekt läuft bis zum 26. Januar. Am 6. Oktober, 15 bis 16.30 Uhr gibt es eine Lesung und Musik mit Logan February und Otis Mensah. Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Straße, Informationen: https://cca.berlin/de
Ausstellung: Ulli Gabler und Dieter Ströbel erweitern die historische Toilettenanlage an der Wildenbruchbrücke „zum visuell-imaginativen Möglichkeitsraum“. Das teilt das Bezirksamt Neukölln mit. Zum Einsatz kommen dabei Spiegel und Lichtröhren. „Zarte Gebilde, bestehend aus kongruenten Spiegelfragmenten, zeigen sich als bizarre Fremdkörper, als Fiktion. Die Formensprache lässt an eine labile Parallelwelt denken“, heißt es in der Mitteilung. Auf der Suche nach höherer, universeller Schönheit lassen sich Ulli Gabler und Dieter Ströbel von Gefundenem leiten: Sie sammeln, archivieren und widmen um. Während sie sich unterschiedlicher Techniken und Materialien bedienen, bleibt ihr eigentliches Thema das Licht. Die Ausstellung ist bis zum 3. November zu sehen. Am Sonntag, 3. November, 16 Uhr, findet die Finissage statt. Kunstbrücke am Wildenbruch Weigandufer Ecke Wildenbruchbrücke, 12045 Berlin, geöffnet mittwochs bis sonntags von 12 bis 18 Uhr, Informationen: www.kunstbruecke-am-wildenbruch.de Martin Rolshausen