Pokalsieger fliegt raus
Der Titelverteidiger im Berliner Landespokal ist bereits in der zweiten Runde des diesjährigen Wettbewerbs ausgeschieden – im Duell der Regionalligisten unterlag Viktoria Berlin der VSG Altglienicke im Stadion Lichterfelde am Ende deutlich mit 1:6 (0:2). In einer noch verteilten ersten Halbzeit nutzten die Gäste mit dem ehemaligen Viktoria-Trainer Semih Keskin ihre Chancen zunächst besser und lagen durch die Treffer von Öztürk (6.) und Eshele (20.) schon zeitig komfortabel vorne. Nach dem Wechsel sorgte der Doppelschlag von Kapp (55.) und Butendeich (61.) dann für die Entscheidung zugunsten der VSG. Phasenweise demoralisierte Hausherren mussten dann noch zwei Treffer durch Bokake (68., 77.) hinnehmen, ehe Mensah (83.) doch noch zumindest der Ehrentreffer gelang. „Das Aus ist egal in welcher Höhe bitter – aber vielleicht auch ganz hilfreich. Denn nun haben alle gesehen, dass es nicht ausreicht, wenn nicht jeder Einzelne an die hundert Prozent kommt“, sagte der neue Viktoria-Trainer Dennis Kutrieb nach dem Spiel.
Union-Frauen mit Überraschung
In der zweiten Runde des DFB-Pokals der Frauen sorgte Zweitligist 1. FC Union für eine faustdicke Überraschung: Dank des Treffers von Dina Orschmann setzten sich die Köpenickerinnen an der Alten Försterei mit 1:0 gegen RB Leipzig (Bundesliga) durch. Damit stehen die „Eisernen Ladies“ als letzter Berliner Vertreter im Achtelfinale, das vom 22. bis 24. November ausgetragen wird. Wacker, aber eben nicht erfolgreich schlugen sich auch die Regionalliga-Frauen von Viktoria Berlin gegen einen Bundesligisten: Am Ende setzte sich der 1. FFC Potsdam (0:2) jedoch durch. Die Frauen von Hertha BSC waren dazu wiederum gegen den VfL Wolfsburg, der nicht weniger als die letzten zehn Titel in diesem Wettbewerb gewinnen konnte, schon am Freitag vergangener Woche erwartungsgemäß auf verlorenem Posten. Wie Viktoria ist auch Hertha in der drittklassigen Regionalliga Nordost beheimatet.
Trennung beim BFC
Nur zweieinhalb Monate nach Amtsantritt gehen der BFC Dynamo und Trainer Andreas Heraf getrennte Wege – das gab der Regionalligist Anfang vergangener Woche bekannt. Demnach kam es zwischen beiden Seiten zu einer einvernehmlichen Vertragsauflösung, weil bei Heraf ein akuter Bandscheibenvorfall diagnostiziert wurde. „Es tut mir wahnsinnig leid, dass ich aus gesundheitlichen Gründen aktuell nicht in der Lage bin, meine Tätigkeit als Cheftrainer des BFC Dynamo fortzuführen“, so der Österreicher, der nun eine Therapie in der Heimat anstrebt. Als neuer BFC-Coach war sein Start nur durchschnittlich ausgefallen – angesichts von bereits zehn Punkten Rückstand nach sechs Spieltagen zu Platz eins lässt die Vertragsauflösung also auch Raum für Spekulationen. Bereits vergangene Saison musste sich Dynamo nach dem Abgang von Heiner Backhaus zu Alemannia Aachen ebenfalls Anfang September einen neuen Trainer suchen – mit dessen Nachfolger Dirk Kunert wurde zum Saisonende 2023/24 dann nicht verlängert.
Berlin Pokal
Favoriten kommen weiter
In der zweiten Runde des Berlin-Pokals leisteten sich die Topteams aus Regional- und Oberliga keine Ausrutscher. Wie schon im Erstrundenspiel (damals 22:0 gegen FC Karame) feierte der BFC Dynamo auch unter Interimstrainer Nils Weiler den Rekordsieg in der Runde der letzten 64. Beim A-Kreisligisten MSV Normannia 06 kamen die Hohenschönhauser zu einem 16:0-Erfolg, Crosthwaite war mit fünf Treffern bester Schütze. Oberligist Lichtenberg 47 quälte sich beim zwei Klassen tiefer spielenden Blau-Weiß 90 zu einem 1:0, das Mattmüller (90.+7) erst mit dem Abpfiff sicherstellen konnte. Der SC Staaken stand beim A-Kreisligisten Arminia Tegel sogar vor dem Aus, doch in der Nachspielzeit gelang Martens noch der Treffer zum 3:3 – in der Verlängerung setzte sich der vier Ligen höher spielende SC dann noch mit 3:9 durch. Nach nur neun Minuten hatte dagegen der SV Sparta durch die Treffer von Karupovic (2) und Meyer sein Tagwerk verrichtet und zog letztlich mit einem 3:1 beim Sechstligisten Türkspor (Tor: Zardoshtian) in Runde drei ein.
