Der 1. FC Kaiserslautern schafft es nicht, bei Schlusslicht Jahn Regensburg ein Tor zu schießen. Aus den vergangenen zwei Spielen konnten nur zwei Punkte eingefahren werden. Das Umfeld ist dennoch ruhig.
Der Druck auf den 1. FC Kaiserslautern wächst spürbar, denn seit vier Spielen wartet die Mannschaft vergeblich auf einen Sieg. Das torlose Unentschieden gegen Jahn Regensburg, deutet nicht darauf hin, dass der FCK den ersehnten Umschwung geschafft hat. Obwohl die Pfälzer nach dem vielversprechenden 2:2 gegen den HSV in dieser Partie als klarer Favorit galten, gelang es ihnen erneut nicht, ihre Sieglos-Serie zu beenden.
Trainer Markus Anfang hatte eine klare Marschroute für das Auswärtsspiel in Regensburg: Nach dem unglücklichen Remis gegen den HSV sollten endlich wieder drei Punkte her. Dabei betonte er ausdrücklich, dass man den Gegner trotz dessen Tabellenlage auf keinen Fall unterschätzen dürfe. Trotz dieser Warnung und einer spielerisch überzeugenden Leistung in der ersten Halbzeit blieb das Team in der letzten Konsequenz zu harmlos. „Wir können damit nicht zu hundert Prozent glücklich sein“, gestand Anfang später ein und machte deutlich, dass seine Mannschaft Schwierigkeiten hatte, die nötigen Torchancen zu kreieren: „Gegen einen tief stehenden Gegner kommst du nicht so in die Aktionen rein, die du brauchst.“
Zwei Punkte liegengelassen
Gerade in der ersten Halbzeit kontrollierten die Roten Teufel das Spiel klar, sie hatten viel Ballbesitz und ließen den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen. Doch dieser Ballbesitz blieb häufig wirkungslos. Die entscheidenden Momente, in denen der FCK hätte gefährlich werden können, wurden nicht genutzt. Anfang erklärte: „Wir haben halt diesen Moment, wo wir den Ball vorne reinspielen, ein paarmal verpasst.“ Besonders Ragnar Ache und Kapitän Marlon Ritter setzten zwar immer wieder offensive Akzente, doch die nötige Durchschlagskraft vor dem Tor fehlte. Die wenigen Chancen, die es gab, blieben ungenutzt. In der zweiten Hälfte zeigte sich Regensburg deutlich mutiger und fand besser ins Spiel, während Kaiserslautern seine Überlegenheit aus der ersten Hälfte nicht konsequent in Tore ummünzen konnte. Für die Regensburger, die mit einer stabilen Defensivleistung überraschten, war das Unentschieden sicherlich ein Erfolg. Der FCK hingegen musste zwei wichtige Punkte liegen lassen.
Nicht nur Trainer Anfang, sondern auch Kapitän Marlon Ritter zeigte sich nach dem Spiel selbstkritisch. Er erkannte, dass es der Mannschaft nicht gelungen war, den Plan, den man sich vorgenommen hatte, auch auf dem Platz umzusetzen. „Wir hatten viel Ballbesitz, konnten aber nicht den Druck und die Chancen kreieren, die wir uns vorgenommen haben“, erklärte Ritter. Auch in der Analyse des Trainers wurde deutlich, dass der FCK den Ballbesitz nicht produktiv genug genutzt hatte: „Wenn du die Möglichkeit hast, den Ball laufen zu lassen und der Gegner noch mal gegen den Ball arbeitet, hat er auch nicht mehr diese Power und Kraft, nach vorne zu spielen. Jetzt war es umgekehrt. Jetzt hast du viel Ballbesitz gehabt. Und da ist es natürlich auch so: Ballbesitz sollte dann auch vorbereitend sein, Chancen zu kreieren. Und wir haben halt diesen Moment, wo wir den Ball vorne reinspielen, ein paarmal verpasst. Sonst hätten wir viel, viel mehr Torchancen kreieren können.“
Trotz einiger vielversprechender Möglichkeiten fühlte sich das Unentschieden am Ende zu wenig an. Ritter forderte mehr Tempo und Entschlossenheit im Spiel nach vorne: „Wir müssen einfach schneller spielen, mehr ins Eins-gegen-eins gehen, mehr Situationen auflösen und dann mehr Bälle in die Box bringen.“ Diese Defizite gilt es in den kommenden Spielen zu beheben, um die Punkteausbeute zu verbessern. Die Bilanz der letzten vier Spiele zeigt, dass der FCK seinen starken Saisonstart nicht fortsetzen konnte. Aus den ersten drei Spieltagen hatten die Lauterer noch sieben Punkte geholt, doch in den letzten vier Begegnungen kamen nur noch zwei Zähler hinzu. Coach Markus Anfang zog eine gemischte Bilanz des bisherigen Saisonverlaufs: „Wenn man die Spiele Revue passieren lässt, ist es vielleicht okay, dass wir das Spiel in Hannover verloren haben, wobei wir das Spiel nach dem Stand von 1:1 ja eigentlich durch ein Eigentor verlieren.“ Der Trainer hob hervor, dass das Team mehr Punkte hätte holen müssen: „Ich finde, wir hätten entweder gegen Hertha oder den HSV drei Punkte holen müssen. Das ist mein Gefühl. Wir hätten auch in Regensburg trotz alledem drei Punkte mitnehmen müssen.“
Südwest-Derby in Elversberg
Trotz der Enttäuschung über die verpassten Gelegenheiten bleibt Anfang optimistisch, was die Entwicklung der Mannschaft betrifft. „Was den Prozess betrifft, bin ich im Grunde genommen zufrieden, weil wir gezeigt haben, dass wir gegen Mannschaften wie den HSV oder Hertha BSC mithalten können“, betonte er. Besonders die Heimspiele seien leidenschaftlich und kraftvoll gewesen, und Anfang ist überzeugt, dass das Team diese Intensität auch in den kommenden Partien wieder abrufen wird. Mit dem Unentschieden in Regensburg hat der FCK zwar vorerst den Anschluss an die Aufstiegsplätze verloren, doch bereits am kommenden Samstag bietet sich gegen die SV Elversberg eine neue Gelegenheit, die Sieglos-Serie zu durchbrechen. Für den 1. FC Kaiserslautern geht es darum, wieder in die Erfolgsspur zu finden und das Potenzial, das in der Mannschaft zweifellos vorhanden ist, in Zählbares umzuwandeln. Die Erwartungen sind klar: Ein Sieg soll her, um den Negativtrend zu stoppen und den Anschluss an die Spitzengruppe nicht zu verlieren.