Pseudonyme erfreuen sich großer Beliebtheit. Insbesondere Autoren erfolgreicher Urlaubslektüre tragen oft einen ganz anderen Namen. Die Gründe dafür sind vielschichtig: Einige der Autoren wollen ihr Privatleben schützen und trotzdem künstlerisch tätig sein. Andere wiederum werden mitsamt ihrer wahren Identität nicht akzeptiert – aus Gründen, die selten etwas mit ihrer Begabung zu tun haben.
Auch Antonello Rossi ist ein Pseudonym. Wenn der Schriftsteller nicht gerade in der Toskana verweilt, arbeitet er in Deutschland. „Toskanische Schatten“ ist „der erste Roman einer geplanten Reihe um Commissario Francesco Scotti“, so der Verlag. Und dieser Roman besitzt durchaus Unterhaltungswert, auch wenn zuweilen ungefähr dreißig Italien-Klischees aufeinandertreffen.
Doch gerade dies sorgt für einen humoristischen Effekt im Stil bekannter TV-Krimi-Serien aus den 70ern, 80ern oder 90ern: Italienisches Lokalkolorit trifft auf modisch versierte, zickige Südländerinnen, die ihren Männern Designerklamotten andrehen wollen, übergewichtige Gastronomiemitarbeiter – und erhabene Geistliche, die gerne mal ein Glas Wein trinken.
Als die Leiche des 80-jährigen Künstlers Orlando Palmieri gefunden wird, setzt dies eine Kette aus Ereignissen und Untersuchungen in Gang. Was zunächst wie ein Unfall aussieht, entpuppt sich als perfides Mordkomplott, das dem versierten Kriminalisten Francesco Scotti alles abverlangt. Dabei muss er sich zuweilen mit einer nymphomanischen Verehrerin auseinandersetzen, die nicht ganz so an ihm interessiert ist, wie es erst den Anschein hat – und auch gerne mal Frauen den Hof macht, seit ihr Ehemann nicht mehr unter den Lebenden weilt.
Aber welche Rolle spielt eigentlich die Farbe Zinnoberrot? Und was hat das alles mit Orlandos Familie zu tun? Existenzielle Fragen, die nicht nur Commissario Scotti ins Grübeln bringen, schließlich ermittelt er doch schon lange als Elite-Agent in Neapel gegen die Mafia und sollte eigentlich in der Toskana untertauchen …