Johannes Vogel hat einen der faszinierendsten Arbeitsplätze der Welt. Wer den Ort betritt, an dem der Professor der Chef ist, muss erst einmal an riesigen Dinosaurier-Skeletten vorbei.
Johannes Vogel ist Generaldirektor des Museums für Naturkunde in Berlin. Klar, die Überreste der Dinos sind eine Wucht, hat er neulich Kindern, die im Museum zu Besuch waren, erklärt. Aber das Spannendste an der Wissenschaft seien die Geschichten, die hinter diesen und den anderen rund 10.000 Exponaten des Museums stecken. Und spannend sind auch die Menschen, die diese Geschichten erforschen. Zwei von ihnen, Vogels Kolleginnen Sarah Darwin und Eva-Maria Sadowski, haben die wohl spannendste Geschichte nun kindgerecht in einem neuen Buch erzählt: „Evolution. Von der Entstehung des Lebens bis heute“ heißt das von Olga Baumert wunderbar illustrierte Werk.
Evolution bedeute nichts anderes, als dass sich Lebewesen ihrer Umgebung anpassen: „Alle Lebewesen werden sich immer weiterentwickeln. Solange es Leben gibt, wird es Evolution geben“, sagt Sarah Darwin. Das Buch beginnt mit der Theorie der natürlichen Selektion, die zuerst von Sarahs Ur-Ur-Großvater Charles Darwin und seinem Kollegen Alfred Russel Wallace vorgestellt wurde. Sarah Darwin und Eva-Maria Sadowski erklären auf einfache Weise, wie sich aus ersten Bakterien Bienen, Orchideen, Tauben und Hunde entwickelt haben. Sie erzählen vom Lauf der Naturgeschichte bis hin zum modernen Menschen. Der Beweis dafür, dass die Evolution nicht nur eine Theorie ist, steht in der großen Eingangshalle des Museums, sagen die Wissenschaftlerinnen: die Dinosaurier-Funde. Diese Art der Dinos ist zwar ausgestorben. Aber von der Erde verschwunden sind sie nicht. „Alle Vögel sind Dinosaurier, sie haben sich nämlich von den Dinosauriern her entwickelt“, erklärt Sarah Darwin. Ist damit alles gesagt? „Mit der Forschung wird man nie fertig. Wenn man etwas abgeschlossen hat, stellen sich neue Fragen“, sagt Eva-Maria Sadowski. Es gibt also noch viele Geschichten zu erforschen und zu erzählen.