3. Liga
Trennung bei 1860
Der TSV 1860 München hat sich von Finanz-Geschäftsführer Oliver Mueller getrennt. Das gaben die Löwen vergangenes Wochenende bekannt. Wer seine Nachfolge antreten wird, ist noch offen. Erst Anfang Februar war der 46-Jährige als Nachfolger von Marc-Nicolai Pfeifer vorgestellt worden, nach nur sieben Monaten ist seine Zeit bei den Löwen nun wieder beendet. In einer knappen Mitteilung ließen die Löwen am Freitagabend wissen: „Die TSV München von 1860 Geschäftsführungs-GmbH und der kaufmännische Geschäftsführer der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA, Oliver Mueller, haben ihre Zusammenarbeit beendet.“ Zu den Gründen machte der Klub keine Angaben. Die Entscheidung, Mueller freizustellen, soll der „Bild“ zufolge gemeinsam von der Vereinsseite und Mitgesellschafter Hasan Ismaik getroffen worden sein. Ins Amt gehoben worden war Mueller seinerzeit vom Präsidium, das die 50+1-Regel eingesetzt und damit gegen den Willen der Investorenseite gehandelt hatte. Während seiner kurzen Amtszeit hatte der 46-Jährige unter anderem mit dem Ausrufen des Ziels, bis 2029 die Nummer zwei in Bayern sein zu wollen, für Aufmerksamkeit gesorgt. Auch die Präsentation eines Fünf-Punkte-Plans mit dem Titel „Der neue Biss der Löwen“ hatte Aufsehen erregt. Bei der Mitgliederversammlung im Juni hatte sich Mueller zudem mit markanten Worten gegen das „Bündnis Zukunft“ positioniert: „Wenn der Clown in den Palast einzieht, wird er nicht zum König, sondern der Palast wird zum Zirkus.“ Wer auf Mueller folgen wird, ist noch offen. „In Abstimmung berufen die Gesellschafter TSV München von 1860 e.V. und HAM International Limited demnächst einen geeigneten Nachfolger“, heißt es in einer Mitteilung. Bis dahin wird Sport-Geschäftsführer Christian Werner die Aufgaben Muellers übernehmen. Der „BR“ hatte zuletzt Vize-Präsident Karl-Christian Bay als Nachfolger ins Spiel gebracht, laut der „Süddeutschen Zeitung“ steht dieser jedoch nicht zur Verfügung.
SVE gewinnt Test
Gebrauchter Nachmittag für den SV Wehen Wiesbaden: Die Hessen haben ihr Testspiel gegen Zweitligist SV Elversberg am vergangenen Wochenende deutlich mit 1:5 verloren. Trainer Nils Döring setzte überwiegend auf Spieler aus der zweiten Reihe und musste bereits nach zwölf Minuten das 0:1 durch Petkov hinnehmen, nachdem eine Rieble-Flanke auf der anderen Seite kurz zuvor auf der Latte gelandet war. Nur drei Zeigerumdrehungen später erhöhten die Saarländer über Gerezgiher auf 2:0, ehe Damar noch vor der Pause zwei weitere Treffer nachlegte (22. / 39.) und damit vorzeitig alles klarmachte. Nach dem Seitenwechsel gelang Wiesbaden über Flotho kurz vor Schluss zwar der Anschlusstreffer, allerdings stellte ein Eigentor von Brdar den alten Vier-Tore-Rückstand danach wieder her (84.). Dabei blieb es dann auch. Ernst wird es für den SVWW wieder am 14. September, wenn es zu Rot-Weiss Essen geht.
Sieg für den FCH
Mit 6:0 deklassierte der FC Homburg den FC 08 Villingen am vergangenen Wochenende im Waldstadion. Schon früh ging es für die Saarländer auf die Siegerstraße. Stürmer und Neuzugang Amar Suljic besorgte bereits in der 18. Minute das 1:0. Nur fünf Minuten später erhöhte Markus Mendler zum 2:0. In der zweiten Halbzeit ging dann alles ganz schnell: In der 58. Minute erzielte Stürmer David Hummel das 3:0 – die Vorentscheidung. Doch der Torhunger der Homburger war an diesem Samstag besonders groß: Innerhalb von fünf Minuten erhöhten erst Mendler und dann Abwehrspieler Benjamin Kirchhoff auf 5:0. In der 82. Minute setzte ein Neuzugang noch einen drauf: Stürmer Jacob Collmann, der im Sommer vom 1. FC Kaiserslautern II nach Homburg wechselte, erzielte das 6:0. Durch den Kantersieg gegen Aufsteiger Villingen verbessert sich der FC Homburg auf den 8. Tabellenplatz. Am kommenden Samstag tritt das Team von Trainer Danny Schwarz bei einem weiteren Aufsteiger, dem FC Gießen, an.