Kennen Sie William Faulkner? Egal, wer kennt schon alle Literaturnobelpreisträger. Faulkner jedenfalls hat gesagt: „Mancher wird erst mutig, wenn er keinen Ausweg mehr sieht.“ Kollegen meinen, das würde ganz gut zur aktuellen Lage passen.
Mut der Verzweiflung, wo gerade ziemlich viel zerfällt, was ohnehin nicht (mehr) zusammengehört. Bei den Grünen ist es offensichtlich. Auch sonst scheint einiges zu zerbröseln in dieser Republik, das Saarland bleibt davon nicht wirklich verschont. Ziemliche miese Stimmung, die sich da in Umfragen wie dem jüngsten Saarlandtrend widerspiegelt.
Botschaften aus der Wirtschaft lassen keine Euphorie aufkommen. Trotzdem steht das Thema gar nicht so weit oben. Da dominieren Einwanderung und Asyl. Als wären Asylantragsteller und andere Migranten schuld, dass die Wirtschaft strauchelt.
Es ist übrigens nicht verboten, zu fragen, wie es gelingen kann, dass Menschen, die zu uns gekommen sind, helfen können, damit Handwerker wieder Termine zeitnah annehmen, Gastronomen, Arztpraxen und viele andere wieder normale Öffnungszeiten anbieten können. Wer derartige Überlegungen anstellt, wie die saarländische Ministerpräsidentin, kann kaum auf Schlagzeilen hoffen. Die sind Abschiebung und Zurückweisung vorbehalten.
Aber vielleicht stehen wir ja doch kurz vor dem großen Durchbruch. Immerhin brauchen wir Einheimische in einheimischen Hotels keine Zettel mehr ausfüllen. Ein gigantischer Fortschritt, der uns am Frühstückstisch ob der täglichen Erleichterung viel fröhlicher dreinschauen lassen könnte.
Wenn wir nicht gerade unserem Lieblingssport nachgehen würden, alles schlechtzureden, statt all das anzupacken, was wir uns selbst aufgeladen haben und ständig klagend vor uns herschieben.
Es wäre schön, wenn an dem Satz mit dem Mut etwas dran wäre. Aber bevor wir uns diesen Mut genehmigen, müssten erstmal alle Gremien befasst werden. Und die würden unisono klagen, dass der nötige Mut fehle. Am Ende sind vielleicht alle Ausreisepflichtigen abgeschoben, die Grenzen dicht und die Brandmauern zerbröselt. Und weil ansonsten alles beim Alten ist, wird schon nach den Nächsten gesucht, die dann die „Mutter aller Probleme“ sind.